Hunger.Macht.Profite – Filmtage zum Recht auf Nahrung
01. 03. Dezember 2006
im wienXtra-cinemagic, Wien 1, Friedrichstraße 4
am Wiener Karlsplatz neben dem Café Musem
http://www.normale.at
Hunger ist kein Schicksal. Hunger wird gemacht.
So lautete das Kampagnenmotto aus den 1970ern, mit dem vor allem
entwicklungspolitische Organisationen auf die bestehende Lücke zwischen
Nahrungsmittelüberfluss und weltweitem Hunger öffentlich aufmerksam
machten.
Mit den Filmtagen zum Recht auf Nahrung Hunger.Macht.Profite. wollen
FIAN Österreich und normale.at dieses Motto aktualisieren und den
strukturellen Ursachen von Hunger in Zeiten der Globalisierung
nachspüren.
Globale Agrarproduktion und Welternährung werden dabei in verschiedenen
Kontexten aufgegriffen:
- International organisierte Lebensmittelproduktion und
Ernährungssouveränität, Qualität unserer Nahrung und genetisch
modifizierte Organismen (GMO), das Menschenrecht sich zu ernähren und
der Zugang zu produktiven Ressourcen wie Land, Wasser, Saatgut.
- Die Verletzung des Rechts auf Nahrung geht in vielen Fällen mit Verletzungen anderer Menschenrechte einher. Und auf die eine oder andere Weise betrifft das den wirtschaftlichen und sozialen Alltag von uns allen.
Die in Hunger.Macht.Profite. gezeigten Dokumentarfilme widmen sich
Hintergrundinformationen, die sonst einer weiteren Öffentlichkeit kaum zugänglich sind. In Filmgesprächen u.a. mit den Regisseuren Peter Krieg (01.12.06) und Manfred Ladwig (03.12.06) laden wir zu aktuellen Debatten ein, um das Bewusstsein dafür zu vertiefen, dass
- die Gestaltung unseres Alltags und
- unserer Einkaufsgewohnheiten
auch ein politischer Akt ist.
Gertrude Klaffenböck (FIAN) und Barbara Waschmann (normale.at)
Das Filmprogramm:
Septemberweizen
Fr, 01.12.06, 19:00 Uhr
von Peter Krieg
1980, 96 Min, DE
Septemberweizen“ ist ein Begriff aus der Warentermin-Spekulation und
bezeichnet einen im September fälligen Weizenkontrakt.
In sieben Kapiteln wird gezeigt, wie Farmer, Wissenschaftler, Händler,
Spekulanten, Verarbeiter und Politiker mit dem Weizen wirtschaften und
was dabei für Hungrige und Hungernde übrigbleibt.
Der Filmklassiker hat nichts von seiner Brisanz verloren, mehr als 20
Jahre später sind die Probleme nicht gelöst: Hunger ist kalkulierter
Faktor in diesem Geschäft.
Filmgespräch mit Regisseur Peter Krieg, Josef Hoppichler (Bundesanstalt
für Bergbauernfragen, Wien) und Ralf Leonhard (FIAN Österreich).
http://www.normale.at/32838.html
Mahlzeit: Krank vom Essen
Sa, 02.12.06, 18:00 Uhr
von Karin Haug
2003, 45 Min, DE
Moderne Ernährung in der Wohlstandswelt: Fertig-Essen, Fast-Food, Snacks
Der Film überprüft gängige Klischees, zeigt neue Forschungserkenntnisse
und klärt auf, wie riskant Nahrung heute ist. Nicht Fett allein ist ein
Problem, die Lebensmittelindustrie hat eine „Kohlehydrat-Zucker-Falle“
produziert, in die wir massenweise tappen. Während die Zucker-Lobby, ein
machtvoller Zweig der internationalen Agrarindustrie, Druck macht.
Vorfilm über die Gründe, warum uns das Süßkraut Stevia vorent- halten
wird.
Filmgespräch mit Rosemarie Zehetgruber (gutessen consulting), FIAN und
BIO AUSTRIA über Alternativen.
http://www.normale.at/32839.html#anker1
Österreich-Premiere:
McLibel
Sa, 02.12.06, 21:00 Uhr
von Franny Armstrong
GB 2005, 85 Min, EN-OmU-DE
Die Geschichte von zwei britischen AktivistInnen, die von McDonalds
verklagt werden, weil sie den Konzern kritisch und öffentlich mit Themen
wie Junk Food, McJobs, Tiermisshandlungen, Umweltzerstörung und
Kinderwerbung in Verbindung gebracht hatten. Ihr Weg führt weiter zum
Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
McLibel handelt nicht nur von Hamburgern, sondern von der Wichtigkeit
der freien Meinungsäußerung in Zeiten, da multinationale Konzerne über
immer größere Einflussmöglichkeiten verfügen.
Im Anschluss sind wir im Gespräch mit Greenpeace über ihre britischen
KollegInnen sowie FIAN und JournalistInnen.
http://www.normale.at/32839.html#anker2
Film-Brunch
So, 03.12.06, ab 11:00 Uhr
Die Hungermacher
von Ashwin Raman und Manfred Ladwig
D 2002, 52 Min, DE
Am Beispiel des indischen Staates Andrah Pradesh werden die vielfältigen
Ursachen von Hunger gezeigt:
Besitzverteilung von Grund und Boden, zentrale Entscheidungen über die
Bebauung des Agrarlandes, Absatzmöglichkeiten der Ernte, globale
Wirtschaftsfaktoren.
