friedensnews.at
Stellt die Friedensfragen!

Hermann Broch Tage in Altaussee

Erstellt am 21.08.2011 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 4878 mal gelesen und am 21.08.2011 zuletzt geändert.

Gestern gingen die Hermman Broch Tage 2011 zu Ende. Der österreichische Katholik wurde als Jude in Wien geboren zu starb daher in den USA vor 60 Jahren († 30. 5. 1951, New Haven, USA). Im Jahr 1938 half Albert Einstein gemeinsam mit Thomas Mann dem Schriftsteller Hermann Broch, der im zuvor „angeschlossenen“ Österreich kurze Zeit inhaftiert worden war, in die Vereinigten Staaten zu emigrieren. Sie blieben im Exil miteinander befreundet.Der pursuit of happiness, das Streben nach Glück, bedeute bei Broch letztlich Überwindung des Menschenleides, so M. Welan, 2004.

  • Das Leid sei zwar widervernünftig, aber die Geschichte des Menschen sei Leidensgeschichte.
  • Demokratische Politik sei der Idee nach auf ein Maximum von pursuit of happiness „für alle“ ausgerichtet.
  • Vorsichtiger ausgedrückt gehe es darum, in jedem Weltaugenblick das Menschenleid auf ein Minimum zu reduzieren.

Hier triffe sich Broch mit Popper, so Welan. Ein Theoriesystem der Demokratie,

  • das von den Menschenrechten ausgehe, könne im übrigen nur eines
  • des Pazifismus und Evolutionismus sein.

Link

http://tvthek.orf.at/l/topics/Kulturhighlights/2767301-ZIB-9-Uhr/segments/2770553-Hermann-Broch-Tage-in-Altaussee

Broch in Kürze

(* 1. November 1886 in Wien; † 30. Mai 1951 in New Haven/Connecticut) Dichter und Kulturphilosoph

1907 Textilingenieur; 1916-27 Direktor eines Textilunternehmens in Wien, studierte Philosophie und Mathematik, emigrierte

1938 nach kurzer Inhaftierung in die USA,

1950 Honorary Lecturer an der Yale University. Broch entwickelte durch seine philosophischen Überlegungen in der Romantrilogie „Die Schlafwandler“ (1932)

  • eine neue Erzählform, in der er seine
  • Theorie vom Wertezerfall entwickelte. Er setzte sich mit
  • Massenpsychologie („Massenwahntheorie“, postum 1979) und der
  • Verantwortung des Dichters in Krisenzeiten („Der Tod des Vergil“, 1945) auseinander und
  • engagierte sich kurzzeitig im Rahmen des Völkerbunds.

In seinen kulturphilosophischen Essays verband Broch soziale und politische Phänomene mit ethischen Fragen („Das Böse im Wertsystem der Kunst“, 1933).

Weitere Werke:

Romane:

  • Die Schuldlosen, 1950
  • Der Versucher, 1954 (neu unter dem Titel „Die Verzauberung“)

Drama:

  • Die Entsühnung (Denn sie wissen nicht, was sie tun), 1933

Essays:

  • Das Weltbild des Romans, 1930
  • Geist und Zeitgeist, 1943
  • J. Joyce und die Gegenwart, 1936
  • Hofmannsthal und seine Zeit, 1955 (postum)
  • Gedichte, Novellen

Ausgabe:

  • Gesamtausgabe des Rhein-Verlages 1952-1961;
  • Taschenbuchausgabe des Suhrkamp Verlags, Ug. von Paul Michael Lützeler 1969-1981

 

Literatur:

  • P. M. Lützeler, H. Broch. Eine Biographie, 1987
  • M. Kessler und P. M. Lützeler (Hg.), H. Broch. Das dichterische Werk, 1987
  • dieselben (Hg.), Brochs theoretisches Werk, 1988
  • P. M. Lützeler, Die Entropie des Menschen. Studien zum Werk H. Brochs, 2000
  • Manfred Durzak: Hermann Broch rororo , Reinbek 2001 und umfassende Bibliographie
  • Joseph P. Strelka: Poeta Doctus Hermann Broch Francke Verlag Tübingen und Basel 2001

 

 

 

Posted in Europa, Friedensorganisation, Friedensstifter, Menschenrecht, Österreich, Tipp, USA, Wien

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.