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Klimaflucht bis 2050 1,2 Milliarden Menschen

Erstellt am 18.10.2023 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 1628 mal gelesen und am 18.10.2023 zuletzt geändert.

Laut IEP ist bis 2050 weltweit mit 1,2 Milliarden Menschen Klimaflüchtlingen zu rechnen! Wer das nicht glauben kann lese hier nach. Es gibt sogar ein Erklärvideo in einfacher Sprache – für Politiker*innen 😉

Wie ich dem hervorragenen Newsletter der Teachers for Future entnommen habe hat das Zentrum polis hat ein ausgezeichnetes Heft zum Thema Klimapolitik herausgegeben. Der Abschnitt Klimaflucht sei hier webgerecht ans Herz gelegt:

„Der Klimawandel verursacht die Vertreibung von Menschen wegen Naturkatastrophen und Hungersnöten.1

Zum Beispiel wurde der syrische Bürgerkrieg u.a. auch von einer dreijährigen Dürreperiode von 2007 bis 2010 befördert, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Klimawandel zurückführen lässt.2

Infolgedessen haben laut Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR bis Juni 2022 etwa 5,6 Millionen Menschen Syrien verlassen. Die Mehrheit von ihnen hat Zuflucht in den angrenzenden

Ländern gefunden. In der Europäischen Union haben über 1,2 Millionen syrische Kriegsflüchtlinge bis Ende 2021 Asylanträge gestellt.3

Prognosen des internationalen Thinktanks IEP

Sie gehen davon aus, dass bis 2050 weltweit 1,2 Milliarden Menschen aufgrund des Klimawandels vertrieben werden könnten.4 Klimaflucht ist derzeit noch kein anerkannter Fluchtgrund der internationalen Staatengemeinschaft.

Das UNHCR arbeitet momentan an einer legalen Anerkennung und damit an einem besseren Schutz von Klimaflüchtlingen.5

Klimagerechtigkeit

Klimagerechtigkeit bezieht sich auf eine Forderung der internationalen Klimagerechtigkeitsbewegung. Historisch betrachtet, haben Industrieländer wie Australien, Deutschland, Frankreich, Österreich oder die USA erhebliche Profite aus der Herstellung von Produkten wie Autos oder Computern gezogen. Diese Industrieländer, oft als „Globaler Norden“ bezeichnet, haben dabei wesentlich mehr Treibhausgase produziert als Länder im „Globalen Süden“, wie beispielsweise Nigeria, Indien oder Kolumbien,

die ihre Fabriken erst später gebaut haben. Die Menschen in diesen Ländern haben im Durchschnitt weniger finanzielle Mittel zur Verfügung und können sich weniger teure Güter leisten. Sie tragen damit auch eine geringere Verantwortung für den Klimawandel. Die Ungerechtigkeit liegt darin, dass die meisten Auswirkungen des Klimawandels vor allem Menschen im „Globalen Süden“ betreffen, zum Beispiel häufigere Extremwetterereignisse, Dürren oder Überschwemmungen.

Während einige Länder also maßgeblich zur Entstehung des Klimawandels beigetragen und damit erheblich profitiert haben, tragen andere Länder die negativen Konsequenzen, obwohl sie nur wenig Verantwortung für die Ursachen des Klimawandels tragen. Klimagerechtigkeit zielt darauf ab, diese Ungerechtigkeiten anzuerkennen und auszugleichen.

Quellen:

1 UNO (2021): Klimawandel als Fluchtgrund. www.uno-fluechtlingshilfe.de/informieren/fluchtursachen/klimawandel

2 Kelley et al. (2015): Climate change and the recent Syrian drought. www.pnas.org/content/112/11/3241.short

3 UNHCR Data (2023). https://data.unhcr.org/en/situations/syria

4 Institute for Economics and Peace: Over one billion people at threat of being displaced by 2050 due to environmental change, conflict and civil unrest.

www.economicsandpeace.org/wp-content/uploads/2020/09/Ecological-Threat-Register-Press-Release-27.08-FINAL.pdf

5 UNHCR: Strategic Framework for Climate Action. www.unhcr.org/media/strategic-framework-climate-action

> tipps filme Klimagerechtigkeit erklärt in leichter Sprache www.degrowth.info/en/catalogue-entry/413413

CICERO Klima: Die Geschichte der Klimawandelverhandlungen

in 83 Sekunden

> unterrichtsimpuls

Greta Thunberg und der Kampf um Klimagerechtigkeit.

Recherche und Diskussion zu den Klimastreiks mit

Bezug auf die Kinderrechtskonvention und das

„Recht eines jeden Kindes auf dieser Welt, in einer

intakten Umwelt aufzuwachsen, ein gesundes Leben

zu führen und positive Zukunftsperspektiven zu

entwickeln“ („ökologische Kinderrechte“).

In: polis aktuell 1/2023: Kinderrechte, S. 18.

www.politik-lernen.at/pa_kinderrechte

 

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