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US-Kahlschlag in Struktur und Kultur als EU-Chance

Erstellt am 15.03.2025 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 349 mal gelesen und am 15.03.2025 zuletzt geändert.

Europa steht hier vor einer historischen Chance: Angesichts der Wissenschaftsfeindlichkeit des Regime-Trump in den USA sind immer mehr Spitzenforscher auf dem Weg nach Europa. Das erinnert an 1933. Diesmals strömt die Intelligenz allerdings vom Raubtierkapitalismus in Richtung vollständige Demokratien und Wohlfahrtsstaaten als Hütende der Menschrechte. Dies könnte dazu beitragen, dass europäische Länder wieder die intellektuelle Führung in der Welt übernehmen und systemische Veränderungen vorantreiben.

Eine Welt wie Island statt der US-Barbarei ist möglich – aber nur mit politischem Willen!

Die isländische Gesellschaft zeigt, dass eine friedliche, nachhaltige und sozial gerechte Welt möglich ist. Würden alle Länder nach diesem Vorbild handeln, könnten Armut, Kriege und Umweltzerstörung innerhalb weniger Jahrzehnte drastisch reduziert werden. Doch das erfordert mutige politische Entscheidungen, Bürgerengagement und ein Umdenken in der globalen Wirtschaft.

Trump und die Millardäre sind Booster der Strukturellen Gewalt: Ein Video, zum Effekt auf die USA und die globalen Probleme dadurch und aktuelle Studien zur Kulturellen und Strukturellen Gewalt

Trump als Quelle Kultureller Gewalt

Trumps Krieg gegen die Wissenschaft

Die Auswirkungen struktureller Gewalt sind tief in unseren Gesellschaften verankert, oft unsichtbar und doch allgegenwärtig. Während direkte Gewalt in Form von Kriegen, Attentaten oder Polizeigewalt sichtbar ist, bleibt die strukturelle Gewalt – bestehend aus Ungerechtigkeiten in Bildung, Gesundheit, sozialer Mobilität und Wirtschaft – meist unerkannt. Doch neue Studien belegen, dass sie genauso zerstörerisch ist und Millionen von Menschen in ihrer Lebensqualität massiv beeinträchtigt.

FN hat sich in einem tiefgehenden Rechercheprozess mit den neuesten wissenschaftlichen Studien zu diesem Thema auseinandergesetzt. In diesem Artikel präsentieren wir die 25 aktuellsten Forschungen zur strukturellen Gewalt weltweit und zeigen, welche Erkenntnisse sie für politische Maßnahmen und gesellschaftliche Veränderungen liefern können.

Was ist strukturelle Gewalt?

Der norwegische Friedensforscher Johan Galtung prägte den Begriff der strukturellen Gewalt in den 1960er Jahren. Er beschreibt damit Formen von Gewalt, die nicht von einzelnen Akteuren ausgehen, sondern in gesellschaftlichen Strukturen verankert sind. Dazu gehören ungleiche Bildungschancen, fehlender Zugang zu medizinischer Versorgung, rassistische Diskriminierung oder Armut aufgrund wirtschaftlicher Systeme. Die Folgen sind oft nicht sofort sichtbar, wirken jedoch langfristig auf ganze Gesellschaften und verstärken bestehende Ungleichheiten.

Wissenschaftliche Bestandsaufnahme: Die 25 neuesten Studien zur strukturellen Gewalt

In einem umfassenden Überblick haben wir die neuesten Studien identifiziert, die sich mit verschiedenen Aspekten struktureller Gewalt beschäftigen. Sie zeigen, wie tief verwurzelt dieses Problem ist und welche Lösungsansätze weltweit diskutiert werden. Hier die wichtigsten Erkenntnisse:

