Die mächtigsten und die gewalttätigsten Menschen

Im Sinne von Hannah Arendt wäre der Begriff der “mächtigsten” und “gewalttätigsten” Menschen der Welt nicht nur auf ihren Einfluss oder ihre Position beschränkt, sondern auch auf die Art und Weise, wie sie Macht und Gewalt einsetzen. Arendt sah Macht als die Fähigkeit zur Kooperation und zum Handeln durch Zustimmung und Legitimität, während Gewalt für sie ein destruktives Instrument war, das eingesetzt wird, wenn echte Macht schwindet. Daraus ergibt sich eine klare Trennung zwischen denen, die echte Macht im Sinne von Arendt ausüben, und denen, die auf Gewalt zurückgreifen, um ihre Kontrolle zu sichern.

Die Mächtigsten im Sinne von Arendt

In Arendts Verständnis wären die mächtigsten Menschen diejenigen, die durch Konsens, Kooperation und gemeinsames Handeln Macht ausüben und nicht durch Zwang oder Gewalt. Diese Menschen würden Macht aus einer breiten Unterstützung und Zusammenarbeit ableiten, anstatt auf Gewalt und Repression angewiesen zu sein.

1. António Guterres: Als Generalsekretär der Vereinten Nationen agiert António Guterres in einer Rolle, die auf internationalem Konsens und Zusammenarbeit basiert. Er hat versucht, Lösungen für globale Krisen durch Diplomatie und Friedensgespräche zu finden, was Arendt als echte Macht im Sinne der Zusammenarbeit ansehen würde. Er steht für die Idee, dass globale Probleme wie Klimawandel, Armut und Konflikte nur durch kollektives Handeln und nicht durch Zwang gelöst werden können .

2. Greta Thunberg: Auch Greta Thunberg könnte im Sinne von Arendt als mächtig angesehen werden, da sie durch ihre Fähigkeit, Menschen auf der ganzen Welt für den Klimaschutz zu mobilisieren, Macht ausübt. Ihre Kraft kommt nicht von Zwang oder Gewalt, sondern durch die Überzeugungskraft ihrer Ideen und die Zustimmung der jungen Generation und der globalen Klimabewegung .

3. Angela Merkel (ehemalige Kanzlerin): Arendt hätte wahrscheinlich auch jemanden wie Angela Merkel als Beispiel für echte Macht gesehen, da sie über Jahre hinweg durch ihren konsensorientierten Führungsstil und ihre Fähigkeit, internationale Beziehungen durch Diplomatie und Zusammenarbeit zu gestalten, Einfluss ausgeübt hat. Merkels Macht beruhte auf Unterstützung und Legitimität, nicht auf Gewalt.

Die Gewalttätigsten im Sinne von Arendt

Die gewalttätigsten Menschen wären für Arendt jene, die sich auf physische, strukturelle oder symbolische Gewalt verlassen, um ihre Ziele zu erreichen, weil sie nicht in der Lage sind, echte Macht durch Zustimmung und Kooperation zu erlangen. Für sie wäre Gewalt ein Zeichen für das Scheitern von Macht.

1. Vladimir Putin: Putin wäre in Arendts Augen einer der gewalttätigsten Menschen der Welt, insbesondere aufgrund seines Einsatzes von militärischer Gewalt, um geopolitische Ziele zu erreichen (z. B. im Krieg in der Ukraine). Arendt würde seine Herrschaft als ein Beispiel für den Einsatz von Gewalt zur Aufrechterhaltung der Kontrolle über ein Land und zur Durchsetzung seiner politischen Agenda betrachten .

2. Xi Jinping: Auch Xi Jinping würde Arendt als eine Figur ansehen, die Gewalt zur Machterhaltung einsetzt, insbesondere im Hinblick auf die Repression von Minderheiten wie den Uiguren und der Unterdrückung von politischer Opposition. Die Überwachung und Zensur, die in China unter Xi eingesetzt wird, wären in Arendts Augen Formen von struktureller Gewalt, die zur Kontrolle der Bevölkerung genutzt werden  .

3. Mohammed bin Salman (MBS): Der Kronprinz von Saudi-Arabien, Mohammed bin Salman, würde nach Arendts Definition ebenfalls zu den gewalttätigsten Menschen zählen, insbesondere wegen seiner Rolle im Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi und der harten Repression gegen Kritiker in Saudi-Arabien. Seine Gewaltanwendung gegen Dissidenten zeigt, dass er eher auf Zwang und Gewalt setzt, um seine Macht zu sichern, als auf Zustimmung .

Fazit

Für Arendt wären die mächtigsten Menschen der Welt diejenigen, die durch Kooperation und Zustimmung regieren, während die gewalttätigsten diejenigen sind, die sich auf Zwang und Repression stützen, um ihre Macht aufrechtzuerhalten. Personen wie Papst Franziskus und Greta Thunberg verkörpern Macht, während Figuren wie Putin, Xi Jinping und MBS Gewalt zur Kontrolle nutzen.