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Abrüstung und Klimawende trotz Volkskanzler …

Erstellt am 04.01.2025 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 199 mal gelesen und am 06.01.2025 zuletzt geändert.

Die Quellen des militärisch-industriellen Komplexes: Wie wir sie versiegen lassen und Frieden, Abrüstung und Klimawende fördern können

Der Begriff des militärisch-industriellen Komplexes (MIK), geprägt 1956 vom Soziologen Mills und salonfähiggemacht ehemaligen US-General und US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower, beschreibt die enge verhängnissvolle Verflechtung von Militär, Wirtschaft und Politik. Sie feiert seit Bill Clinton und besonders seit 9/11 wieder gruselige Auferstehung. Diese Strukturen lenken immense Ressourcen in Rüstung und Krieg – oft auf Kosten von sozialen, ökologischen und friedensfördernden Projekten.

Doch was sind die Quellen, die diesen Komplex speisen, und wie können wir sie fassen und ihr Wasser auf die Mühlen der Nachhaltigkeit lenken. Klar ist wir müssen unbeirrt Abrüstung an der Quelle starten, Friedenskanäle graben und gemeinsam Klimawende und Nachhaltigkeit herstellen.

1. Die Quellen des militärisch-industriellen Komplexes

Steuereinnahmen

Der größte Teil der Finanzierung des MIK kommt aus öffentlichen Haushalten. Länder wie die USA, China oder Russland investieren jährlich hunderte Milliarden Dollar in ihre Streitkräfte. Auch in Europa fließt ein erheblicher Teil der Steuereinnahmen in den Militärsektor.

Rüstungsexporte

Waffenexporte stellen eine lukrative Einnahmequelle dar. Länder wie die USA, Russland, Frankreich und Deutschland zählen zu den größten Waffenexporteuren weltweit. Diese Exporte tragen dazu bei, Konflikte in Drittstaaten zu schüren und die globalen Militärausgaben zu steigern.

Fossile Energie

Fossile Brennstoffe wie Öl und Gas finanzieren autoritäre Regime und militärische Aufrüstung. Gleichzeitig ist die Rüstungsindustrie selbst stark von fossilen Energien abhängig, sei es in der Produktion oder im Betrieb von Militärfahrzeugen und -anlagen.

Private Investitionen

Große Banken, Fonds und Versicherungen investieren in Rüstungsunternehmen, da diese oft als krisensicher und profitabel gelten. Diese finanziellen Ströme sichern die Entwicklung neuer Waffensysteme und die Expansion der Industrie.

Geopolitische Spannungen

Konflikte und Rivalitäten zwischen Staaten führen zu einem Wettrüsten. Nationale Sicherheitsstrategien legitimieren die hohen Militärausgaben und binden Ressourcen, die anderweitig genutzt werden könnten.

2. Strategien, um die Quellen des MIK zu versiegen

Friedensfördernde Steuerpolitik

Eine Zivilsteuer könnte den Fokus von militärischen auf zivile Projekte lenken, etwa für Bildung, Gesundheit und Klimaschutz. Transparenz im Verteidigungshaushalt würde Missbrauch verhindern.

Einschränkung von Waffenexporten

Striktere Exportkontrollen und ein internationales Verbot von Waffenlieferungen in Konfliktregionen sind notwendig. Gleichzeitig könnten Rüstungskonversionsprogramme Arbeitsplätze in nachhaltigen Branchen schaffen.

Ausstieg aus fossiler Energie

Der beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energien und Energieeffizienz würde fossile Abhängigkeiten verringern. Sanktionen gegen Regime, die fossile Einnahmen für militärische Zwecke nutzen, könnten zusätzlichen Druck erzeugen.

Finanzielle Entwaffnung

Boykott von Banken und Fonds, die in Rüstungsunternehmen investieren, wäre ein effektiver Hebel. Stattdessen sollten ethische Investitionen in nachhaltige Projekte gefördert werden.

Friedensbildung und Diplomatie

Bildungsinitiativen, die Konfliktlösungen und gewaltfreie Kommunikation lehren, sind essenziell. Internationale Institutionen wie die UNO müssen gestärkt werden, um Abrüstung und Diplomatie voranzutreiben.

3. Wie Frieden, Abrüstung und Klimawende erblühen können

Die weltweiten Militärausgaben von über 2,24 Billionen USD (Stand 2022) könnten enorme Fortschritte in der Armutsbekämpfung, Bildung und Klimaschutz ermöglichen. Ein Beispiel: Mit nur 5 % dieser Mittel könnte die weltweite Hungerkrise gelöst werden.

Die Förderung von Rüstungskonversion würde Unternehmen die Umstellung auf zivile und nachhaltige Produkte erleichtern. Globale Klimakooperationen könnten sowohl den Frieden stärken als auch Emissionen reduzieren. Die Zivilgesellschaft spielt eine entscheidende Rolle, indem sie politischen Druck ausübt, Bewusstsein schafft und Alternativen fördert.

Fazit

Die Herausforderungen unserer Zeit – Klimawandel, soziale Ungleichheit und geopolitische Spannungen – können nicht mit Waffen gelöst werden. Stattdessen braucht es eine globale Transformation hin zu Frieden, Abrüstung und Nachhaltigkeit. Indem wir die Quellen des militärisch-industriellen Komplexes zum Versiegen bringen, schaffen wir die Grundlage für eine friedlichere und lebenswertere Zukunft für alle.

 

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