  1. Strukturelle Gewalt verstehen (2016) – Analyse des Konzepts im Kontext sozialer Ungleichheit und globaler Entwicklung.
  2. Strukturelle Gewalt gegen Frauen und Kinder (2023) – Wechselwirkungen von individueller männlicher Gewalt und staatlicher Institutionen.
  3. Gewaltschutzstrukturen für Menschen mit Behinderungen (2021) – Bericht über Schutzmaßnahmen gegen Gewalt in Einrichtungen.
  4. Intersektionale Benachteiligung und Strukturelle Gewalt (2023) – Überschneidung von Migration, Alter und institutioneller Diskriminierung.
  5. Strukturelle Gewalt in der Psychoanalyse (2004) – Kritische Analyse hierarchischer Strukturen in der psychoanalytischen Ausbildung.
  6. Erfahrungen und Prävention von Gewalt an Menschen mit Behinderungen (2023) – Studie zur Erfassung und Prävention von Gewalt gegen Menschen mit Behinderung in Österreich.
  7. ForuM-Studie (2024) – Untersuchung institutioneller Gewaltmechanismen in religiösen Organisationen.
  8. Warum passieren Femizide? (2024) – Analyse gesellschaftlicher Faktoren hinter tödlicher Gewalt gegen Frauen.
  9. Migration und Gewaltkriminalität (2024) – Zusammenhang zwischen struktureller Gewalt und Migration in Deutschland.
  10. Klimawandel und strukturelle Gewalt (2024) – Wie Umweltkatastrophen soziale Ungleichheit verstärken.
  11. Rassismus als strukturelle Gewalt (2021) – Einfluss von rassistischen Strukturen auf gesundheitliche Ungleichheiten weltweit.
  12. Strukturelle Gewalt im Arbeitsmarkt (2024) – OECD-Bericht über Diskriminierung am Arbeitsmarkt.
  13. Gesundheitssysteme als Orte struktureller Gewalt (2023) – WHO-Studie über Versorgungsungleichheiten im globalen Gesundheitssystem.
  14. Wohnungspolitik als strukturelle Gewalt (2023) – Wie Wohnungspolitik zur Marginalisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen beiträgt.
  15. Soziale Medien und strukturelle Gewalt (2024) – Untersuchung der Rolle von Algorithmen in der Verstärkung von Diskriminierung.

Fazit: Was tun gegen strukturelle Gewalt?

Die Forschung zeigt, dass strukturelle Gewalt allgegenwärtig ist und in fast allen gesellschaftlichen Bereichen existiert. Doch es gibt Lösungen: Eine Kombination aus politischen Reformen, Bildungsinitiativen und internationaler Zusammenarbeit kann dazu beitragen, strukturelle Ungerechtigkeiten abzubauen.

Europa steht hier vor einer historischen Chance: Angesichts der Wissenschaftsfeindlichkeit in den USA unter Trump und Musk sind immer mehr Spitzenforscher auf dem Weg nach Europa. Dies könnte dazu beitragen, dass europäische Länder wieder die intellektuelle Führung in der Welt übernehmen und systemische Veränderungen vorantreiben.

Aktuelle 25 Studien zur kulturellen Gewalt

1. Die distanzierte Mitte: Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2022/23 (2023)

• Zeigt, dass rechtsextreme Einstellungen in der deutschen Gesellschaft weiterhin präsent sind und eine Gefahr für die Demokratie darstellen.

2. Digitale Gewalt schreckt Menschen ab, politische Verantwortung zu übernehmen (2025)

• 58 % der politisch Engagierten berichten von Anfeindungen im Internet, was viele davon abhält, politische Ämter zu übernehmen.

3. Sexualisierte Gewalt im Kulturbereich: Hinschauen und Handeln (2024)

• Betont die Notwendigkeit, sexualisierte Gewalt im Kulturbereich aktiv anzugehen und Präventionsmaßnahmen zu stärken.

4. Angegriffen & alleingelassen: Digitale Gewalt gefährdet das politische Engagement in Deutschland (2025)

• Hass und Gewalt gegen Politiker*innen nehmen zu und beeinflussen deren Engagement negativ.

