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Würdigung der WehrverweigererInnen im II. Weltkrieg

Erstellt am 29.11.2009 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde mal gelesen und am 29.11.2009 zuletzt geändert.

„WILDER URLAUB ist der beste Schweizerfilm,
den wir je gesehen haben.“

 

Zürichsee-Zeitung 9.10.43

„Ich bin Deserteur“

Bis Jänner 2010 veranstalten mehrere Einrichtungen der Wiener Volkshochschulen einen gemeinsamen Programmschwerpunkt mit Ausstellungen, Film und Vorträgen zum Thema Nationalsozialismus und Wehrdienstverweigerung.

Veranstaltet wird der Programmschwerpunkt von Filmcasino, polyfilm, den Volkshochschulen Brigittenau und Hietzing sowie des Jüdischen Instituts für Erwachsenenbildung. Zu besuchen sind mehrere Ausstellungen, Vorträge sowie der schweizer Film „Wilder Urlaub“ aus dem Jahr 1943. Der Schwerpunkt ist gleichzeitig ein politisches Bekenntnis: Auch heute ist es wichtig, Deserteurin oder Deserteur zu sein und sich gegen Intoleranz und Verhetzung abzugrenzen.

Gegenderte Variante „Ich bin Deserteurin“

Mehrere Wiener Volkshochschulen stellen die Deserteure in den Mittelpunkt ihres Programmschwerpunktes im Herbst. „Ich bin Deserteur“ ist jedoch nicht nur ein Programmschwerpunkt, sondern auch ein politisches Bekenntnis für Zivilcourage. An den Kurskassen der Wiener Volkshochschulen werden Anstecker mit dem Slogan „Ich bin Deserteur“ aufliegen. Die gegenderte Variante des Stickers „Ich bin Deserteurin“ entspricht nicht der historischen Realität, doch in der Gegenwart gibt es für Frauen und Männer genug, von dem es sich abzusetzen gilt. Deserteurin und Deserteur von der Armee des Zeitgeistes mit Intoleranz, Ausgrenzung und Verhetzung zum Beispiel.

Auszüge aus dem Programm

Am Beginn des Schwerpunktes stehen zwei Vorträge von Mag. Thomas Geldmacher „Der verweigerte Gleichschritt“ in der Volkshochschule Hietzing und Brigittenau. Über den gesellschaftlichen, politischen und rechtlichen Umgang mit österreichischen Wehrmachtsdeserteuren referiert Dr. Walter Manoschek (VHS Brigittenau 12.Oktober). In einer Matinee am 11. Oktober um 14.00 Uhr zeigt das filmcasino den schweizer Film „Wilder Urlaub“. Das Jüdische Institut für Erwachsenenbildung hat in Kooperation mit dem Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes die Reihe „Flintenweiber und Emanzen“ über Frauen und Krieg zusammengestellt (Beginn 5. November über Frauen im Spanischen Bürgerkrieg). Mag. Josef Fiala, der als Senior sein Geschichtsstudium abgeschlossen hat, setzt sich in der Volkshochschule Hietzing in drei Vorträgen mit dem mörderischen Wirken der SS-Einsatzgruppen und SS-Brigaden in Polen und der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg auseinander (Beginn 29. September). Die Volkshochschule Brigittenau zeigt überdies zwei Ausstellungen zum Thema: „Janusz Korczak: Sein Leben, seine Pädagogik“ (3.-27. November) und „Kündigungsgrund ‚Nichtarier‘: da war a Jud‘ im Gemeindebau“ (30. November-15. Jänner).

Filmcasino

70 JAHRE BEGINN DES ZWEITEN WELTKRIEGES

Do, 3. Dez. DR.IN HELENA VERDEL
Die Kärntner Sloweninnen im Kampf gegen den Nationalsozialismus

Do, 10. Dez. MAG.A CATHRIN HERMANN
Frauenrolle im Widerstand
DÖW-Ausstellung,
1010 Wien, Salvatorgasse 7 (Eingang befindet sich im Hof!)
Do, 5./ 19. Nov./ 3./ 10. Dez., jeweils um 18.30 Uhr
Gebühr für die gesamte Reihe: € 6,00
Eine Kooperation des

  1. Jüdischen Instituts für Erwachsenenbildung mit dem
  2. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) .

Gefördert von

  1. AK-Wien

Wilder Urlaub

Regie: FRANZ SCHNYDER, basierend auf einem
Roman von Kurt Guggenheim aus dem Jahr 1941
Darsteller: Paul Hubschmid, Robert Troesch, Robert Freitag u.a.
Eine schicksalhafte Nacht im Leben des Mitrailleur Hermelinger:
Von Wachtmeister Epper beim Appell provoziert, erschlägt er seinen
Vorgesetzen mit einem Stein. Er setzt sich von der Truppe ab.
1943 – als die Schweiz ringsum eingeschlossen und bedroht war
– entstand mit Wilder Urlaub ein brillanter Film, der einen den
Atem anhalten lässt und an den amerikanischen „Film noir“ erinnert.
Trotz massiver Bekämpfung der Produktion vom damaligen
Militärdepartement als auch heftiger Kritik vom Wirteverband,
lobte die Presse den Film einhellig. (www.artfilm.ch)

„WILDER URLAUB ist der beste Schweizerfilm, den wir je gesehen haben.“

Zürichsee-Zeitung 9.10.43
Mit anschließender Podiumsdiskussion.

Das Detailprogramm als PDF finden Sie hier.

 

 

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