80 Jahre UNO – Hoffnung für die Welt oder Auslaufmodell?

Zusammenfassung der aktuellen Entwicklungen zur UNO-Reform anlässlich einer Diskussion von kundigen Personen – Stand April 2025
Der Artikel „80 Jahre UNO – Hoffnung für die Welt oder Auslaufmodell?“ auf Friedensnews.at bietet eine facettenreiche Bestandsaufnahme der Reformdebatte rund um die Vereinten Nationen. Die Kernaussagen und Perspektiven aus der hochkarätig besetzten Veranstaltung lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Die UNO-Reform 2025 ist möglich, aber nicht wahrscheinlich, wenn sie nur durch Staaten erfolgen soll. Hoffnung liegt in einer breiten zivilgesellschaftlichen Mobilisierung und dem Aufbau eines neuen multilateralen Bewusstseins, das nicht auf Nationalinteressen, sondern auf planetarer Gerechtigkeit und globaler Demokratie basiert.
1. Zustandsdiagnose der UNO
Die gegenwärtige Weltlage (Ukrainekrieg, Gaza-Konflikt, Demokratiedefizite) offenbart deutlich die Schwächen der UNO:
- Stillstand im Sicherheitsrat durch das Veto-System,
- legitimatorische Erosion, weil sich die UN-Charta zunehmend als unzureichend zur Konfliktvermeidung erweist,
- mangelnde Repräsentation der globalen Bevölkerung (Afrika, Südamerika, kleinere Staaten),
- Instrumentalisierung durch Großmächte.
2. Reformvorschläge und Initiativen
Es existieren bereits mehrere formelle Resolutionsentwürfe:
- G4-Initiative (Deutschland, Indien, Japan, Brasilien): fordert eine Erweiterung des Sicherheitsrats.
- Afrikanische Union: verlangt zwei permanente Sitze für Afrika.
- S5-Gruppe (u. a. Schweiz, Österreich): zielt auf mehr Transparenz und Rechenschaftspflicht im Sicherheitsrat.
- Konsensgruppe: betont regionale Repräsentanz und Vetoreduzierung.
3. Zivilgesellschaftliche Akteure als Hoffnungsträger
Auf der Veranstaltung diskutierten renommierte Vertreter*innen wie:
- Angelika Claußen (IPPNW),
- Hans-Christof von Sponeck (UN-Diplomat a.D.),
- Klaus Moegling (Politikwissenschaftler),
- Andreas Bummel (Democracy Without Borders),
- Rolf Bader (ehem. IPPNW Deutschland).
Alle betonten:
- Die Reform muss bottom-up, also von der Zivilgesellschaft mitgetragen werden,
- es braucht weltweite Demokratiebewegungen, nicht nur diplomatischen Druck.
4. Chancen 2025 – Hoffnung oder Illusion?
Chancen stehen 2025 leicht besser als in den Vorjahren, weil:
- die Multipolarität zunimmt (BRICS, Afrika, ASEAN),
- der Druck durch globale Krisen steigt,
- die EXPO 2025 in Osaka als Plattform für globale Koordination dient,
- Organisationen wie das Global Governance Forum eine UN-Charta-Reform-Koalition koordinieren.
Aber:
- die Vetomächte (v. a. China, Russland, USA) blockieren Reformen weiterhin aus Eigeninteresse.
- Fortschritt wird voraussichtlich nicht über Verfassungsänderungen, sondern über informelle Koalitionen und parallele multilaterale Foren laufen.
5. Empfohlene Strategien
- Aufbau einer parlamentarischen Versammlung bei der UNO (Vorschlag von Democracy Without Borders),
- stärkere regionale Friedenssysteme (z. B. AU, CELAC, EU) als Ergänzung zur UN-Sicherheitsarchitektur,
- Förderung globaler Friedensbildung und Aufklärungskampagnen zur Charta-Reform,
- Mobilisierung für eine neue globale Sozialcharta, wie sie Klaus Moegling vorschlägt.
Themenschwerpunkte – 80 Jahre UNO – Hoffnung für die Welt oder Auslaufmodell?
- Kritische Analyse des gegenwärtigen Zustands der Vereinten Nationen
- Chancen einer Reform der Vereinten Nationen, der UN-Charta und insbesondere des UN-Sicherheitsrats
- Wie kann die Zivilgesellschaft, können internationale NGOs den UN-Reformprozess unterstützen?