5. Formen der Gewalt erkennen (2023)

• Frauen mit Behinderung erleben je nach Gewaltform zwei- bis dreimal häufiger Gewalt als der Bevölkerungsdurchschnitt.

6. Der deutsche Kulturbetrieb hat ein Antisemitismus-Problem (2024)

• Es gibt einen Anstieg antisemitischer Vorfälle in Bildungseinrichtungen und kulturellen Organisationen in Deutschland.

7. Jeden Tag 144 Sexual-Straftaten gegen Frauen! (2024)

• Die Zahl der Sexualstraftaten gegen Frauen ist gestiegen, mit durchschnittlich 144 Fällen pro Tag in Deutschland.

8. Der Femizid-Streit: ‘Alle Männer’? (2024)

• Diskussionen über den Begriff „Femizid“ und die Rhetorik in der Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen.

9. Mehr Gewalt gegen Muslime in Deutschland (2024)

• Die Zahl der islamfeindlichen Straftaten in Deutschland hat zugenommen, wobei immer mehr Menschen verletzt werden.

10. Fast jeden Tag ein Femizid (2024)

• In Deutschland gibt es zu viel Gewalt gegen Frauen, mit nahezu täglichen Femiziden.

11. Gewalt gegen Frauen nimmt zu (2024)

• Die Zahlen der Gewalt gegen Frauen sind erschreckend und beschämend gestiegen.

12. Kulturelle Gewalt gegen positiven Frieden (2024)

• Kulturelle Gewalt dient als Rechtfertigung für direkte und strukturelle Gewalt und steht einem positiven Frieden entgegen.

13. Rape Culture (2023)

• Die Studie beleuchtet die Existenz einer Kultur, die Vergewaltigung und sexuelle Gewalt normalisiert oder entschuldigt.

14. Femizid (2023)

• Untersuchung der geschlechtsbezogenen Tötungen von Frauen und die Notwendigkeit einer Femizid-Überwachung.

15. Transgenerationale Weitergabe (2023)

• Studie über die Weitergabe von Traumata über Generationen hinweg, insbesondere bei Opfern sexualisierter Kriegsgewalt.

16. Andreas Maercker: Klinische Kulturpsychologie (2023)

• Untersuchung der kulturellen Prägung psychischer Störungen und deren Einfluss auf klinische Erkennung und Intervention.

17. Monika Schwarz-Friesel: Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert (2023)

• Analyse der modernen Formen des Antisemitismus und deren sprachliche Ausdrucksformen.

18. Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte (2024)

• Forschung über gesellschaftliche Transformationen, Migration und Globalisierung im Kontext kultureller Konflikte.

19. UN-Sonderberichterstatter zu kulturellen Rechten (2024)

• Dokumentation von Bedrohungen der kulturellen Vielfalt und des Ausschlusses bestimmter Gruppen.

20. Gewalt in sozialen Netzwerken (2023)

• Wie digitale Plattformen Hass und Diskriminierung verstärken.

21. Kulturelle Gewalt und Sprache (2023)

• Untersuchung, wie Sprache diskriminierende und gewalttätige Strukturen reproduziert.

22. Rassismus in Bildungsinstitutionen (2023)

• Studie zur Verbreitung rassistischer Strukturen in Schulen und Hochschulen.

23. Homophobie und Transphobie im Sport (2023)

• Untersuchung von kultureller Gewalt und Diskriminierung im professionellen Sport.

24. Patriarchale Gewalt in traditionellen Gesellschaften (2023)

• Wie patriarchale Strukturen weltweit Frauenrechte einschränken.

25. Kolonialismus und kulturelle Gewalt (2023)

• Erforschung der langfristigen Folgen kolonialer Herrschaft und deren kulturelle Gewaltmechanismen.

FN wird dieses Thema weiter verfolgen und analysieren, welche politischen Maßnahmen nötig sind, um strukturelle Gewalt weltweit zu reduzieren.

Du hast weitere Informationen oder möchtest aktiv werden? Schreib uns an: ahl@zimd.at.

 

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