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Stellt die Friedensfragen!

Strategien für Frieden durch Journalismus

Erstellt am 27.02.2024 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 620 mal gelesen und am 27.02.2024 zuletzt geändert.

Auf www.interpeace.org/2017/05/strategies-through-journalism stieß ich soeben auf einen Artikel vom 3. Mai 2017 mit dem Titel: „Sichtbarer Frieden: 5 Strategien, um durch Journalismus Frieden zu schaffen„. Bei der Recherche stieß ich auf Vergewaltigungsversuche von Friedensjournalisten durch Infokrieger aller Lager. Friedensjournalismus ist inzwischen ein Kampfbegriff und es scheint, dass seit dem neuen Stellvertreterkrieg zwischen NATO und SOZ die bislang unentzauberten Infokrieger die Deutungshoheit auf den Suchmaschinen errungen haben.

Journalismus mit Information für den Frieden?

Bei der Bildersuche nach „Friedensjournalistin“ stößt man derzeit fast ausschließlich auf Bilder von Alina Lipp. Sie scheint aber den Begriff Friedensjournalismus gekapert zu haben. Sie werde von Putin bezahlt. So ein Experte dessen Qualifikation eine Journalismusausbildung und eine Ausbildung als Kriegsberichterstatter bei der Bundeswehr hat. Friedensnews hat ja bereits vor 20 Jahren über den Unterschied von Friedensjournalismus im Sinne des kürzlich verstorbenen Johan Galtung und sogenannten eingebettenten Journalisten berichtet. Die Militärs und Unsicheitspolitikprofis scheinen im universellen Verblendungszusammenhang leider die Megafuttertröge abzuräumen. Friedensjournalismus im Geiste von Friedensnews hat aber noch ein paar Nischen wie Fried und Suttner vor dem I. Weltkrieg. Ja jetzt fürchten sie sich zurecht!

Der Österreichische Presserat schreibt in seinem Ehrenkodex Punkt 11.

Interessen von Medienmitarbeitern

Die Presse wird ihrer besonderen Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit nur dann gerecht, wenn private und geschäftliche Interessen von Medienmitarbeitern keinen Einfluss auf redaktionelle Inhalte haben. Medienmitarbeiter verwenden Informationen, die sie im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit erfahren und die nicht öffentlich zugänglich sind, nur für publizistische Zwecke und nicht zum eigenen Vorteil oder zum Vorteil Dritter.

www.presserat.at

Das wäre wohl nicht ok bei Frau Lipp. Wobei nur Putin Desinformation zu unterstellen wäre naiv. Einen interessanten Artikel zum NATO-Friedensjournalismus fand ich bei Telepolis: Mit Nato und EU gegen Desinformation – und gegen die Bürger? Alt aber gut Die Anstalt „Deutsche Presse als NATO-Außenstelle.

Meinungsfreiheit sei nicht nur ein Menschenrecht, sie sei auch ein wesentlicher Bestandteil der Demokratie. Das Recht, unsere Meinung zu äußern und Zugang zu unvoreingenommenen Informationen zu haben, gäbe uns die Möglichkeit:

  • Führungskräfte und Institutionen zur Rechenschaft zu ziehen,
  • Gesellschaften zu stärken und
  • den sozialen Zusammenhalt zu fördern. 

Jedes Jahr am 3. Mai ist der Welttag der Pressefreiheit, an dem wir

  • an das Recht auf freie Meinungsäußerung in allen Medien erinnern und
  • an die Wichtigkeit Journalisten vor Angriffen auf ihre Unabhängigkeit zu schützen. 

Wie interpeace bei der Arbeit in gefährdeten Kontexten auf der ganzen Welt gesehen habe, habe ethischer und unabhängiger Journalismus die Macht,

  • Ausgrenzung zu bekämpfen,
  • Gewalt zu verhindern und
  • dazu beizutragen, Frieden zu fördern und zu ermöglichen.

Daher könne Journalismus

  • nicht nur Menschen informieren, sondern auch
  • Werte formen und verbreiten,
  • Spannungen entschärfen und
  • Hassreden entgegenwirken, indem er eine Reihe unterschiedlicher Ansichten und Meinungen vermittelt. 

Durch seine Recherchefähigkeit könne der Journalismus Menschen dabei helfen,

  • etablierte Ideen zu hinterfragen und
  • über drängende Probleme nachzudenken. 

