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Kriege und klimabedingte Katastrophen 2024

Erstellt am 19.02.2024 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 2046 mal gelesen und am 19.02.2024 zuletzt geändert.
Bild: unric.org

Das CLISEC der Universität Hamburg forscht zu Klimabedingten Katastrophen, bewaffneten Konflikten und Frieden

Was könnten wir uns an klimabedingte Katastrophen, bewaffnete Konflikten ersparen, wenn wir auf die Forschenden hören würden?

Der preisgekrönte Friedensforscher Dr. Tobias Ide von der Murdoch University Perth (Australien) hielt am im Dezember 2023 einen Online-Vortrag von der TU-Braunschweig. Was lässt sich zusammenfassend für 2024+ erwarten.

Die Häufigkeit und Intensität von Katastrophen wie Dürren, Überschwemmungen und Stürmen nimmt aufgrund des Klimawandels, der Urbanisierung und der anhaltenden Armut zu. Gesellschaften mit einer Geschichte bewaffneter Gewalt sind für solche Katastrophen besonders anfällig. 

Dr. Tobias Ide

Jüngste Untersuchungen hätten gezeigt, dass Katastrophen das Risiko bewaffneter Konflikte und des Ausbruchs gewaltloser Proteste erhöhen. Es sei jedoch wenig darüber bekannt, wie sich Katastrophen auf die Dynamik bereits andauernder bewaffneter Konflikte auswirken. Mit anderen Worten:

Was passiert, wenn eine Katastrophe eine „Bürgerkriegsregion“ heimsucht? 

Um diese Frage zu beantworten, griff Ide auf „Beweise aus 31 Bürgerkriegen in 21 Ländern“ zurück. Während Katastrophen zur Eskalation von Gewalt beitragen, könnten sie auch die Deeskalation von Konflikten und damit eine vorübergehende Zunahme des (negativen) Friedens begünstigen, so Ide. Es gäbe Hinweise darauf, dass zwar strukturelle Bedingungen wie Armut eine Rolle spielen. Dynamische Faktoren wie Verschiebungen in den Machtverhältnissen und die Kommunikationsstrategien der Konfliktparteien seien jedoch wichtiger, um die Dynamik bewaffneter Konflikte nach Katastrophen zu erklären. Wobei man natürlich fragen muss, ob die rund 20

Kriege und Konflikte weltweit

Weltkarte zeigt Übersicht jener bewaffneten Konflikte und Kriege, für die wir Konfliktanalysen mit Friedensfokus anbieten. | Servicestelle Friedensbildung
Weltkarte zeigt Übersicht jener bewaffneten Konflikte und Kriege, für die wir Konfliktanalysen mit Friedensfokus anbieten. | Servicestelle Friedensbildung

wie Bürgerkriege durch. Nun das klingt reichlich abstrakt.

Was könnten tun um uns in Zukunft klimabedingte Katastrophen, bewaffnete Konflikte ersparen?

Um klimabedingte Katastrophen und bewaffnete Konflikte in der Zukunft zu vermeiden oder zu minimieren, wären umfassende und koordinierte Maßnahmen auf globaler Ebene erforderlich. Mögliche Ansätze wären:

  1. Ernsthafte Klimaschutzmaßnahmen:
    • Statt Aufrüstung sollte Abrüstung und die schnellstmögliche Förderung erneuerbarer Energien und von Energieeffizienz unverzüglich ins Werk gesetzt werden, um den Ausstoß von Treibhausgasen so rasch wie möglich zu reduzieren.
    • Investitionen in nachhaltige Infrastrukturen (Gobalisierung elektrifizierter Eisenbahnen) und Kreislaufwirtschaft, um den ökologischen Fußabdruck so zu verringern, dass der Erderschöpfungstag wieder ins nächste Jahr wandert. 2023 gab es ja erstmals eine hoffnungsvolle Trendwende. Nachdem 2022 die Ressourcen der Menschheit bereits im Juli überverbraucht waren lag er 2023 erstmals seit 60 Jahren wieder in die richtige Richtung auf den 2. August. Nachhaltig ist da aber noch lange nicht. Die Menschheit verbraucht derzeit 1,7 mal soviel wie nachhaltig wäre.
    • Schutz und Wiederherstellung von Ökosystemen wie Wäldern, die zur Kohlenstoffbindung beitragen. Neubauten nur mehr überwiegend in Holz- und Recyclingbausteinen.
  1. Internationale Zusammenarbeit:
  2. Nachhaltige Entwicklung:
  3. Frühwarnsysteme und Katastrophenvorsorge:
  4. Konfliktprävention und Friedensförderung:
  5. Bildung und Sensibilisierung:
  6. Humanitäre Hilfe und Solidarität:

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Maßnahmen eng miteinander verbunden sind und eine integrierte Herangehensweise erfordern. Zudem ist die aktive Beteiligung von Regierungen, internationalen Organisationen, der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft entscheidend, um langfristige positive Veränderungen zu bewirken.

Kurzbiografie Dr. Tobias Ide

Er ist Dozent für Politik und Internationale Beziehungen an der Murdoch University Perth (Australien) und speziell ernannter Professor für Frieden und Nachhaltigkeit an der Hiroshima University (Japan). Er promovierte in Geowissenschaften an der Universität Hamburg (2015) und hat zahlreiche Veröffentlichungen zu den Auswirkungen des Klimawandels und der Umweltveränderungen auf die Sicherheit veröffentlicht, unter anderem in Global Environmental Change, International Security, Journal of Peace Research und Nature Climate Change. Darüber hinaus arbeitet Tobias häufig mit Entscheidungsträgern zusammen und berät diese, unter anderem bei

  • den Vereinten Nationen,
  • der NATO und
  • dem Auswärtigen Amt. 

2022 gewann er den

 

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