Ein Ausweg wird von vielen in der Gentechnik gesehen. Sie soll die
Nahrungsmittelerträge wesentlich steigern.
Das ist auch das Ziel von Vandana Shiva, der Trägerin des Alternativen
Nobelpreises, jedoch ohne Gentech-, Pestizid- oder Düngemitteleinsatz.
Filmgespräch mit Regisseur Manfred Ladwig, Gertrude Klaffenböck (FIAN
Österreich), einer Umweltorganisation und BIO AUSTRIA.
http://www.normale.at/32840.html#anker1
Tote Ernte
von Kai Krüger und Bertram Verhaag
D 2001, 45 Min, DE
In Kanada verklagt der Chemieriese Monsanto den Getreidefarmer Percy
Schmeiser auf 100.000 $ Schadenersatz für die angeblich widerrechtliche
Nutzung patentierten Saatgutes. In Deutschland wehren sich Landwirte
gegen die Zulassung von genmanipuliertem Getreide.
http://www.normale.at/32840.html#anker2
Die Gen-Verschwörung
von Manfred Ladwig
D 2006, 30 Min, DE
Manfred Ladwigs Spurensuche ergibt: Es gibt eine Fülle von Belegen,
wonach gentechnisch veränderte Produkte mit Allergien und Krebsgefahr in
Verbindung gebracht werden müssen. Die Zulassungsunterlagen selbst und
die Beispiele aus dem Film belegen eindringlich die Gefahren.
Und die Dokumentation belegt darüber hinaus, wie eine kleine Clique aus
Politik und Industrie mit allen Mitteln versucht, die grüne Gentechnik
weltweit durchzusetzen – auf den Märkten und damit auch auf den Tischen
und im Essen der VerbraucherInnen.
http://www.normale.at/32840.html#anker7
Im Filmgespräch mit dem Regisseur Manfred Ladwig, Gertrude Klaffenböck
(FIAN) und Markus Schörpf (Gentechnik-Experte von BIO AUSTRIA)
fokussieren wir auf die Situation in Österreich und konkrete
Möglichkeiten.
Film-Brunch mit biologischen und fair gehandelten Lebensmitteln der
Weltläden Wien 1 und Wien 8.
Land unter Strom
So, 03.12.06, 18:00 Uhr
von Dorit Siemers und Heiko Thiele
D 2006, 78 Min, DE
Vier Beispiele aus Honduras, Guatemala und Mexiko dokumentieren die
ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen von Staudämmen wie
auch den Widerstand der Menschen gegen Enteignung, Naturzerstörung,
Überflutung von Gemeinden und staatliche Gesetzesbrüche.
Die produzierte Energie und das Stauwasser dienen primär den
Niedriglohnfabriken, den Monokulturen, dem Tourismussektor sowie dem
Energieexport. Ein Drittel der mittelamerikanischen Haushalte ist
dennoch ohne Strom.
Filmgespräch mit Nonno Breuss / ECA watch zum Ilisu-Staudammprojekt
(Türkei) unter Beteiligung österreichischer Unternehmen.
http://www.normale.at/32840.html#anker3
Begleitfilme im Foyer Eintritt frei:
01.12.06 18:00 Chips, Basmati & Bananas v. Marina Galimberti /
Susanne Strobl (WIDE)
18:30 Land ist Leben v. Anne Voss
02.12.06 17:00 Iss Fair! v. Elisabeth Blum / Verena Aldrian
17:30 Blumengrüße vom Äquator v. FIAN International
20:30 Ein Lächeln mitten im Krieg v. FIAN International
03.12.06 11:00 Eine andere Welt ist pflanzbar! v. Ella v. d.
Haide / Christoph Arndt
17:00 Mutter Ganges hörst Du mich? v. FIAN International
17:30 Der Durstige Planet: Wasser und Ernährung v. Deutsche
Welle
Veranstaltungsort:
wienXtra-cinemagic
Wien 1, Friedrichstraße 4 (neben dem Café Museum)
erreichbar mit U1, U2, U4 (Karlsplatz); Bus 59A den Straßenbahnen 1, 2,
D, 62, 65, J und Badner Bahn
www.cinemagic.at
Preise:
Euro 5,00 Euro Normalpreis
Euro 4,00 für FIAN-Mitglieder, mit jugendinwien-Bon, Jugendliche bis 25
Jahre mit Ausweis, Gruppen ab 5 Personen
Euro 9,00 Filmfrühstück
Kartenreservierung:
telefonisch von 8:00 13:00 Uhr unter 01 586 43 03
via email <mailto:cinemagic@wienXtra.at>;
Die Filmtage zum Menschenrecht auf Nahrung „Hunger.Macht.Profite.“ sind
eine Veranstaltung von
- FIAN und normale.at und werden ermöglicht durch
-
- Agrarmarkt Austria (AMA),
- Aktion für Hungernde,
- BIO AUSTRIA,
- ECA watch Österreich,
- Grüne Bildungswerkstatt,
- Greenpeace,
- gutessen consulting,
- Katholische Frauenbewegung,
- Weltladen / EZA,
- wienXtra-cinemagic und
- der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.
Weiterleitung an Interessierte erwünscht
Posted in Friedensbewegung, Kultur