Andererseits könne die Art und Weise, wie bestimmte Informationen verbreitet werden, auch zur Eskalation von Konflikten beitragen. Die passiert, wenn Informationen bereitgestellt werden, die von den Machthabern manipuliert und statt der Wahrheit zu Propagandazwecken genutzt werden. In diesem Sinne prägen und beeinflussen Journalismus und Massenmedien Gesellschaften stark. Sie spielen eine Schlüsselrolle bei positiven sozialen und politischen Veränderungen auf der ganzen Welt. Sie schüren aber auch negative Stigmatisierungen und Stereotypen, die zu Gewalt- und Konfliktkreisläufen beitragen.

Konfliktanheizender Journalismus

Wenn wir Frieden als einen Prozess zur Konflikttransformation verstehen, müssten wir bedenken, dass dies ohne Zugang zu unabhängigen Informationen nicht möglich sei. Daher wurde den Herausforderungen, mit denen Journalist:innen in gewalttätigen und konfliktreichen Regionen konfrontiert sind, und der Rolle, die Journalismus beim Aufbau und Erhalt des Friedens spielen kann, großes Interesse gewidmet. 

Die United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO)

Sie betrachtet die Rechte der Presse- und Informationsfreiheit als eine entscheidende Grundlage für Demokratie, Dialog und Entwicklung. Darüber hinaus betrachtet es diese Rechte als Voraussetzungen für den Schutz und die Förderung aller anderen Menschenrechte.

Mali. Bildnachweis: IMRAP

Ethischer Journalismus und Journalismusethik und Frieden

Genauigkeit, Unabhängigkeit, Objektivität und Verantwortlichkeit

Die journalistischen Tugenden gehören zu den wichtigsten Grundsätzen eines verantwortungsvollen Journalismus. Folglich müssten Journalisten die dieser Pflicht nachkommen

* alle relevanten Fakten bereitzustellen, sicherzustellen, dass ihre Stimme nicht auf die besonderen Interessen und Bedürfnisse von Unternehmens- und Politikführern zugeschnitten ist, und

*den gesamten Kontext jeder Geschichte bewusst darstellen.

 

Wenn sich die Praxis des Journalismus nicht an diese Grundsätze hält, besteht die Gefahr, dass sie nur eine Seite der Geschichte darstellt und keine ehrliche Erzählung vermittelt, die die komplexen und zahlreichen sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Faktoren anerkennt, die zu Konflikten beitragen kann daher zur Kriminalisierung und Stigmatisierung der am stärksten gefährdeten Gruppen beitragen.

https://www.interpeace.org/2017/05/strategies-through-journalism/

20 Jahre Erfahrung in der Friedensförderung auf der ganzen Welt

Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Friedensförderung auf der ganzen Welt habe Interpeace die Macht von Journalismus und Medien erkannt, um in gefährdeten Kontexten Bindungen des Vertrauens und des gegenseitigen Verständnisses wiederherzustellen und durch Wissen zum Abbau von Vorurteilen beizutragen. Wenn sich Journalisten an strenge Verhaltenskodizes halten, sei die Möglichkeit, positive Veränderungen in Gesellschaften herbeizuführen, „unermesslich“.

Die Rolle des Journalismus bei der Gewaltprävention

Journalismus, der zum Frieden beiträgt, konzentriert sich auf

  • den Versuch, alle Opfer eines Konflikts zu humanisieren und
  • die Komplexität hinter gewalttätigen Situationen aufzudecken. 

In diesem Sinne sollten Journalisten Leid und Verlust nicht ausnutzen, sondern versuchen, eine ausgewogene Darstellung der Informationen zu vermitteln. 

In Mittelamerika hat die Entwicklung unabhängiger, digitaler Zeitungen zugenommen, die den Bürgern dabei helfen, politische Führer zur Rechenschaft zu ziehen, und so dazu beitragen, das Bewusstsein für sensible und komplexe Realitäten in der Region zu schärfen. 

interpeace

Verantwortungsloser Journalismus

Dennoch habe die Art und Weise, wie bestimmte soziale Phänomene in den traditionellen Massenmedien erklärt wurden, in einigen Fällen dazu beigetragen, soziale Konflikte zu verschärfen. 

