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Politik auf die Finger schauen – Green Leadership Index

Erstellt am 20.09.2024 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 605 mal gelesen und am 20.09.2024 zuletzt geändert.

Heute am 20. September findet nicht nur der nächste Weltweite Klimastreik statt.

Fridays for Future schreibt daher: „Wir stehen in Österreich auch kurz vor der Nationalratswahl, die die klimapolitische Zukunft der nächsten Jahre entscheidend beeinflussen wird.“ Wer wird zur Leaderin oder zum Leader in Österreich gewählt? Was tun sie wirklich um das globale Klima zu retten? Um die Lichtgestalten der Klimapolitik zu finden habe ich ein kleines Monitoring ausgeheckt. Ta-ta-ta-tah!

Der Green-Leadership-Index

Bis er zu wirken beginnt und die großen Stellschrauben richtig gedreht werden, bleibt:

Wir gehen daher gemeinsam in 4 großen Städten Österreichs auf die Straße! In Wien, Linz, Graz und Salzburg (am 21sten) fordern wir mit unseren Protesten klar Klimaschutz von der kommenden Regierung ein und senden das Signal aus: am Wahlsonntag stehen wir vor einer Richtungswahl für unsere Zukunft.

Beachte auch die dezentralen Aktionen am 27.09. in ganz Österreich!

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Eine Woche später wird es dann beim Klimaaktionstag am 27.9.2024 österreichweit ganz viele kleine Aktionen in ganz vielen Gemeinden geben – mehr Infos HIER.

Doch nun for future! NEU! NEW! NOUVEAU! …

Green-Leadership-Index

Es gibt zwar verschiedene Umwelt- und Nachhaltigkeitsindizes wie den Environmental Performance Index (EPI) und den Climate Change Performance Index (CCPI), die einzelne Umweltfaktoren und Klimaschutzmaßnahmen bewerten, jedoch keinen umfassenden Index, der sich explizit auf die Führungsspitzen von Staaten oder Unternehmen in der globalen Klimawende konzentriert.

Gibt es eigentlich einen Green Leadership Index? Leider noch nicht.

Höchste Zeit ein Zuckerbrot für die Staatenlenker und -lenkerinnen zu schaffen. Klimawendekarotten für den Emir von Katar? Why not? Ronald Reagan hat es ja auch geschafft von einem der größten Aufrüster aller Zeiten zum größten Abrüster des 20. Jahrhunderts zu werden. Natürlich war dafür Gorbatschov hilfreich. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ein Green Leadership Index könnte eine innovative Ergänzung sein, indem er den Fokus auf diejenigen legt, die wirklich proaktiv Maßnahmen ergreifen, um eine nachhaltige Zukunft zu fördern und die globalen Klimaziele voranzutreiben. Dies könnte helfen, mehr Wettbewerb und Ehrgeiz in den globalen Klimaschutz zu bringen.

Ein Green Leadership Index wäre ein kreatives Instrument, um Länder und ihre Regierungen weltweit zu ermutigen, ehrgeizigere Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen und gleichzeitig öffentlich Anerkennung für ihre Anstrengungen zu erhalten. Der Index könnte eine Bewertung und Rangliste von Staaten und auch Unternehmen bieten, die sich für den Umweltschutz und den Übergang zu einer grünen, nachhaltigen Wirtschaft engagieren. Hier ist ein Konzept, wie ein solcher Index gestaltet und umgesetzt werden könnte:

Ziele des Green Leadership Index:

  1. Anreize schaffen: Staaten und Unternehmen sollen motiviert werden, sich aktiv für Umwelt- und Klimaschutz einzusetzen, indem sie öffentlich für ihre Bemühungen gelobt und ausgezeichnet werden.
  2. Bewusstsein erhöhen: Der Index würde das Bewusstsein für Klimaschutzmaßnahmen auf internationaler Ebene steigern und Best Practices in den Vordergrund rücken.
  3. Transparenz fördern: Durch die regelmäßige Veröffentlichung der Bewertungen könnten Bürger und die internationale Gemeinschaft nachvollziehen, welche Staaten und Unternehmen führend im Bereich Klimaschutz sind.
  4. Wettbewerbsgeist anregen: Durch die Erstellung von Ranglisten könnten Regierungen und Unternehmen angeregt werden, in einem positiven Wettbewerb um den Spitzenplatz Maßnahmen zu verstärken.

Kategorien des Green Leadership Index:

  1. Klimaschutzpolitik:
    • Bewertung der nationalen Klimapolitiken, insbesondere in Bezug auf die Reduktion von Treibhausgasemissionen, die Umstellung auf erneuerbare Energien und die Umsetzung internationaler Klimaverpflichtungen (z. B. Pariser Abkommen).
    • Fokus auf den ambitionierten Charakter der nationalen Klimaziele und deren Realisierung.
  2. Erneuerbare Energien:
    • Bewertung der Anteile erneuerbarer Energien an der gesamten Energieproduktion eines Landes und der Maßnahmen zur Förderung von Solar-, Wind-, Wasser- und anderen grünen Technologien.
    • Innovationen und Investitionen in grüne Energien wie grüner Wasserstoff könnten ebenfalls berücksichtigt werden.
  3. Nachhaltige Industrie:
    • Bewertung, wie gut sich Länder oder Unternehmen auf eine nachhaltige und grüne Wirtschaft umstellen. Dies umfasst die Umstellung der Produktion auf klimafreundliche Methoden und den Übergang von fossilen Brennstoffen zu emissionsarmen Technologien.
    • Berücksichtigung von Initiativen zur Dekarbonisierung der Schwerindustrie und zur Förderung der Kreislaufwirtschaft.
  4. Ressourceneffizienz:
    • Bewertung von Maßnahmen zur Ressourcenschonung, einschließlich Wassermanagement, Abfallreduktion, Förderung von Recycling und Effizienzsteigerungen in der Landwirtschaft und im Bauwesen.
    • Ländern, die eine nachhaltige Wassernutzung und effizienten Einsatz von Materialien und Energie fördern, wird ein hohes Ranking verliehen.
  5. Grüne Finanzierung und Investitionen:
    • Bewertung, wie gut Staaten und Unternehmen grüne Finanzierungsinstrumente wie grüne Anleihen, Klimafonds und nachhaltige Investitionen einsetzen, um den Übergang zu einer emissionsarmen Wirtschaft zu finanzieren.
    • Fokus auf innovative Finanzmechanismen, die den Klimaschutz fördern und die Dekarbonisierung unterstützen.
  6. Gesellschaftliche Teilhabe und Bildung:
    • Bewertung der Bildungspolitik in Bezug auf Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit. Länder, die ihre Bevölkerung durch Umweltbildungsprogramme, grüne Arbeitsplätze und die Einbindung von Bürgern in umweltpolitische Entscheidungen fördern, werden besser bewertet.
    • Staaten, die die Zivilgesellschaft aktiv in den Klimaschutz einbeziehen und gesellschaftliche Initiativen fördern, würden in dieser Kategorie stark punkten.
  7. Internationale Kooperation:
    • Bewertung des Engagements eines Landes in internationalen Klima- und Umweltschutzinitiativen. Staaten, die im Rahmen multilateraler Abkommen und internationaler Partnerschaften führend sind, werden dafür anerkannt.
    • Auch die Finanzierung und Unterstützung von Klimaprojekten in Entwicklungsländern wäre ein entscheidender Faktor.

Messung und Bewertung:

  • Datenquellen: Der Index könnte auf Grundlage von Daten der Vereinten Nationen, der Internationalen Energieagentur (IEA), des Weltwirtschaftsforums, der Weltbank und anderen international anerkannten Organisationen erstellt werden. Expertenkommissionen könnten qualitative Bewertungen vornehmen.
  • Punktevergabe: Jede Kategorie wird anhand von klar definierten Metriken bewertet, die regelmäßig aktualisiert werden. Länder und Unternehmen können Punkte sammeln, und am Ende des Jahres werden die Ergebnisse in einem globalen Ranking veröffentlicht.
  • Dynamische Anpassung: Der Index könnte jährlich angepasst werden, um neue technologische und politische Entwicklungen sowie verbesserte Klimaziele und Umweltschutzmaßnahmen zu berücksichtigen.

Anreize und Anerkennung:

  1. Globale Auszeichnungen: Jährlich könnte eine internationale „Green Leadership“-Preisverleihung abgehalten werden, bei der die besten Länder und Unternehmen in den jeweiligen Kategorien ausgezeichnet werden. Dies könnte ähnlich den „Oscar“-Verleihungen große mediale Aufmerksamkeit erhalten.
  2. Diplomatischer Nutzen: Staaten, die im Green Leadership Index gut abschneiden, könnten internationale Anerkennung und diplomatische Vorteile genießen. Es könnte auch möglich sein, dass Länder, die führend sind, bei globalen Klimaverhandlungen eine größere Stimme haben.
  3. Wirtschaftliche Vorteile: Unternehmen, die im Green Leadership Index hoch bewertet werden, könnten Zugang zu besseren Finanzierungsmöglichkeiten erhalten. Anleger und Verbraucher legen zunehmend Wert auf nachhaltige Geschäftsmodelle, und eine hohe Platzierung im Index könnte den Unternehmen dabei helfen, neue Märkte zu erschließen und nachhaltige Finanzierungen zu sichern.

Vorteile eines Green Leadership Index:

  • Wettbewerb und Innovation: Durch den internationalen Vergleich könnten Regierungen und Unternehmen angeregt werden, in neue grüne Technologien zu investieren und ambitioniertere Klimapolitiken zu entwickeln.
  • Transparenz und Rechenschaft: Der Index würde eine transparente Bewertung der Klimaschutzmaßnahmen bieten und den Druck auf Regierungen und Unternehmen erhöhen, ihren Verpflichtungen nachzukommen.
  • Zivilgesellschaftliche Mobilisierung: Durch die Veröffentlichung der Rangliste könnten Bürger und Umweltorganisationen ihre Regierungen und Unternehmen stärker zur Rechenschaft ziehen und Veränderungen einfordern.

Fazit zum Green Leadership Index:

Ein Green Leadership Index wäre eine starke, positive Initiative, um Staaten und Unternehmen weltweit zu ermutigen, Klimaschutzmaßnahmen ernsthaft voranzutreiben. Er könnte sowohl als Anreizsystem als auch als Rechenschaftsmechanismus fungieren und die Dringlichkeit der Klimawende mit einer starken Wettbewerbsdynamik verbinden. Staaten wie Katar oder die VAE könnten durch die Aussicht auf internationale Anerkennung und wirtschaftliche Vorteile dazu bewegt werden, ihre Positionen zu überdenken und zu Vorreitern der Klimawende zu werden.

 

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