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Offener Brief an Nationalratspräsident Rosenkranz

Erstellt am 02.01.2025 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 392 mal gelesen und am 04.01.2025 zuletzt geändert.

Für eine geeinte und respektvolle Zukunft Österreichs in Europa – Für ein Österreich, das Brücken baut, nicht Mauern

Sehr geehrter Herr Nationalratspräsident Rosenkranz,

mit großem Interesse und zugleich Besorgnis habe ich Ihre Entscheidung verfolgt, die Europafahne im Zuge des Besuchs von Premierminister Viktor Orbán zu entfernen. Ich wende mich an Sie, nicht um Sie zu kritisieren, sondern um einen Dialog zu eröffnen – einen Dialog über die Bedeutung von Symbolen, Entscheidungen und darüber, wie wir als Nation unsere Rolle in Europa gestalten möchten.

Die Europafahne ist mehr als nur ein Stück Stoff. Sie steht für ein gemeinsames Projekt, das – trotz aller Unvollkommenheiten – den Frieden auf unserem Kontinent gefestigt hat. Ihre Entfernung mag auf den ersten Blick symbolisch wirken, doch Symbole haben Macht. Diese Entscheidung kann als Ablehnung des europäischen Zusammenhalts wahrgenommen werden, als Betonung von Trennlinien statt von Gemeinsamkeiten.

Ein Appell an Verantwortung

In Ihrer Funktion als Nationalratspräsident tragen Sie eine Verantwortung, die über Parteipolitik hinausgeht. Sie repräsentieren nicht nur eine politische Linie, sondern das gesamte österreichische Volk – mit all seinen unterschiedlichen Meinungen, Hoffnungen und Werten.

Ich lade Sie ein, darüber nachzudenken, welche Botschaft solche Entscheidungen senden. Ist es nicht unsere Aufgabe, Brücken zu bauen? Brücken zwischen unterschiedlichen politischen Ansätzen, zwischen nationalen Interessen und europäischer Zusammenarbeit, zwischen Vergangenheit und Zukunft?

Ein Vorschlag zur Versöhnung

Statt auf Spaltung zu setzen, könnten wir gemeinsam überlegen, wie Österreich eine Brückenrolle in Europa einnehmen kann. Warum nicht die Europafahne und die österreichische Flagge nebeneinander hissen – ein Zeichen dafür, dass nationale Identität und europäische Zusammenarbeit keine Gegensätze sind, sondern einander ergänzen können?

Dialog und Kreativität statt Konfrontation

Herr Präsident, ich glaube an die Kraft des Dialogs. Lassen Sie uns ins Gespräch kommen – über die Rolle Österreichs in Europa, über nationale Interessen und darüber, wie wir unsere Werte als Gesellschaft nach innen und außen vertreten wollen.

In einer Zeit, in der Polarisierung zunimmt, können wir durch Offenheit und kreative Lösungen zeigen, dass Österreich ein Ort des Zusammenhalts ist. Dies wäre ein starkes Signal – nicht nur an die Bevölkerung, sondern auch an Europa.

Ich stehe Ihnen gerne für ein Gespräch zur Verfügung, um diese Themen weiter zu vertiefen.

Mit Respekt und der Hoffnung auf eine konstruktive Diskussion,

Andreas H. Landl

Friedensjournalist und Weltbürger aus Wien

 

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