Gewalt auf vereinfachte Weise zu erklären und ständig zu verallgemeinern, ohne wirklich das Gesamtbild zu vermitteln, hat Auswirkungen auf gefährdete Jugendliche, die bereits unter Marginalisierung und Ausgrenzung leiden.

interpeace

Massenmedien, demokratische Sicherheit und Gewaltprävention

Im Jahr 2011 fand im Rahmen der vom Central American Integration System (SICA) geförderten International Conference to Support the Central American Security Strategy das erste regionale Medienforum zum Thema „Massenmedien, demokratische Sicherheit und Gewaltprävention“ in Guatemala statt, gemeinsam organisiert vom Interpeace-Regionalbüro für Lateinamerika . Journalisten aus allen Ländern Mittelamerikas hatten die einmalige Gelegenheit, mit Vertretern der Zivilgesellschaft in einen Dialog zu treten. Durch eine offene Diskussion konnten sie darüber nachdenken, welchen Einfluss die Massenmedien auf die Definition und Darstellung von Gewalt in der Region haben und welchen Einfluss der Journalismus auf die Wahrnehmung der Realität durch die Menschen habe.

Zentralamerikanisches Programm zur Kontrolle von Kleinwaffen und leichten Waffen

Als Folgeveranstaltung organisierte Interpeace, das Zentralamerikanische Programm zur Kontrolle von Kleinwaffen und leichten Waffen (CASAC / SG-SICA), die digitale Zeitung Plaza Pública und die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (CAD) 2013 einen regionalen Workshop mit dem Titel „Die Rolle des Journalismus bei der Gewaltprävention.“ 

Im Rahmen dieses Workshops entwickelten Journalisten, Vertreter der Zivilgesellschaft, der Regierung und der internationalen Gemeinschaft gemeinsam eine strategische Agenda für die Praxis des Journalismus zur Förderung des Friedens in der Region. Es wurde gezeigt wie Journalismus dazu beitragen kann, soziale Stigmatisierungen und Missverständnisse zu überwinden, indem er Geschichten vermittelt, die den Schmerz der Opfer und die Menschenrechte der Täter berücksichtigen und sich der tiefgreifenden Auswirkungen ihrer Worte und Aussagen auf die Bevölkerung bewusst sind.

Guatemala. Bildnachweis: Interpeace

Sich verändernde Erzählungen

In Honduras sind junge Männer und Frauen, die Mitglieder von Jugendgruppen namens Barras sind , Opfer von Stigmatisierung und Kriminalisierung geworden. Stigmatisierung kommt aus dem griechischen und bedeutet „Brandmal“. Die Stigmatisierung ist also wie ein unsichtbares Etikett, das Menschen aufgrund bestimmter Merkmale aufgedrückt bekommen. Kriminell wird man ja immer erst durch Kriminalisierung durch, wenn mächtige Menschen ein Verhalten oder eine Gruppe als kriminell festschreiben und bestrafen können. Beides – die Brandmarkung und Kriminalisierung – bestimmen dann, wie Menschen behandelt werden.

Die Barras, sie wurden mit Straßenbanden in Mittelamerika verglichen. Sie sind aber eigentlich im Wesentlichen um Sportvereine, die eine lokale Fußballmannschaft unterstützen. Aufgrund schwacher Institutionen zur Konfliktbewältigung sei die übliche Rivalität, die zwischen Fans (eine Abkürzung für Fanantische Anhänger) gegnerischer Mannschaften unter normalen Umständen in Grenzen bleibt und in den Stadien die Stadien verlassen. Sie sei dadurch zu einem ernsten gesellschaftlichen Problem geworden. Erschwerend sei hinzu gekommen, dass Fußball zu den Aktivitäten in Honduras gehört, denen in den Medien große Aufmerksamkeit geschenkt werde. Auf diese Weise seien die jungen Barras-Mitglieder dauerhaft im Fokus der Öffentlichkeit gestanden. Sie wurden immer weniger mit dem Sport als vielmehr mit der allgemeinen Gewalt auf der Straße in Verbindung gebracht. Man kennt diese Erscheinung in Europa unter dem Namen Ultras.

