Schweiz & Co dicht machen statt die kleinen Griechen alle
Laut einer Finanzstudie verstecken Griechen
bei Schweizer Banken
24 Milliarden Franken
vor dem griechischen Fiskus.“
derwesten.de: „Fachleute schätzen das Ausmaß der so genannten Schattenwirtschaft auf mindestens 30 Prozent der Wirtschaftsleistung. Das wäre ein Volumen von rund 75 Milliarden Euro. Die hinterzogenen Steuern werden auf mindestens 20 Milliarden im Jahr veranschlagt. Anders gesagt:
Wenn alle Griechen ehrlich ihre Steuern zahlen würden, hätte das Land 2011 wahrscheinlich kein Haushaltsdefizit sondern einen Überschuss.“
Blick.ch schrieb: Die Anfang des 20. Jahrhunderts geborenen Griechen Yiannis «John» Latsis, Stavros Niarchos und Aristoteles Onassis. Alle drei sind verstorben. Sie hinterliessen ihren Nachkommen gigantische Vermögen, gemacht hatten sie ihre Milliarden mit Tankern und Frachtern.
Und alle zog es an den gleichen Ort: in die Schweiz das Paradies für Steuerflüchtlinge
- Die reichen griechischen Clans mögen hierzulande vor allem eines: das milde Steuerklima. «Sie schätzen die Pauschalbesteuerung, das Bankgeheimnis und die Rechtssicherheit», sagt Spyros Arvanitis, griechischer Ökonom an der Konjunkturforschungsstelle der ETH.
- Die Latsis, Niarchos und Onassis zieren längst die Reichstenliste der «Bilanz»,
- Der Reederclan der Livanos mit 700 bis 800 Millionen;
- George Koukis, Gründer der Software-Entwicklerin Temenos, 100 bis 200 Millionen Franken schwer
- die Sängerin und Politikerin Nana Mouskouri – 100 bis 200 Millionen Franken schwer.
Blick.ch fragt: „Könnten die klammen Griechen jetzt nicht bei ihren reichen Landsleuten in der Schweiz etwas holen? Lohnen würde es sich durchaus.“
- Latsis: Sie kauften 1980 den Onassis die Genfer Banque de Dépot ab, seither sind sie Banker. Ihr Finanzinstitut EFG ist in Luxemburg domiziliert, die Familienstiftungen auf den Bermudas – Steueroasen eben. Ferien machen sie im Chalet in Gstaad BE.
- Niarchos: Die Wahlbündner Philip und Spyros, Söhne des 1996 verstorbenen Stavros Niarchos, sind heute die grössten Grundbesitzer im Engadin. Ihnen gehören die Fünf-Sterne-Hotels Kulm in St. Moritz und Kronenhof in Pontresina GR sowie Bergbahnen. Schlagzeilen macht die dritte Generation: Philips Sohn Stavros III. küsste Hotelerbin Paris Hilton. Die war zuvor mit einem Latsis liiert: Paris Latsis.
Andere griechischstämmige Clans
Sie besitzen Villen in St. Moritz, zum Beispiel die Reederfamilie Martinos: Sie kaufte, laut blick.ch, 2006 für 110 Millionen Franken die einstige Schah-Villa und die Villa Mira Margna.
Mit ihrer Heimat haben die reichen Griechen nichts mehr am Hut.
Arvanitis: «Griechische Reeder lassen ihre Schiffe meist nicht mehr unter ihrer Flagge fahren. Sie organisieren sich Billigflaggen, beispielsweise in Afrika.»
- So zahlen sie in ihrer Heimat keine Abgaben mehr.
- die Besatzungen stammen auch nicht mehr aus Hellas.
- «Angeheuert werden Billigarbeiter.»
Fokus.de:
„Auf dem Papier leben sechs von zehn Hellenen in Armut, denn sie verfügen laut Steuererklärung über weniger als 12 000 Euro Jahreseinkommen.“
- 70 Prozent der Freiberufler, darunter Rechtsanwälte und Ärzte, geben ein Einkommen von unter 10 500 Euro pro Jahr an.
- Noch ärmer geben sich die griechischen Investoren. Die Grundbesitzer und Aktienspekulanten meldeten ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 6730 Euro. Somit ergaben sich Einkommenssteuern von 900 Euro pro Jahr und Investor.
- Nur sechzig Bürger des Elf-Millionen-Einwohner-Staates erklärten, dass sie ein Jahreseinkommen von mehr als 900 000 Euro hätten. Diese Zahlen sind mehr als dubios. Sie verweisen auf die seit langem grassierende Steuerhinterziehung in Griechenland.
Laut Ökonom Jens Bastian vom Athener Forschungsinstitut Eliamep hat sich die Kapitalflucht seit November 2009 massiv verstärkt: «Die griechische Nationalbank bestätigte, dass vier Milliarden Euro abgeflossen sind. In Tat und Wahrheit haben Griechen mehr als zehn Milliarden Euro ausser Landes geschafft», sagt Bastian.
Diese Griechen hätten „offenbar kapiert, dass die neue Regierung erstmals ernsthaft gegen Steuerhinterzieher vorgehen will.“
- Das heizt die Kapitalflucht an.
- Die Schweiz wegen der Aufweichung des Bankgeheimnisses nicht mehr der beliebteste Safe der Griechen.
- «Sie parken ihr Geld momentan hauptsächlich in Zypern», weiss Bastian. Seit dem 1. Mai 2004 ist die Republik Zypern Mitglied der Europäischen Union (EU). Da müsste die EU doch ein Einfluss haben. Genauso auf die Schweiz und Liechtenstein die praktisch von EU-Staaten umringt sind. Vermögende EU-Eliten aller Parteien haben aber nachweislich Briefkastenfirmen und dergleichen in diesen anti-sozialen Steueroasen für Reiche.
- «Es gibt keine öffentliche Diskussion darüber, ob reiche Griechen im Ausland einen Beitrag leisten sollen, um ihr Land aus der Krise zu führen.»
Besorgniserregend sei, dass die reichen Griechen im Ausland bisher keine Zeichen gesetzt haben:
- Niemand ist demonstrativ in die von der Pleite bedrohte Heimat zurückgekehrt.
- Niemand investiert kräftig in Griechenland, schon gar nicht in Staatsanleihen.
- «Die griechischen Multimilliardäre und -millionäre lassen ihr Land im Stich», so Bastian.
- «Sie haben ihre Heimat als Anlageziel vergessen.
In Griechenland empfinden das viele Bürger als Fahnenflucht.
Links
http://de.wikipedia.org/wiki/Tax_Justice_Network
- Das OECD-Projekt gegen „schädlichen Steuerwettbewerb“
- Attac-Deutschland Aktionsseite Steuerflucht
- Internationales Netzwerk Steuergerechtigkeit
- Oxfam (Publikation zur Thematik)
- Focus-Artikel zum Thema Steueroasen (im Internet Archive in der Version vom 25. November 2006)
- Definitionen von Rechtsbegriffen, SteuerDatenklau und Völkerrecht, Datenbanken, Philoshophische Betrachtungen
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