Wanderausstellung Alfred Fried Photography Awards 2015
WIE SIEHT FRIEDEN AUS? So lautete 2015 zum Dritten mal die Frage, die im Rahmen des Alfred Fried Photography Awards. Fotografen aus 121 Ländern auf allen fünf Kontinenten versuchten sie mit Bildern zu beantworten. Eine 16-köpfige Jury bewertete über 14 000 eingereichte Fotografien.
Bild: aus der Serie „Tururo Roots“, von David Martín Huamaní Bedoya, Peru – einer der Ausgezeichneten Arbeiten.
Die Bandbreite ganz unterschiedlicher Annäherungen an die Antworten lassen den Schluss zu,
- dass Frieden als etwas sehr Persönliches verstanden wird und
- jeder von uns, Frieden auf andere Weise interpretiert.
So wie sich Frieden in einer bestimmten Art zu leben ausdrücke, so intensiv seien die Visualisierungen durch Symbole, Emotionen oder Erzählungen der Einreichenden geworden. Die Einreichfrist für die Alfred Fried Photography Awards 2016 läuft noch bis 1. Juni 2016.
Der mit 10 000 Euro dotierte Alfred Fried Photography Award für das Friedensbild des Jahres wurde gegründet von der Österreichischen Photographischen Gesellschaft und der Edition Lammerhuber. Er ging 2015 an die in Belgien lebende 34-jährige Fotografin Patricia Willocq.
„Look at me, I am beautiful“
So heißt Patricia Willocqs Fotosequenz, für die sie bei einem von Doris Bures, Präsidentin des Österreichischen Nationalrates, eröffneten Festakt im Österreichischen Parlament vor 240 Gästen geehrt wurde. Unter den Gästen war auch der eigens zu diesem Anlass aus New Delhi angereiste Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi. Er erhielt 2014 gemeinsam mit Malala Yousafzai 150 Jahre nach Frieds Geburtstag den Nobelpreis. Willocqs Fotogeschichte befasst sich mit den Themen
- Ausbeutung,
- Armut und
- Gewalt
die sie aber in einer Art Märchenerzählung
und mit Witz ins erträumte Bessere wendet.
Der Verleger Lois Lammerhuber, Ideengeber und Hauptorganisator des internationalen Wettbewerbs, wies in einer emotionalen Rede auf die dreijährige Erfolgsgeschichte des Preises hin. Im dritten Jahr haben sich bereits Fotografenaus 121 Ländern mit über 14 000 Bildern beworben.
Good news are bad news?
„Gegen dieses Muster verstößt der Alfred-Fried-Preis ausdrücklich“, sagte Peter-Matthias Gaede,
langjähriger GEO-Chefredakteur und diesjähriger Jury-Vorsitzender: Der Preis sei „der Hoffnung und der Zuversicht gewidmet“. Er sei „keineswegs als Illusionstheater im Zeitalter der Krisen und Kriege gedacht“, wohl aber lade er zu einem Perspektivenwechsel ein.
Der britische Fotograf Giles Duley
2011 verlor Duley in Afghanistan beide Beine und seinen linken Arm. Er erinnerte im Namen des International Press Institute mit einer äußerst berührenden Rede jener Fotografen, die im Laufe des letzten Jahres in Ausübung ihres Berufes ermordet wurden.
In der Keynote des Abends lobte Kailash Satyarthi, der 2014 für seinen Einsatz für Kinderrechte und ein gerechteres Bildungssystem in Indien mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, an den Gewinnerfotos, sie seien „voller Gefühle und wichtiger Botschaften“. Diesen Bildern wolle er seine Ehre erweisen, da er wisse, wie schwer es sei, die Hoffnung und den Frieden zu finden. Frieden, sagte Satyarthi, „muss die Chance bekommen, erfahren zu werden und praktiziert zu werden.“ Er forderte eine „Globalisierung der Leidenschaft für die Rechte der Kinder“.
Alfred-Fried-Photography-Award-Medaillen 2015
Neben Patricia Willocq wurden vier weitere Fotografen ausgezeichnet. Alfred-Fried-Photography-Award-Medaillen erhielten auch:
- Arthur van Beveren für seinen Fotoessay über die allmählich erodierenden Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg;
- Dmitrij Leltschuk für seine Fotoreportage über Aussteiger in Weißrussland;
- David Martín Huamaní Bedoya für seine poetischen Bilder des traditionellen peruanischen Bauernlebens sowie
- Carla Kogelman für „Ich bin Waldviertel“, Bilder eines friedlichen Alltags
abseits der zivilisatorischen Stresszonen.
Alle Bilder der ausgezeichneten Einreichungen finden Sie auf www.friedaward.com
Link zur Wanderausstellung 2015
https://dl.dropboxusercontent.com/u/11850775/%20%20%20160512neu_ausstellung_UNESCO_Fried_Award_2016_Ansicht.pdf.zip
Ausstellungen, die bereits fixiert wurden:
+ UNESCO, Paris, ab 16. 06. 2016
+ ÖSTERREICHISCHES KULTURFORUM, Rom, September 2016 (exact date tbd, needs confirmation)
+ INTER-PARLAMENTARY UNION, Genf, ab 24. 10. 2016
+ UN PEACE WEEK, Geneva, ab 7. 11. 2016
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