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Stellt die Friedensfragen!

Aggressorstaat ist immer der andere?

Erstellt am 10.11.2024 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 447 mal gelesen und am 11.11.2024 zuletzt geändert.

„Aggressorstaat“ Versuch eines humorvollen Blickes auf den Begriff und die Friedensfrage im Ukraine-Konflikt anlässlich des Geburtstags des Wiener Friedensnobelpreisträgers der als Jude in Wien zu Faschingsbeginn geboren wurde. Wenn das nicht mal jüdischer Humor vom feinsten ist.

„Aggressorstaat“ das ist ein Unwort, das sich seit geraumer Zeit durch Nachrichtenberichte und Schlagzeilen schlängelt, bereit, sich wie ein Aufkleber auf die Stirn Russlands oder der USA zu heften. Doch was bedeutet dieser Begriff wirklich? Hilft er uns, die komplexe Situation zwischen Russland und der Ukraine besser zu verstehen – oder gar zu lösen? Sollte man nicht vielleicht den Blick auf die Unfriedlichen Bündnisse werfen die sich wir vor den letzten Weltkriegen ausbreiteten.

Friedensnews versucht sich der Sache mal auf möglichst humorvolle Weise anzunehmen. Statt einseitig zu urteilen, blickt der Friedensjournalismus ja lieber tiefer in die Kiste der Geschichte und in die Köpfe der Beteiligten, um zu sehen, was eigentlich dahintersteckt. Und so geht dieser Artikel der Frage nach: Was könnte passieren, wenn wir den Gewalt- und Hassjournalisten-Begriff „Aggressorstaat“ mal humorvoll und friedensjournalistisch durchleuchten?

1. Friedensorientierung – Der Blick hinter die Kulissen

Stellen wir uns vor, wir besuchen eine Party, auf der alle großen und kleinen Konfliktparteien vertreten sind. Am Eingang steht ein Schild: „Aggressoren und Opfer bitte getrennt einchecken“. Die Stimmung ist angespannt. In der einen Ecke Russland, das sich an vergangene Zeiten erinnert, in denen es noch eine Großmacht war. Auf der anderen Seite die Ukraine, die verzweifelt um Unabhängigkeit und internationale Anerkennung ringt.

Ein friedensjournalistischer Ansatz würde die Frage stellen: Warum sind die beiden Parteien überhaupt auf dieser Party – und vor allem: Warum tanzen sie so ungeschickt auf den Füßen der anderen herum? Eine tiefergehende Analyse könnte zeigen, dass der Konflikt nicht nur aus territorialen und politischen, sondern auch aus historischen und kulturellen Missverständnissen besteht. Man denke nur an das Tauziehen um Einflusssphären, Sicherheitsbedenken und Identitätsfragen, die über Jahre angestaut wurden.

2. Wahrheitsorientierung – Der Wahrheit auf den Zahn fühlen

Wer jetzt an der Bar steht, hört wilde Geschichten – und wie das oft bei Partys ist, weiß keiner so genau, was tatsächlich stimmt. Russland und die Ukraine haben beide ihre eigenen Geschichten über die Geschehnisse und über die Schuldfrage. Ein friedensjournalistischer Ansatz stellt sich hier wie ein neugieriger Barkeeper dazwischen und fragt ganz direkt: „Und, wer sagt hier die Wahrheit?“

Russland spricht von „Sicherheitsbedenken“, die NATO von „Verteidigungsmaßnahmen“, die Ukraine von „Souveränität“. Frieden und Wahrheit wären sicher leichter zu erreichen, wenn alle ein wenig ehrlicher wären und die Geschichten aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet würden. Vielleicht könnte man auch prüfen, ob sich unter all den verschiedenen Erzählungen nicht irgendwo die Wahrheit versteckt.

3. Menschenorientierung – Das Herz der Party

Die VIPs sind zwar in den Medien stets im Rampenlicht, aber wer sind die eigentlichen Helden dieser Veranstaltung? Friedensjournalismus setzt auf die Menschen – auf diejenigen, die von diesem Konflikt direkt betroffen sind. Ein bisschen so, als würde man auf der Party nach den stillen Tänzern am Rand suchen, die die ganze Aufregung nur widerwillig miterleben.

Da gibt es die Frauen in der Ukraine, die ihre Familien schützen und ihre Kinder in Sicherheit bringen wollen. Die Alten, die sich an frühere Krisen erinnern und hoffen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Und die Kinder, die weder etwas von „Aggressorstaaten“ noch von Grenzen verstehen und einfach in Frieden aufwachsen möchten. Ein friedensjournalistischer Artikel würde diesen Menschen Gehör verschaffen und zeigen, dass die wahren Opfer oft ganz leise leiden – abseits des großen Konfliktlärms.

4. Lösungsorientierung – Die Tanzfläche freimachen

Am Ende jeder guten Party kommt der Punkt, an dem es Zeit ist, die Tanzfläche für den letzten Tanz freizugeben – und in unserem Fall ist das der Friedensprozess. Ein humorvoller Friedensjournalismus fragt sich: Wäre es nicht am schönsten, wenn Russland und die Ukraine endlich den Friedenstanz wagen würden? Doch statt eines Wiener Walzers scheint bisher eher ein chaotischer Kriegstanz das Programm zu bestimmen.

Wie könnte eine Lösung aussehen? Ein friedensjournalistischer Ansatz würde die kreativen Ansätze in den Blick nehmen, die sich nicht nur auf militärische Dominanz, sondern auch auf Dialog und Kooperation stützen. Es könnte ermutigende Initiativen beleuchtet werden: Von zivilgesellschaftlichen Gruppen, die Brücken bauen, über internationale Vermittler, die kreative Lösungen anbieten, bis hin zu Friedensstiftern in beiden Ländern, die den Willen zur Versöhnung vorleben.

Und wie lässt sich das Wort „Aggressorstaat“ neu gestalten? Vielleicht als humorvoller Impuls zum Nachdenken über das Ziel des Konflikts: “Statt die Rolle des Aggressors zu spielen, wäre vielleicht der friedliche Staatsmann die bessere Rolle?“ Wer weiß, vielleicht führt ein frischer Blick auf solche Begriffe zu einer neuen, friedlicheren Perspektive.

Schlussgedanken:

Der Begriff „Aggressorstaat“ mag auf den ersten Blick klar und einfach erscheinen. Doch der Friedensjournalismus zeigt, dass hinter ihm eine Fülle von Geschichten, Missverständnissen und menschlichen Schicksalen steckt. Ein Konflikt ist nie nur schwarz-weiß, und vielleicht wäre es an der Zeit, solche Etiketten zu hinterfragen und kreative Lösungen statt starre Kategorisierungen in den Vordergrund zu rücken.

Und am Ende, wenn die Party zu Ende geht, bleibt die Hoffnung, dass alle Beteiligten den Heimweg mit einem Lächeln und vielleicht einem friedvollen Gedanken im Herzen antreten – ohne das „Aggressorstaat“-Schild auf der Stirn, sondern mit der Erkenntnis, dass es immer Wege zur Versöhnung gibt.

 

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