Friedensbildung – Peacebuilding
Universität Hamburg – Zentrum für interdisziplinäre Studienangebote
Dieter Lünse sandte einen Bericht über den
Semesterauftakt Friedenspädagogik an der Universität Hamburg
Im Bereich Friedenspädagogik versammeln sich Lehrende aus nahezu allen Fakultäten der Universität Hamburg. Das Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation gehört seit ca. 10 Jahren dazu.
Es gibt einen regelmäßigen Austausch über Analysen und Bearbeitungsmöglichkeiten von Friedens- und Konfliktpotenzialen in und zwischen Gruppen. Der Schwerpunkt liegt auf politischen, kulturellen und religiösen Thematiken und auf der Konflikttransformation in Nachkriegsgesellschaften. Seit 2022 kooperiert Prof. Dr. Dietrich aus Österreich mit dem Kreis Friedenspädagogik.
Im Rahmen des interdisziplinären Lehrangebotes Friedenspädagogik kann man im freien Wahlbereich ein einjähriges Curriculum Friedenspädagogik wählen. Ein Seminar diskutiert z.B. für die Friedens- und Konfliktforschung relevante Begriffe und betrachtet, wie die verschiedenen Definitionen den Blick auf die Phänomene Krieg, Gewalt, Frieden und Konflikt ändern.
Am Semestereröffnungswochenende (28.10.23) stellten sich alle Dozent*innen vor und erhielten die Teilnehmenden die Gelegenheit sich mit den Lehrenden des Curriculums und ehemaligen Studierenden auszutauschen. 22 Studierende und 10 Lehrtätige waren anwesend.
Im Einstiegsworkshop es um Wut und andere Gefühle, sowie auch um Achtsamkeit, koloniale Narrative und andere Themen.
Ein Ziel dieser Veranstaltung war, sowohl den eigenen als auch den gesellschaftlichen Umgang mit der Emotion „Wut“ zu beschreiben und zu diskutieren.
Prof. Alexander Redlich sprach über „Basisgefühle bewegen“ und stellte diese vor: Freude, Trauer, Neugier, Ärger/ Zorn, Furcht, Ekel. Während wir bei Freude gerne mitschwingen oder auf Trauer mit Verständnis, Schonung und Fürsorge reagieren, wird das Gefühl der Wut oft als problematisch angesehen. Die unterschiedlichen Gefühle bewegen sich vom Objekt her zu mir oder von mir weg.
Die Studierenden sammelten anschließend Strategien auf die Basisgefühle zu reagieren. Solche sind z.B. Scham normalisieren, Urteilsfreiheit und Verstehen zeigen, Raum und Zeit geben, das Vertrauen herstellen, Hass verstehen und nachvollziehen. Weitere Strategien sind mit dem Positiven auf Hass reagieren, Wertschätzung herstellen.
Es gab weitere Vorträge von Dozent*innen und insgesamt war es ein sehr guter Semesterauftakt.
www.ikm-hamburg.de
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