Literatursalon im Gemeindebau in Wien – heute Präsentation des neuen Buches „Mahlzeit“
WLADIMIR KAMINER
Mahlzeit! Geschichten von Europas Tischen
Witziger als Tolstoi und leserfreundlicher als Dostojewski.
Wladimir Wiktorowitsch Kaminer ist ein russisch-deutscher Schriftsteller und Kolumnist. Seine Erzählbände Militärmusik und Russendisko machten ihn auch außerhalb Deutschlands bekannt. Kaminer schreibt seine Texte in deutscher Sprache und nicht in seiner Muttersprache Russisch. Bis Juli 2010 wurden 2,9 Mio. seiner Bücher verkauft. Allein Russendisko hatte bis März 2012 eine Gesamtauflage von über 1,3 Mio.
In einer Welt, die oft von Konflikten, Spaltung und Gewalt geprägt ist, erscheint die Vorstellung, dass eine Friedenskultur diese Dynamiken überwinden könnte, wie ein ferner Traum. Doch genau das steckt in der Aussage „Friedenskultur isst Gewalt zum Frühstück“. Diese Metapher, inspiriert vom berühmten Zitat „Culture eats strategy for breakfast“, zeigt uns, dass eine starke, fest verankerte Friedenskultur weit mehr bewirken kann als jede noch so gut ausgearbeitete Konfliktstrategie von Militärstrategen und Aufrüstungsspinnern.
Doch wie kann eine solche Kultur aufgebaut werden – in einer Zeit, in der Polarisierung, Ungerechtigkeit und Krieg die Schlagzeilen dominieren? Der Schlüssel liegt darin, wie wir als Gesellschaft unsere Werte, unsere Bildung und unsere alltäglichen Handlungen gestalten.
Friedenskultur beginnt im Kleinen wie ein Wassertropfen
Heute in der Früh habe ich eine Reportage gehört, dass der jüngste Angriff Israels auf die Hisbollah rund 1.000.000 Menschen zu Binnenflüchtlingen im Libanon macht.
Inmitten der Berichterstattung über die jüngsten Konflikte, wie den Angriff Israels auf die Hisbollah, stehen wir vor einer humanitären Katastrophe, die nicht länger ignoriert werden kann.
Rund 1.000.000 Menschen im Libanon sind durch diesen neuesten Angriff zu Binnenflüchtlingen geworden, und damit überschreiten wir die erschreckende Schallmauer von über 100 Millionen Menschen, die weltweit durch Krieg und Gewalt vertrieben wurden – eine Zahl, die die Flüchtlingskrise des Zweiten Weltkriegs übertrifft.
Die schockierenden Zahlen aus Konfliktregionen wie der Ukraine, Syrien, Afghanistan, Tschetschenien und Libyen sind nicht nur Statistiken; sie stehen für die zerbrochenen Träume und die zerstörten Leben von Millionen. Jedes Gesicht, jede Geschichte erzählt von Flucht, Verlust und dem verzweifelten Streben nach Sicherheit.
Diese Tragödien geschehen nicht im luftleeren Raum – sie sind das Ergebnis eines Systems, das Waffen und Gewalt weiterhin unterstützt.
Es ist an der Zeit, dass wir das Verursacherprinzip durchsetzen und Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen. Nur durch tiefgreifende Reformen im internationalen Recht und eine echte Veränderung in unserem Handeln können wir hoffen, diese Spirale der Gewalt zu durchbrechen und den Menschen, die am meisten leiden, wieder Würde und Sicherheit zu geben. Jetzt ist der Moment zu handeln! Doch diese Katastrophe passiert nicht einfach von allein. Kriege brauchen Waffen, und diese Waffen kommen aus bestimmten Ländern und von bestimmten Firmen.
Länder wie die USA, Russland, Frankreich, Deutschland, China und der Iran gehören zu den größten Waffenlieferanten der Welt. Ohne die ständige Versorgung mit Waffen wären viele dieser Konflikte nicht in der Lage, auf dem verheerenden Niveau geführt zu werden, das wir heute sehen. Hier kommt das Verursacherprinzip ins Spiel: Wenn Staaten und Unternehmen Waffen liefern auch wenn sie nicht gleich zu Kriegsverbrechen oder Menschenrechtsverletzungen führen, sollten sie dafür nach dem Verursacherprinzip und der Produkthaftung und der Gemeingefährlichkeit verantwortlich und Haftbar gemacht werden.
Das internationale Recht braucht dringend wirksame Reformenohne Schlupflöcher für Atommächte
Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat und friedensnews haben bereits 2003 gewarnt, das durch die Geopolitik der Atommächte statt 40 Millionen bald 60 Millionen Menschen auf der Flucht sind. Heute wage ich zu prognostizieren, dass 2030 150 Millionen Menschen auf der Flucht sein werden, wenn nicht sofort die internationale Gemeinschaft zur Vernunft kommt.
Die Prävention von Kriegen und Gewaltregimen ist der entscheidende Hebel, um Flüchtlingsbewegungen einzudämmen und die Ursachen für erzwungene Migration zu bekämpfen. Viele der heutigen großen Fluchtbewegungen entstehen als direkte Folge von Konflikten, Bürgerkriegen oder repressiven Regimen, die oft durch geopolitische Interessen von Großmächten beeinflusst werden. Die internationalen Anstrengungen zur Konfliktprävention und zur Schaffung stabiler, friedlicher Strukturen sind daher essenziell, um einen menschgemachten „Flüchtlingstsunami“ zu verhindern – menschgemacht wie die Klimakathastrophen und das Artensterben.
