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Jörg Haider – Die letzten Tage der Menschheit 2.0

Erstellt am 18.10.2008 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde mal gelesen und am 18.10.2008 zuletzt geändert.

Ernst Schwarcz 2006In Memoriam Ernst Schwarcz

Seit Ende November war ich auf Studienreise in der Türkei. Ich wollte mir die vermutlich älteste Friedensstadt der Welt, Catal Hoyük ansehen und die türkische Kultur unmittelbar kennen lernen. Vor 9000 Jahren lebten in der heutigen Türkei rund 10.000 Menschen 1200 Jahre friedlich miteinander. Eine archeologische Sensation, die bis heute von den meisten HistorikerInnen ignoriert wird.

14 Tage ohne österreichische Massenmedien – welch Segen!

Im Flieger nach Wien gab es Österreich, den Kurier und die Republikspest – wie sie Karl Kraus sie vermutlich genannt hätte.

Titelstorys

Jörg Haider hat sich mit überhöhter Geschwindigkeit, alkoholisiert im Luxusauto selbst getötet. Die Betroffenheits-Journaille hat ihren Hype. „A schöne Leich“ ist in Österreich immer schon was wert gewesen. Noch dazu handelt es sich um Österreichs bislang bekanntesten Rechtsextremisten nach Adolf Hitler.

Nachrichten aus der Friedensbewegung

Aus einem Email erfahre ich, dass auch Ernst Schwarcz verstorben ist. Schwarcz war vermutlich Österreichs international bekanntester Pazifist nach 1945. Seit seiner Jugend war er aktiv in der Friedensbewegung.

2008 zwei Generationen nach Hiroshima und Auschwitz stellen Tausende Österreicher Kerzen an die Unfallstelle der Gallionsfigur der Rechtspopulisten. Das friedliche Ableben von Pazifist Ernst Schwarcz entging der Aufmerksamkeit der Massenmedien.

Schwarcz belegte in seinen letzten Buch akribisch, dass die letzten Tage der Menschheit noch nie so nahe lagen wie heute.

Strukturell – All time high bei den Militärausgaben der Welt und gravierenste Wirtschaftskrise seit 1929 – läuft wieder mal alles auf einen großen Krieg hinaus.

Heute haben wir aber tausendfache Overkillkapazitäten, Selbstmordterroristen und massenhaft andere lebensmüde Schwachköpfe und Völkerverhetzer.

Lösungsorientiert:

Am Grab von Ernst Schwarcz sollte ein Lichtermeer mit mehr als hunderttausend Kerzen entstehen damit den Chefredakteuren und -redakteurinnen in aller Welt ein Licht aufgeht.

Übrigens: In Todays Zaman – die englischsprachige Ausgabe von ZAMAN – war zur östereichischen Wahl nur ein Foto vom Haider & Co. ZAMAN ist laut einem türkischen Informatikstudenten die einzige Zeitung in der Türkei die zwischen Meinung und Fakten trennt, eine sogenannte Qualitätszeitung.

Ich zitiere Munir: „We are all human beings in der 21. Century …“

Das bezweifle ich zwar, aber der ehrliche Wunsch des Sohnes eines Imams hätte Ernst Schwarcz wohl gefallen. Er war verzweifelt nach jedem neuen Krieg und hat sich bis zu seinem letzten Atemzug für Abrüstung und Frieden eingesetzt.

 

Posted in Abrüstung, Entwicklung, Ethik, Friedensbewegung

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