Offener Brief an die Friedensbewegung:
Gestern erhielt ich über hp@yahoogroups.de folgenden offenen Brief, den ich hier gerne wiedergebe.
Ich arbeite seit einiger Zeit an einer soliden Story über diesen wichtigen Krieg im Schatten der Ökonomie der Aufmerksamkeit. Im vorarlberger ‚Ländle‘ arbeitet, laut jüngstem Sitzungsbericht, die Vorarlberger Friedensplattform an Aktionen gegen diesen Krieg.Allerdings ist gut informierten Kreisen – zu denen sich Friedensnews zählt – bereits 2001 beim Ausmauscheln der Afghanistan- … Interventionen von Bush und Putin klar gewesen, dass nun keine Krähe der anderen ein Auge aushacken wird. Menschenrechtspolitik durch Völkerrechtsbeugung ist seither ein Markenzeichen der Bush-Administration.
Anne Nivat,2001 |
>>Es wäre endlich an der Zeit, dass die nationale und internationale Friedensbewegung zu deutlichen Aussagen und entsprechenden Aktionen zum seit Jahren anhaltenden Völkermord in Tschetschenien findet!
„…die russische Armee führt in Tschetschenien keinen
Anti-Terror-Kampf, sondern einen Vernichtungsfeldzug gegen die
Bevölkerung. Seit 1999, als der (Anm.: 2.) Krieg, der angeblich keiner ist, ausbrach, wütet straflos eine völlig verwilderte Soldateska. Die Hauptstadt Grosny gleicht einem Ruinenfeld. Dutzende Dörfer wurden niedergewalzt. Uniformierte Todesschwadrone foltern, morden und
vergewaltigen bei ihren Säuberungsaktionen. Zehntausende Zivilisten
starben bislang, Hunderttausende wurden vertrieben und vegetieren in
Lagern jenseits der Grenzen.
Bei den Überlebenden bleiben Hass und Verzweiflung. Schwarze Witwen
werden jene jungen Frauen genannt, die sich von den Extremisten für
Anschläge rekrutieren lassen. Sie wollen Rache für ihre toten Väter,
Männer, Brüder und für ihre verlorene Ehre. Auch bei dem Anschlag auf
den Pendlerzug sollen die „Witwen“ die Führung übernommen haben.
Putins Armee führt keinen Kampf gegen den Terror. Sie macht ihn erst
möglich.“ (aus: Salzburger Nachrichten, 6.12.2003).
Und Andre Glucksmann im „Standard“ am 17.10.2003: „Ein lebendig
begrabenes Volk. Es gibt Menschen, deren Tod nicht schwerer wiegt als
eine Feder. Sie gehören Völkern an, die völlig unbedeutend sind (…)
Russische Diplomatie verhöhnt die Welt…Paris und Berlin bleiben fügsam
– allzu bedacht darauf, in ihr illusorisches „Friedenslager“ ein
Russland einzugliedern, das einen der brutalsten Kriege des beginnenden
21. Jahrhunderts führt. Die EU, durstig nach Öl und Gas aus Russland,
verrät ihre Prinzipien und kuscht.
Die demokratischen Regierungen sind schuldig.
Die weltweite Kapitulation vor dem Gemetzel im Kaukasus ist ein Fehler.
Die demokratischen Regierungen und die Millionen
Antikriegsdemonstranten, die gegen Bush, nicht jedoch gegen Putin auf
die Straßen gezogen sind: Sie sind schuldig, der Auslöschung eines
Volkes zugesehen zu haben, ohne ihm zu helfen…“
Hermine Bergstötter
Weizensteinerstr. 16/19
A-5020 Salzburg
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