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Bush versäumt Friedesnews-Privataudienz

Erstellt am 19.06.2008 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 9368 mal gelesen und am 03.04.2024 zuletzt geändert.

Die gewöhnlich bestinformierten Leserinnen und Leser von friedennews.at erinnern sich sicher noch an das – auf höchster geistiger Ebene – stattgefundene Treffen in Wien 2006. George W. Bush besuchte A.H. Landl – Österreichs international profiliertestem Friedensjournalisten in Wien.

Nun hat Bush seine letzte Chance auf eine Privataudienz als amtierender Präsident endgültig vertan. Dabei hätte sich friedensnews.at gerne revanchiert bei George dem bislang unübertroffenen Allerwertesten.

Der österreichische Friedensjournalismus-Papst

Er hätte seinem amerikanischen Gast einen höchst seltenen Einblick in die Gärten Ottakrings gewährt. Wir hätten den Schuhmeierplatz besucht wo die Christlich-Sozialen Ständestaatler 1934 mit Hilfe von Heimwehr, Polizei und Heer Arbeiter und ihre Frauen und Kinder von der Geisel der Schutzbund-Terroristen erlösten. Präsident Bush wäre begeistert gewesen. Die Christlich-Sozialen haben, wie er und seine Jungs, einen guten Job geleistet. Die Arbeiterwohnheime, Schulen, Kinder- und Sozialeinrichtungen wurden – wie in Bagdad – für Jahrzehnte ausradiert.

Bei zu kühlem Frühsommerwetter wartete das Oberhaupt von friedensnews.at

Trotz eines dichten Terminkalenders saß Andreas H. Landl täglich mehrere Minuten lang vor der mittelalterlichen Spinnerin am Kreuz in St. Favoriten und wartete, ob Bush und seine Ehefrau Laura nicht vor der Promotion-Tour für die nächste US-Friedensmission im Iran nach Wien kommen.

„Was für eine Ehre“, hätte der US-Präsident mehrfach bewegt gesagt, falls er dem lächelnden und entspannten Weltfriedenspapst bei der Begrüßung die Hand geschüttelt hätte. Er hätte auf die Verbeugung dabei jedoch verzichteten können. Es wäre ja bereits zweite Begegnung und wie alle Welt nachlesen konnte war das erste Treffen nahezu unwirklich lustig.

George W. Bush und Friedens-Papst Andreas H. II. hätten sich für eine halbe Stunde zur Privataudienz zurückgezogen in den Narrenturm des alten AKH. Themen des Gesprächs wären unter anderem die miserablen Beziehungen zwischen USA und Europa gewesen. Weiters hätte uns in Wien interessiert wie George den Unfriedensprozess in Nahost so nachhaltig am laufen hält und den Tausch von Öl gegen

  • Waffen
  • Besatzungstruppen
  • Ermittlungsmethoden etc.

verbreitert hat, wie kaum ein US-Präsident vor oder nach ihm. Die Globalisierung und die internationale Nahrungsmittelkrise, die seine Geldgeber mehr als entschädigt für die Teilnahme an einen Fundraising-Dinner, hätten uns in den heiligen Hallen der Wiener Redaktion auch interessiert.

Nach Wien lustwandeln im Garten in Rom

Danach machten Bush und Benedikt einen Spaziergang im Schatten Jahrhunderte alter Bäume durch die Vatikanischen Gärten zu der nachgebildeten Wallfahrtsgrotte von Lourdes in Südfrankreich. Zum Abschluss nahmen sie unter einer riesigen Zeder Platz und hörten sich Lieder an, die der Chor des Sixtinischen Kapelle vortrug. In guter Stimmung versuchte Bush dabei, mit dem Fuß den Rhythmus von Giovanni Pierluigi da Palestrinas „Exultate Deo“ mitzuschlagen.

Der Papst empfängt Besucher üblicherweise im Apostolischen Palast. Er hatte sich mit der ganz speziellen Audienz für den Präsidenten für die herzliche Feier an seinem 81. Geburtstag im April im Weißen Haus revanchieren wollen und dankte ihm am Donnerstag noch einmal ausdrücklich für den warmen Empfang in Washington. Bush hatte seine Wertschätzung für den Papst im Vorfeld wiederholt deutlich gemacht. Unter den Geschenken, die Bush und Benedikt sich gegenseitig machten, war auch ein Fotoalbum des Präsidentenpaares für den Papst mit Aufnahmen von Benedikts Reise in die USA. Bush brach sofort anschließend zur Weiterreise nach Paris auf.

 

Posted in Abrüstung, Friedensjournalismus, Kultur, Österreich

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