Sports Clubs for Peace

Als Teil der Bemühungen, die mit „Sports Clubs for Peace“ begonnene Arbeit zu vertiefen, startete Interpeace im November 2016 in Zusammenarbeit mit Free Press Unlimited und den zentralamerikanischen Digitalzeitungen (El Faro, Nómada und Plaza Pública) das Projekt „Journalismus, Jugend und Sport für den Frieden in Honduras“.  Ziel des Projekts ist es, zur gewaltfreien Bearbeitung von Konflikten beizutragen, indem

  • Wahrnehmungen verändert und
  • die Stigmatisierung junger Menschen in Honduras verringert wird.

Das Projekt bietet Schulungen und technische Unterstützung für die jungen Mitglieder der Barras . Dies hilft ihnen, ihre eigenen digitalen Medien zu entwickeln und zu Produzenten und Protagonisten alternativer Narrative zu werden, die sich positiv auf Medien, Meinungsführer, Politiker, die Zivilgesellschaft und den Privatsektor auswirken. Das Projekt zielt darauf ab, Kommunikationskanäle zwischen den verschiedenen Ebenen der Gesellschaft zu etablieren, um das Phänomen der Gewalt und seine Ursachen besser zu verstehen und zur Veränderung der Wahrnehmung der Öffentlichkeit gegenüber marginalisierten Jugendlichen beizutragen.

interpeace

Auf die Stimme, die menschliche Dimension und die Geschichte junger Menschen zu hören, die in Zyklen der Gewalt versunken sind, sei ein wesentlicher Schritt zur Schaffung von Frieden in Honduras.

Honduras. Bildnachweis: Interpeace

Stärkung der Demokratie durch Befähigung von Frauen in Somalia

Die Bereitstellung von Werkzeugen für Frauen, mit denen sie ihre Fähigkeiten als Geschichtenerzählerinnen in Zusammenhängen verbessern können, in denen die Stimmen von Frauen unterdrückt und unterrepräsentiert sind, habe sich als Quelle ihrer Stärkung und Widerstandsfähigkeit erwiesen. Im Jahr 2013 arbeitete unser lokaler Partner, das Puntland Development Research Centre (PDRC), mit den Nugal Women Journalists (NUWOJO) in der Somali-Region zusammen . 

Die NUWOJO ist eine Gruppe junger Frauen. Sie haben ihre Ausbildung als Journalistinnen abgeschlossen und die  Nugal Women Journalists-Organisation gegründet. So setzen sie sich für eine bessere Vertretung von Frauen im Mediensektor ein. Obwohl die Region Puntland in Somalia in den letzten zwei Jahrzehnten wichtige Veränderungen durchgemacht habe und mehrere Radiosender, Zeitungen und Fernsehsender gegründet habe, sei der Mediensektor mit mehr als 87 % männlichen Mitarbeitern der am stärksten von Männern dominierte Bereich in Puntland.

Durch Workshops mit NUWOJO bot Zentrum Entwicklung und Forschung (PDRC) dieser Gruppe junger Frauen eine einzigartige Gelegenheit, praktische Erfahrungen in der Medienproduktion zu sammeln. Die die meisten von ihnen hatten bislang nur eine theoretische Ausbildung erhalten. Der Workshop betonte die Rolle, die Journalistinnen bei der Konfliktlösung spielen können, und das Potenzial von Journalismus zur Friedenskonsolidierung beizutragen. Dabei sei betont worden, wie wichtig es sei,

  • genaue und unvoreingenommene Informationen bereitzustellen,
  • Vertrauen aufzubauen und
  • Missverständnisse zu korrigieren. 

Darüber hinaus war ein wichtiger Teil des Workshops dem Gender Mainstreaming gewidmet. Es wurde versucht den Journalistinnen ein Verständnis für die entscheidende Rolle der Medien bei der Definition der Wahrnehmung von Frauen in der Gesellschaft zu vermitteln. Der Workshop war Teil der Bemühungen von Interpeace, die Entwicklung der Medien in der Somali-Region zu unterstützen und die wichtige Rolle von Frauen bei der Friedenskonsolidierung hervorzuheben, wobei die besonders die Bedeutung der Präsenz von Frauen in den Massenmedien in Somalia berücksichtigt wurde.

