Israel müsse endlich Hitler besiegen
Avraham Burgs Buch „Hitler besiegen.
Warum Israel sich endlich vom
Holocaust lösen muss“ erschien am 14. September 2009 im Campus
Verlag. Die 2007 in Israel erschienene Originalausgabe löste
heftige Debatten aus, ebenso die 2008 in Frankreich, Italien,
Großbritannien und den USA veröffentlichten Übersetzungen. Anfang
November 2009 wird Avraham Burg für sein Buch mit dem Premio
Napoli, einem der wichtigsten Literaturpreise Italiens, ausgezeichnet.
Avraham Burg, früherer Parlamentspräsident, Knesset-Sprecher und Leiter der Jewish Agency, sprach endlich aus, was viele in Israel und der Welt empfinden: Der jüdische Staat sei besessen vom Misstrauen
- gegen sich selbst,
- seine Nachbarn und
- die Welt um sich herum.
Der Holocaust werde als ultimatives Trauma vereinnahmt, um israelisches Unrecht zu legitimieren. Burg kritisiert sein Land als
- militaristisch, fremdenfeindlich und
- anfällig für Extremismus.
So werde der Weg zu einem Frieden im Nahen Osten immer wieder verbaut.
Trotz der großen Bedeutung des Erinnerns an die Opfer sei es Zeit, dass Israelis, Juden und die westliche Welt – allen voran Deutschland – das Trauma des Holocaust überwinden und Israel zu einem neuen Selbstverständnis findet, das auf Freiheit und Demokratie beruht.
Ein Buch das sicher lesenwert ist, denn Herrn Burg wird wohl schwer vorzuhalten sein, dass er Antisemit sei oder ein naiver Friedensspinner. Die Opfer-Täter-Dynamik ist im Nahenosten wohl so komplex, dass nur eine kollektive Therapie aller Opfer- und Täter eine Lösung bringen könnte.
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