Im Rahmen eines strategischen Plans zur Reform der Vereinten Nationen schlägt Dr. Klaus Schlichtmann eine weitreichende Überarbeitung des UN-Systems vor, basierend auf der Earth Constitution (Welt-Verfassung), einer globalen Verfassung, die 1977 in Innsbruck erstmals präsentiert wurde. Diese Konstitution zielt darauf ab, die Vereinten Nationen in eine handlungsfähige Weltföderation zu verwandeln, die auf Frieden und Sicherheit ausgerichtet ist. Schlichtmann, der maßgeblich an den frühen Sitzungen der Provisional World Parliament beteiligt war, möchte durch die Earth Constitution neue Wege für Frieden und nachhaltige Entwicklung schaffen.
Die Ereignisse rund um die Wahl in Georgien, bei der prorussische Einflüsse eine spürbare Rolle spielten, werfen Licht auf die Rolle des Tourismus als potenzielles Friedensinstrument. Georgien hat am 27. September den alljährlichen Welttourismustag 2024 in Tiflis ausgerichtet. Er hatte das Motto „Tourismus und Frieden“. Georgien befindet sich an einer Schnittstelle zwischen West und Ost und ist ein Schauplatz geostrategischer Spannungen. Gerade im Kontext dieser Herausforderungen zeigt sich, wie Tourismus in Regionen, die Konflikten ausgesetzt sind, zu einem Mittel der Verständigung und Konfliktprävention beitragen kann – wenn auch unter schwierigen Bedingungen.
Georgiens Wahl und die russische und westliche Einflussnahme
Vorschlag eines Dialogs zwischen NATO und SOZ zur Schaffung einer „Globalen Partnerschaft für Nachhaltigkeit und Abrüstung“
Die Welt steht heute vor zwei dringenden und miteinander verbundenen Herausforderungen: dem eskalierenden Rüstungswettlauf und der Zerstörung des Planeten durch Umweltverschmutzung und Klimawandel. Diese Herausforderungen bedrohen nicht nur die globale Sicherheit, sondern auch die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen. Die zwei größten sicherheitspolitischen Akteure, die NATO und die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), spielen eine entscheidende Rolle dabei, ob die Welt weiterhin in militärischer Konkurrenz verharrt oder den Weg der Nachhaltigkeit und Abrüstung einschlägt. Ihre Führer oder Führerinnen können jederzeit die Menschheit schnell oder langsam eliminieren oder nachhaltig friedlich organisieren
Es ist daher der richtige Moment, einen Dialog zwischen der NATO und der SOZ zu initiieren, um gemeinsam eine Globale Partnerschaft für Nachhaltigkeit und Abrüstung zu gründen, die als Plattform zur Lösung dieser drängenden Herausforderungen dient. Ziel dieser Partnerschaft wäre es, den Rüstungswettlauf in einen Abrüstungswettlauf zu verwandeln und die kollektiven Anstrengungen zur Bewältigung des Klimawandels und der globalen Sicherheitsrisiken zu bündeln. Genf die Weltmetropole der Abrüstung und die Wiege des Völkerbundes in Schweiz – die seit Jahrhunderten keinen Krieg geführt hat wäre ein idealer Ort dafür.
Am 23. September 2024 berichtete die staatlich getragene Deutsche Welle: Die UN-Vollversammlung stimmte über den Zukunftspakt ab. Zwei riesiege Anzeigetafeln im UN-Hauptquartier zeigten das Ergebnis der Abstimmung. Trotz eines von Russland ausgelösten Eklats habe die Weltgemeinschaft einen ambitionierten Reformplan gebilligt (siehe unten). Deutschland und Namibia hätten „die Verhandlungen dazu geführt“. Ungeachtet eines „Störmanövers Russlands“ habe die Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York einen Zukunftspakt zur gemeinsamen Bewältigung globaler Krisen und Konflikte beschlossen.
Der UN-Zukunftspakt vom 23.9.2024
Der Pakt wurde zu Beginn eines zweitägigen sogenannten UN-Zukunftsgipfels ohne Abstimmung angenommen.
Das Dokument listet in fünf Kapiteln in insgesamt 56 Punkten auf,
wie zur Bewältigung der weltweiten Krisen und Konflikte der Multilateralismus gestärkt und
die internationale Zusammenarbeit verbessert werden sollen.
Der UN-Zukunftspakt (Pact for the Future) in aller Kürze
Aufruf von Andreas H. Landl, Chefredakteur von Friedensnews.at
Künstliche Intelligenz (KI) im Dienste von Frieden, Abrüstung und Nachhaltigkeit: Ein Aufruf zur Wiedergewinnung der Gemeinnützigkeit von OpenAI
Die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) bietet sowohl große Chancen als auch Herausforderungen. Systeme wie ChatGPT, entwickelt von OpenAI, haben das Potenzial, den Alltag der Menschen zu revolutionieren und komplexe Probleme zu lösen. Doch mit diesem Fortschritt geht eine wachsende Verantwortung einher, sicherzustellen, dass KI nicht nur den Interessen weniger großer Tech-Konzerne dient, sondern zum Wohl der gesamten Menschheit eingesetzt wird – insbesondere für Frieden, Abrüstung und Nachhaltigkeit.
