Wir weigern uns, Feinde zu sein!
Die Friedensjournalistin Leila Dregger hat uns gebeten die Nachricht vom Friedens- und Visionscamp in der Westbank als ein Gegengewicht zur derzeit so hass- und angsterfüllten Stimmung in Nahost zu veröffentlichen, was wir gerne tun.
Wir weigern uns, Feinde zu sein – Visionscamp in Israel-Palästina vom 24.-29. Juli
Die Gewalt im Nahen Osten explodiert. Der über zwei Wochen anhaltende Krieg forderte 700 Todesopfer, die weitaus größte Anzahl in Gaza, darunter mehr als 100 Kinder. Die Menschen finden dort keine Zuflucht und keinen Schutz, weder in Schulen noch in Moscheen, Krankenhäusern oder Privathäusern. Hass, Verhärtung und Angst in der ganzen Region sind auf einem Höhepunkt.
In dieser aufgeheizten Situation beginnen heute FriedensarbeiterInnen aus Israel, Palästina und anderen Ländern in der Westbank ein fünftägiges Visionscamp. Mitten im Krieg halten sie eine Friedensmahnwache und erzeugen eine Frequenz der Ruhe, in denen gegenseitige Wahrnehmung, Gespräche, tiefes Zuhören, klares Denken und Visionsbildung wieder möglich werden. Sie sagen: „Wir weigern uns, Feinde zu sein!“ und: „Gemeinsam setzen wir ein Zeichen gegen den Krieg.“
Initiatorin und Mit-Gründerin des Friedensforschungszentrums Tamera, Portugal, Sabine Lichtenfels: „Gerechtigkeit kann nicht durch Bomben und Raketen erreicht werden. Die Tränen, die eine israelische Mutter um ihr Kind weint, sind dieselben wie die von palästinensischen Müttern. Indem wir die Menschen, die gegen den Krieg sind, in einer Initiative zusammenführen, wollen wir das Wissen und eine Vision sichtbar machen, die mehr Macht in sich trägt als die Globalisierung der Gewalt. Das wird dies einen entscheidenden Drehpunkt in der Friedensbewegung herbeiführen.“
Sami Awad, Direktor des Holy Land Trust in Bethlehem, Teilnehmer des Visionscamps: „Der Ausbruch der Gewalt hat alle Illusionen auf Friedensvereinbarung auf Staatsebene zerstört. Es ist an der Zeit, dass eine gewaltfreie Bewegung entsteht, eine Bewegung aus Palästinensern und Israelis auf lokaler Ebene, die alle Aspekte der Ungerechtigkeit in diesem Land anspricht und eine neue Vision dafür erarbeitet, was Frieden, Gerechtigkeit und Gleichheit im Heiligen Land bedeuten.“
Für den Schutz und das gute Gelingen braucht das Visionscamp internationale Begleitung und Öffentlichkeit. Der Krieg in Gaza und Israel ist kein lokaler Konflikt, sondern ein weiterer Ausbruch des globalen Kriegssystems, ebenso wie Syrien und die Ukraine. Krieg ist das zwangsläufige Resultat einer Gesellschaft, die der Hypnose von Angst und Trennung folgt – auf ökonomischer, ökologischer, sozialer und spiritueller Ebene. Lasst uns das Kriegssystem verlassen, wo immer es schon geht. Bleibt online und begleitet das Visionscamp mit euren Gedanken und Gebeten. Am Montagmorgen zu Sonnenaufgang und am Dienstagabend zu Sonnenuntergang (Ende des Ramadan) laden wir weltumspannend zu einer gemeinsamen Meditation ein. Bitte beteiligt euch daran!
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