Donnerstag, 17. April 2025,18.30 -21:00
Jetzt Gratis auf YouTube (für alle die den Livestream verpasst haben)

Teilnehmende:
- Dr. med. Angelika Claußen, Präsidentin IPPNW Europa, Co-Vorsitzende der deutschen IPPNW-Sektion
- Dr. h.c. Hans-C. von Sponeck, Beigeordneter UN-Generalsekretär a.D.
- apl. Prof. Dr. Klaus Moegling, i.R., habilitierter Politikwissenschaftler und Autor, FB Gesellschaftswissenschaften der Universität Kassel
- Andreas Bummel, Direktor von Democracy without Borders
- Rolf Bader, ehem. Geschäftsführer der deutschen Sektion der Internationalen Ärzte/-innen für die Verhütung des Atomkrieges/ Ärzte/-innen in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW).
- Moderation: Josef Mühlbauer, Autor, Politikwissenschaftler, Friedensjournalist
weiter gehts mit Teil 2
Moegling – Sponeck
Themenschwerpunkt der Podiumsdiskussion war die kritische Analyse des gegenwärtigen Zustands der Vereinten Nationen.
- Welche Chancen und Herausforderungen für die UNO gibt es nach 80 Jahren UNO?
- Welche UNO-Reformen braucht es?
- Gilt die UN-Charta noch angesichts Gaza, Ukraine und ua. Kongo?
- Wie muss sich der UN-Sicherheitsrat anpassen, angesichts der neuen multipolaren Weltordnung? – wiki zur Reform_des_Sicherheitsrats_der_Vereinten_Nationen
- Wie kann die Zivilgesellschaft einen möglichen Reformprozess der UNO unterstützen?
Es diskutierten:
- Dr. med. Angelika Claußen, Präsidentin IPPNW Europa, Co-Vorsitzende der deutschen IPPNW-Sektion
- Dr. h.c. Hans-Christof von Sponeck, Diplomat, Autor, Beigeordneter UN-Generalsekretär a.D. apl.
- Prof. Dr. Klaus Moegling, i.R., habilitierter Politikwissenschaftler und Autor, FB Gesellschaftswissenschaften der Universität Kassel
- Andreas Bummel, Direktor von Democracy without Borders
- Rolf Bader, ehem. Geschäftsführer der deutschen Sektion der Internationalen Ärzte/-innen für die Verhütung des Atomkrieges/ Ärzte/-innen in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW).
Moderation: Josef Mühlbauer, Autor, Politikwissenschaftler, Friedensjournalist Veranstalter: Empowerment for Peace (EfP); Democracy without Borders; IPPNW Membership: https://steadyhq.com/de/varna-institu…
Weiterführende Videos uns Links zur Reform der UNO 2025
Frühere Resolutionsentwürfe zur Reform des Sicherheitsrats:
- Resolutionsentwurf der „G4“
- Resolutionsentwurf der Afrikanischen Union
- Resolutionsentwurf der Konsensgruppe
- Resolutionsentwurf der „S5“PDF / 33 KB
Dies ist eine hervorragende aktuelle Doku
Terra X – Was die Welt besser macht: Frieden
Drehbuch: Martin Carazo Mendez
Regie: Leonard Claus, Eva Schötteldreier
Producerin: Sabine Klauser
Moderation: Mirko Drotschmann
Darstellende: Daniel Sträßer und Rosalie Thomass
Regie-Assistenz: Dennis Eichhof
Kapitel von „Frieden – völlig überschätzt“
00:00 Intro
01:21 Was ist Krieg, was ist Frieden?
05:12 Krieg und Frieden in der Geschichte
13:24 Christliche Werte
17:07 Das moderne Völkerrecht
19:38 Wie ist die Natur des Menschen?
25:21 Erbfeindschaft Deutschland und Frankreich
29:17 Vereinte Nationen
34:11 Entwicklung Weltfrieden
36:37 Bertha von Suttner und die Frauen
39:50 Kriege mit KI verhindern Peace Research Institute Oslo (PRIO) – Frieden – Freiheit – Gerechtigkeit!
Seitdem der Krieg in der Welt ist, gibt es auch Bemühungen, Frieden zu stiften. Schon im antiken Griechenland überlegten Philosophen, wie man „Ewigen Frieden“ schaffen kann. Nach dem Zweiten Weltkrieg schien sich Frieden durchzusetzen.
Spätestens der Krieg in der Ukraine beendete diese Phase.
Wie lässt sich die Gewaltspirale stoppen?
Benötigt die UNO nach 80 Jahren eine Reform?
UNO Reform oder Kollaps?
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