Ursprünglich wurde OpenAI als OpenSource-Projekt gegründet, um eine KI zu entwickeln, die angeblich dem Wohl der Menschheit dienen solle. So wie es aussieht ist Open-AI seit 2019 zunehmend privatisiert worden (Microsoft, Musk, Thiel – letzerte rechtsextreme PalPal-Mafia). Doch die zunehmende Kommerzialisierung, insbesondere durch die enge Partnerschaft mit Microsoft, hat diesen gemeinnützigen Fokus zunehmend verwässert. Das Ethik-Team wurde aufgelöst und der Begriff Open im Namen sie so bedroht wie der Weltfrieden, wenn ihn Hitler oder Stalin im Munde führen. Es ist Zeit, dass OpenAI und ähnliche Akteure wieder auf die ursprünglichen propagierten Ziele gebunden werden und die Gemeinnützigkeit in den Vordergrund rücken. Jetzt fehlt nur noch, dass Wikipedia an die Börse gebracht wird.
Warum muss KI im Dienste von Frieden, Abrüstung und Nachhaltigkeit stehen?
Literatursalon im Gemeindebau in Wien – heute Präsentation des neuen Buches „Mahlzeit“
WLADIMIR KAMINER
Mahlzeit! Geschichten von Europas Tischen
Witziger als Tolstoi und leserfreundlicher als Dostojewski.
Wladimir Wiktorowitsch Kaminer ist ein russisch-deutscher Schriftsteller und Kolumnist. Seine Erzählbände Militärmusik und Russendisko machten ihn auch außerhalb Deutschlands bekannt. Kaminer schreibt seine Texte in deutscher Sprache und nicht in seiner Muttersprache Russisch. Bis Juli 2010 wurden 2,9 Mio. seiner Bücher verkauft. Allein Russendisko hatte bis März 2012 eine Gesamtauflage von über 1,3 Mio.
In einer Welt, die oft von Konflikten, Spaltung und Gewalt geprägt ist, erscheint die Vorstellung, dass eine Friedenskultur diese Dynamiken überwinden könnte, wie ein ferner Traum. Doch genau das steckt in der Aussage „Friedenskultur isst Gewalt zum Frühstück“. Diese Metapher, inspiriert vom berühmten Zitat „Culture eats strategy for breakfast“, zeigt uns, dass eine starke, fest verankerte Friedenskultur weit mehr bewirken kann als jede noch so gut ausgearbeitete Konfliktstrategie von Militärstrategen und Aufrüstungsspinnern.
Doch wie kann eine solche Kultur aufgebaut werden – in einer Zeit, in der Polarisierung, Ungerechtigkeit und Krieg die Schlagzeilen dominieren? Der Schlüssel liegt darin, wie wir als Gesellschaft unsere Werte, unsere Bildung und unsere alltäglichen Handlungen gestalten.
Friedenskultur beginnt im Kleinen wie ein Wassertropfen
Heute in der Früh habe ich eine Reportage gehört, dass der jüngste Angriff Israels auf die Hisbollah rund 1.000.000 Menschen zu Binnenflüchtlingen im Libanon macht.
Inmitten der Berichterstattung über die jüngsten Konflikte, wie den Angriff Israels auf die Hisbollah, stehen wir vor einer humanitären Katastrophe, die nicht länger ignoriert werden kann.
Rund 1.000.000 Menschen im Libanon sind durch diesen neuesten Angriff zu Binnenflüchtlingen geworden, und damit überschreiten wir die erschreckende Schallmauer von über 100 Millionen Menschen, die weltweit durch Krieg und Gewalt vertrieben wurden – eine Zahl, die die Flüchtlingskrise des Zweiten Weltkriegs übertrifft.
Die schockierenden Zahlen aus Konfliktregionen wie der Ukraine, Syrien, Afghanistan, Tschetschenien und Libyen sind nicht nur Statistiken; sie stehen für die zerbrochenen Träume und die zerstörten Leben von Millionen. Jedes Gesicht, jede Geschichte erzählt von Flucht, Verlust und dem verzweifelten Streben nach Sicherheit.
Diese Tragödien geschehen nicht im luftleeren Raum – sie sind das Ergebnis eines Systems, das Waffen und Gewalt weiterhin unterstützt.
Es ist an der Zeit, dass wir das Verursacherprinzip durchsetzen und Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen. Nur durch tiefgreifende Reformen im internationalen Recht und eine echte Veränderung in unserem Handeln können wir hoffen, diese Spirale der Gewalt zu durchbrechen und den Menschen, die am meisten leiden, wieder Würde und Sicherheit zu geben. Jetzt ist der Moment zu handeln! Doch diese Katastrophe passiert nicht einfach von allein. Kriege brauchen Waffen, und diese Waffen kommen aus bestimmten Ländern und von bestimmten Firmen.
Länder wie die USA, Russland, Frankreich, Deutschland, China und der Iran gehören zu den größten Waffenlieferanten der Welt. Ohne die ständige Versorgung mit Waffen wären viele dieser Konflikte nicht in der Lage, auf dem verheerenden Niveau geführt zu werden, das wir heute sehen. Hier kommt das Verursacherprinzip ins Spiel: Wenn Staaten und Unternehmen Waffen liefern auch wenn sie nicht gleich zu Kriegsverbrechen oder Menschenrechtsverletzungen führen, sollten sie dafür nach dem Verursacherprinzip und der Produkthaftung und der Gemeingefährlichkeit verantwortlich und Haftbar gemacht werden.
Das internationale Recht braucht dringend wirksame Reformenohne Schlupflöcher für Atommächte