Gendenktafel für die Opfer des Nationalsozialismus und Deserteursgedenken am Nationalfeiertag
26.10.: WEHRMACHTSDESERTEURE – GEDENKKUNDGEBUNG – s.u.
22.10.: ENTHÜLLUNG EINER GEDENKTAFEL FÜR OPFER DES NATIONALSOZIALISMUS
Mit einem öffentlich sichtbaren Zeichen am Amtshaus am Schlesingerplatz tritt die Josefstädter Bezirksvertretung im Gedenkjahr 2008 gegen Neonazismus, Antisemitismus, Homophobie, AusländerInnenfeindlichkeit und Ausgrenzung von Minderheiten und Andersdenkenden auf.
RednerInnen:
- Dr. Erika Weinzierl, Historikerin
- Dr. Brigitte Bailer-Galanda, wissenschaftliche Leiterin des Dokumentationsarchivs des öst. Widerstandes
- Heribert Rahdjian, Bezirkvorsteher Wien-Josefstadt
- Doris Müller, Bezirksvorsteher-Stellvertreterin
Feierliche Umrahmung, Musik
Datum: Mittwoch 22.10., 11:00 Uhr
Amtshaus am (Therese) Schlesingerplatz, 1080 Wien
26.10.: WEHRMACHTSDESERTEURE – GEDENKKUNDGEBUNG
Das Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ lädt Sie herzlich zur Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz an der ehemaligen Hinrichtungsstätte „Militärschießplatz Kagran“ ein.
Dort starben zwischen 1938 und 1945
Hunderte wegen
- Fahnenflucht oder
- Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtssoldaten im Kugelhagel von Erschießungskommandos.
Ihnen zum Gedenken versammeln sich an dieser Stelle seit Jahren die letzten überlebenden Wehrmachtsdeserteure mit ihren Verwandten, FreundInnen und SympathisanthInnen.
Sonntag, 26. Oktober, 10.30 Uhr, Gedenkstein im Donaupark, 1220 Wien
WEGBESCHREIBUNG: U1-Station „Alte Donau“ – dann auf der Arbeiterstrandbadstr. ca. 300Meter Richtung Westen (=Richtung Donauturm) bis zum östlichen Eingang des Donauparks (Chinarestaurant auf der linken Straßenseite – dort in den Park rein) – Falls jemensch trotzdem nicht hinfindet, bitte anrufen: 0650 9451650.
HINTERGRUND: Nach ca. 40 000 Verfahren wurden unter der Naziherrschaft an ca. 15 000 Wehrmachtsdeserteuren Todesurteile vollstreckt und viele andere wurden in „Straf“lagern, Konzentrationslagern, „Bewährungs“verbänden u.ä. zu Tode gequält. Angesichts dieser historisch einmaligen skrupellosen Vorgangsweise gegen Deserteure sind auch jene Deserteure, die keine Widerstandskämpfer waren, jedenfalls als Opfer des NS-Unrechtssystems zu betrachten. Die Wehrmacht zu verlassen erforderte vermutlich mindestens so viel Mut, wie in ihr gehorsam (mit oder ohne innerer Zustimmung) den Dienst zum Nutzen eines Terrorregimes zu leisten, und trug jedenfalls zur Verkürzung des Kriegs und damit der NS-Mordherrschaft bei. Dennoch war die schwarzorangeblaue Regierung auch im vielbefeierten „Gedankenjahr 2005“ nicht zu einer zufriedenstellenden Rehabilitierung von Wehrmachtsdeserteuren bereit. Der Wehrmachtsdeserteur Richard Wadani war Referent beim Speakerscorner gegen Schwarzblauorange am 29.9.2005 und lädt auch heuer wieder zur Teilnahme an der Kundgebung ein.
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