Frauentag in Puntland

Puntland. Bildnachweis: PDRC

Ein virtueller Dialog – Mali-Krise 2013

Während der Mali-Krise 2013 schlossen sich Interpeace und Fondation Hirondelle, eine Schweizer Organisation von Journalisten und humanitären Helfern, zusammen. Sie wollten die Entwicklung eines Bürgerdialogs auf nationaler Ebene in Mali fördern. Durch das von der Fondation Hirondelle ins Leben gerufene Radioprogramm Studio Tamani begann sich allmählich eine Kultur der demokratischen Debatte zu entwickeln, in der die Malier die Hindernisse und Prioritäten für den Frieden identifizieren konnten. Der lokale Partner Malian Institute of Action Research for Peace (IMRAP) trug regelmäßig zum Programm von Studio Tamani bei.

Studio Tamani ist bis heute (26.2.2024) online. Es bietet, trotz Militärregierung, einen Journalismus, der in den Augen der Öffentlichkeit weitaus glaubwürdiger sei bei der Bevölkerung, weil es versucht allen Maliern und Malierinnen eine Stimme zu geben. Jeden Tag schalteten sich 2017 über 1,6 Millionen Zuhörer ein. Sie hörten

  • Dialoge über Konfliktlösung,
  • die Ergebnisse von Feldforschungen und

Bevölkerungsanalysen zu den Grundursachen von Konflikten und Möglichkeiten für Frieden im Land zu hören.  Journalist:innen, Forscher:innen und Gemeinden arbeiten zusammen, um die Hauptursachen der Krise in der Region aufzudecken und darüber zu informieren, so Interpeace.

Angesichts der Gebietsgewinne der Islamisten begann im Januar 2013 die Operation Serval, im Verlaufe derer malische und französische Regierungs-Truppen den Großteil des Nordens zurückeroberten. Der UN-Sicherheitsrat unterstützte den Friedensprozess mit der Entsendung der MINUSMA.[6] Nach dem dritten Militärputsch im Mai 2021 wird das Land von einer militärischen Übergangsregierung geführt. Diese werde, laut Wikipedia, international unter anderem dafür kritisiert, keine Wahlen abzuhalten sowie enge Beziehungen zum autoritären Russland zu führen.[7]

Aufgrund des Erfolgs dieser Zusammenarbeit verstärken Interpeace und die Fondation Hirondelle ihre Partnerschaft, um neue Brücken zwischen Journalisten, Friedensstiftern und lokalen Akteuren in anderen Teilen der Welt zu schaffen.

Interpeace

Mali. Bildnachweis: Mali Buzz

Sichtbarer Frieden

Der Zugang zu Informationen ist ein unschätzbares Element, das Gesellschaften beim Übergang von der Anwendung von Gewalt zur Lösung von Konflikten zur Stärkung ihrer bereits vorhandenen Kapazitäten zur friedlichen Beilegung von Konflikten hilft. Wie Interpeace durch sein Pilotprogramm „Frameworks for Assessing Resilience“ (FAR) in

  • Guatemala,
  • Liberia und
  • Timor-Leste

gesehen habe, gäbe es „selbst unter den schwächsten Umständen Einzelpersonen und Gemeinschaften, die handeln, um den Auswirkungen und Ursachen von Konflikten entgegenzuwirken“. Interpeace habe beobachtet Massenmedien können

  • die verheerenden Folgen von Gewalt aufzeigen,
  • sich aber auch darum bemühen, die Ursachen von Konflikten umfassend zu diskutieren und
  • Erzählungen des Friedens (Friedensnarrative) anzubieten, die positive und widerstandsfähige Maßnahmen vermitteln.

Beim Streben nach sichtbarem Frieden in den Massenmedien geht es nicht darum, Narrative von Gewalt und Konflikten zu eliminieren, sondern darum, sonder sich bewusst darum zu bemühen, auch Narrative der Hoffnung und friedensstiftende Maßnahmen einzubeziehen. Friedenserzählungen wirken der Gewalt entgegen. So werde das Gesamtbild zu veranschaulicht. Denn, obwohl es überall auf der Welt zu Gewalttaten komme, gäbe es eine noch größere Zahl von Menschen, die sich für den Aufbau und die Aufrechterhaltung des Friedens einsetzen. In diesem Sinne müsse Frieden auch die Seiten der Zeitungen beleuchten, um eine ausgewogene Darstellung der Wirklichkeit zu gewährleisten. Diese Wirklichkeit umfassse sowohl Geschichten über Gewalt als auch Geschichten über Frieden.

 

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