Friedensjournalismus-Seminar in der Diplomatischen Akademie Wien
Vor 100 Jahren erhielt der Begründer des Friedensjournalismus, der Österreicher Alfred Hermann Fried, den Friedensnobelpreis. Anlässlich seines Geburtstags am 11. 11. 2011 findet in der Diplomatischen Akademie Wien dieses Seminar statt. Ziel des Workshops ist ein grundlegendes Verständnis in die Arbeitsweisen im Friedensjournalismus und eine praktische Einübung anhand von aktuellen Themen.
Friedensjournalismus wurde im europäischen Raum erstmals professionell von Friedensnobelpreisträger Alfred Hermann Fried, einem Vertreter des Pazifismus, als Beruf ausgeübt. Er legte 1901 in der Publikation „Unter der Weißen Fahne – Aus der Mappe eines Friedensjournalisten“ zahlreiche seiner Arbeiten vor, um anderen Journalisten zu zeigen, was diese Art des Journalismus von der Konfliktberichterstattung der Yellow Press unterscheidet. 1908 gründete er die „Union de la Presse pour la Paix“ (Internationale Presse Union für den Frieden) in Wien, da Französisch damals internationale Arbeitsprache war. Die wichtige friedensjournalistische Arbeit Frieds entsprach auch den Bemühungen um die Verständigung der Völker in Europa, die französische Persönlichkeiten wie z.B. Jean Jaurès entwickelt haben. Im Seminar wird daher besondere Rücksicht auf die Bedeutung der Arbeiten des Friedensnobelpreisträgers 1911 für die Frankophoniegenommen.
Friedensjournalismus heute
Heute steht der Begriff international für einen Ansatz des norwegischen Friedensforschers Johan Galtung, der analog auch von „Gewalt-“ bzw. „Kriegsjournalismus“ spricht. Galtung versteht unter Friedensjournalismus eine kritische Berichterstattung aus Kriegsgebieten, die nicht die Sichtweise des Militärs übernimmt und sich lösungsorientiert für den Frieden einsetzt.
Andreas. H. Landl, der Chefredakteur von friedensnews.at [2], hat seit 2002 auf Basis dieser Ansätze einen eigenen Stil des Friedensjournalismus entwickelt. Er unterrichtet Friedensjournalismus an pädagogischen Hochschulen, an Volkshochschulen, im Rahmen der Sommerakademie des ASPR in Schlaining und für Organisationen der Friedensbewegung.
Ziel
Ziel des Workshops ist ein grundlegendes Verständnis der Arbeitsweisen im Friedensjournalismus und eine praktische Einübung anhand von aktuellen Themen Gleichzeitig soll Erinnerungskultur anhand des deutsch-französischen Pazifismus vor und nach dem 1. Weltkrieg demonstriert werden.
Inhalt
Konflikte, von der Gewalt in der Familie bis zum Wettrüsten der Großmächte, werden friedensjournalistisch aufbereitet.
- Impulsvortrag zum 1×1 des Friedensjournalismus.
- Konfliktanalyse
- Friedensjournalistische Interviewführung und Recherche
- Fertigstellung eines Beitrags im Anschluss an das Seminar
Methodik
Es wird einen „Newsroom“ mit Internetzugang geben. Eigenes Notebook bitte mitbringen.
- Beamer-Präsentationen
- Handouts
- Praktische Übungen
Gelunge Beiträge können als Referenz bei friedensnews.at unter eigenem Namen veröffentlicht werden.
Zielgruppe
Personen in der Friedens- und Konfliktarbeit (Diplomaten, etc.) bzw. im Breich soziale Gerechtigkeit; Aktive der Friedensbewegung; NGO-MitarbeiterInnen; PR-Leute; JournalistInnen die aus der kulturellen und strukturellen Gewalt in ihrem Handwerk aussteigen wollen.
Voraussetzungen
Eigenes Notebook mitbringen.
ReferentIn(nen)
Termine und Dauer
Dauer: 4 UE
Veranstaltungsort
Kleiner Festsaal der Diplomatischen Akademie
Favoritenstraße 15a
Wien
Anfahrt: U1 Taubstummengasse
Der Lift in der Mitte der Station ist gegenüber dem Eingang der Diplomatischen Akademie
Preise
Normalpreis: 80,- €
Fördermöglichkeiten
Kostenübernahme (AMS/WAFF)
VeranstalterIn
Anmeldung – Kontakt & Info
Posted in Friedensbewegung, Friedenspädagogik