Frieden – Gewalt – Geschlecht

J.A. Davy u.a. (Hgg.):

Frieden – Gewalt – Geschlecht 2006-2-134

Davy, Jennifer A.; Hagemann, Karen; Kätzel,
Ute (Hgg.): Frieden – Gewalt – Geschlecht.
Friedens- und Konfliktforschung als Geschlechterforschung.
Essen: Klartext Verlag 2005. ISBN:
3-89861-515-4; 406 S.
Da das Buch sehr umfassend ist dauerte es eine Weile bis ich Gelegenheit fand dieses grundlegende Werk zum Thema zu besprechen. Erfreulicher Weise wurde es bereits ausführlich rezensiert von Andrea Nachtigall, Otto-Suhr-Institut, Freie Universität Berlin

„Krieg, Militär und Frieden aus der Geschlechterperspektive zu betrachten entspricht heute dem internationalen Forschungsstandard. Auch im deutschsprachigen Raum lässt sich in den letzten Jahren ein verstärktes Interesse an diesem Zugang verzeichnen.“ 2008 fand etwa in Salzburg eine Tagung mit diesem Fokus statt.

Die Geschlechterforschung zeige laut Nachtigall, dass

1. Debatten um Krieg und Frieden immer auch Aushandlungsprozesse der Geschlechterordnung bzw. der jeweils gültigen Vorstellungen von „Männlichkeit“ und „Weiblichkeit“ sind, verbunden mit den dazugehörigen Handlungsoptionen.
2. Gleichzeitig könnten Krieg und Frieden als Gegenstände der Friedens- und Konfliktforschung ohne die Einbeziehung der Kategorie Geschlecht nicht umfassend erforscht werden.

Diese plausiblen Thesen belege auch der vorliegende der vorliegende Sammelband, der aus der 2003 aus einer Tagung resultierte:

„PazifistInnen/Pazifismus. Friedens- und Konfliktforschung als Geschlechterforschung“

Als innovativ und interessant erweise sich vor allem der gewählte Fokus auf „Frieden“ (nicht Konflikt oder Krieg), der sich von dem aktuellen Forschungstrend
abhebe.

Das Buch gliedert sich in vier Teile und umfasst insgesamt 15 Artikel.

Wer auf diesen Gebiet kompetent mitreden will dem oder der sei dieser Wälzer ans Herz gelegt.