Heute am 155. Geburtstag Gandhis, dem Internationalen Tag der Gewaltfreiheit geschieht ein Wunder. Die Reinkarnation Gandhis taucht wieder im Dorf in der Steiermark auf dem gestern Josef zu denken gab. Es war ein besonders unscheinbarer Abend im Goldenen Hirschen auf. Die Dorfbewohner, die sich wie gewohnt zu ihrer abendlichen Zusammenkunft versammeln, bemerken zunächst nur einen alten Mann, der ruhig in einer Ecke sitzt, einen einfachen Tee trinkt und ihre Gespräche beobachtet. Sein Auftreten ist bescheiden – er trägt einfache, grobe es ausgefallene Kleidung. Sie weißt aber für die meisten nicht auf seine Herkunft oder seine besondere Bedeutung hin.
Nachdem trotz des Nachhalls von Jakobs Geschichte wieder eine hitzige Diskussion über Migration und das Thema der Ausländerfeindlichkeit aufkommt, erhebt sich der Mann langsam und tritt an die große Holztischrunde heran. Er spricht sanft, mit einer ruhigen, aber klaren Stimme:
Vor 155 Jahren wurde Gandhi geboren plötzlich taucht er, am 2. Oktober, wieder in einem steirischen Dorf auf. Doch am Vortag kommt ein gewitzter Geschichtenerzähler und bereitet die Angsthasen im steirischen Dorf auf Gandhis Besuch vor. Das gibt dort wohl einen Erdrutsch-Sieg für „das Gute Leben für alle“ durch schrittweise weltweite Abrüstung und Frieden sowie Klima-Stabilisierung ohne Armeen bei den nächsten Wahlen.
Die Geschichte vom „Goldenen Hirsch“
Im kleinen Dorf in der Steiermark, inmitten sanfter Hügel und grüner Wälder, lag das Wirtshaus Goldener Hirsch. Es war ein Ort, an dem die Menschen zusammenkamen, um zu essen, zu trinken und zu reden – besonders über Politik. In den letzten Jahren waren die Gespräche im Wirtshaus von einem Thema dominiert: die FPÖ und die „Gefahr“ durch Zuwanderung. Die Mehrheit der Dorfbewohner hatte aus Angst vor Veränderungen und Unsicherheit die rechtspopulistische Partei gewählt.
Doch an einem kühlen Herbstabend betrat ein neuer Gast das Wirtshaus.
Am 21. September 2024 fand auch in Östereich in Wien anlässlich Weltfriedenstag der Vereinten Nationen eine Demonstration von über 1000 Menschen für Frieden und Neutralität statt. Veranstalter war das Bündnis „Stimmen für die Neutralität“. Ich war für friedensnews.at dabei am Startpunkt Westbahnhof und habe fotografiert und Impressionen gesammelt. Welche wählbare Partei setzt sich eigentlich ernsthaft für Frieden, Abrüstung und Neutralität ein? Wer war auf der Demo und wer glänzte mit Abwesenheit? Wer will keinen Rüstungswettlauf mit Sky_Shield & Co, sondern Gemeinsame Sicherheit und schrittweise Abrüstung?
Every gun that is made, every warship launched, every rocket fired signifies in the final sense, a theft from those who hunger and are not fed, those who are cold and are not clothed. This world in arms is not spending money alone. It is spending the sweat of its laborers, the genius of its scientists, the hopes of its children. This is not a way of life at all in any true sense. Under the clouds of war, it is humanity hanging on a cross of iron.
Dwight D. Eisenhower made this statement on April 16, 1953, during a speech known as the „Chance for Peace“ speech. He delivered it shortly after becoming President of the United States, addressing the growing costs of the arms race and the Cold War. In this speech, Eisenhower emphasized the moral and economic costs of military spending and the toll it takes on society, especially on those in need.
Vienna – World Peace Day 2024
As we celebrate World Peace Day, it’s vital to confront an uncomfortable truth: the very institutions that claim to protect us—militaries and arms industries—are steadily destroying the planet we live on. Their impact on our environment and climate is severe, and nowhere is this more dangerous than with nuclear weapons, which daily threaten humanity with annihilation.
Ein Peace Leadership Index (PLI) wäre ein ähnliches Konzept wie der Green Leadership Index (GLI), das darauf abzielt, Staaten und auch relevante internationale Akteure auf der Grundlage ihres Engagements für den Frieden zu bewerten und zu rangieren. Dieser Index würde aufzeigen, welche Länder und Führer am aktivsten dazu beitragen, Konflikte zu verhindern, Abrüstung zu fördern und friedliche Lösungen für internationale Streitigkeiten zu finden. Das Ziel wäre es, Anreize zu schaffen, um den Friedensprozess weltweit zu unterstützen und Länder sowie deren Führungen als Vorbilder hervorzuheben.
Introducing the Peace Leadership Index (PLI): A Global Benchmark for Peace Efforts
The Peace Leadership Index (PLI) would function similarly to the Green Leadership Index (GLI), evaluating and ranking countries and international actors based on their commitment to peace. The PLI would highlight which nations and leaders are actively contributing to conflict prevention, promoting disarmament, and seeking peaceful solutions to international disputes. The ultimate goal is to create incentives for global peace efforts and to shine a light on leaders who serve as positive examples in the international community.