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„Energiepreise: Werden wir papierlt?“

Erstellt am 26.05.2023 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 1269 mal gelesen und am 26.05.2023 zuletzt geändert.

Heute schrieb die österreichische Gratiszeitung heute „Energiepreise: Werden wir papierlt?“
Ja, ich denke schon? Wobei sich die Frage aufwirft, wer ist wir? Wir Wiener*innen, wir Österreicher*innen, wir Europäer*innen als Putins Gazprom-Opfer? Papierlt ja? Wobei unklar bleibt was das genau heißen soll. Papierlt im Sinne von hinters Licht geführt – wie HC Strache von Hessenthaler oder wir von HC Strache?

Also mich hat die Schlagzeile sofort angesprochen, weil papierlt werden „wir“ ja praktisch täglich und nicht nur von den großen Energiekonzernen in Österreich und anderswo. Also ja papierlt! Zumindest mehr als in einer guten realen öko-sozialen Marktwirtschaft im neutralen Österreich verlangt werden darf.

Das hat zwei vor allem politische Gründe: Marktversagen und Staatsversagen.

Marktversagen, weil fossile Energie kein privates Gut ist – wie Klopapier oder eine Semmel – sondern viele gravierende Wirkungen auf andere Menschen hat die von den Marktpreisen nicht erfasst werden.

Staatsversagen, weil Marktmacht Staatsmacht und Medien verzerren und oft auch korrumpieren kann. Staatsversagen, weil Staaten politische Gebilde sind, die sehr komplexe Wirtschaften und Gesellschaften mit Bürokratie und letztlich auch mit Kompromissen und als ultimo Ratio mit Gewalt regeln müssen. Letztlich ist das immer Politikversagen aber auch Medienversagen. Statt raus aus Öl und Gas bis 2030 wie 2015 in Paris versprochen wird bei Putin und den Scheichs zu Kreuze gekrochen. Und keine Ausrede ist zu dreist, dass sie von den Minnesänger*innen und Lakaien der Mächtigen nicht in der Regel durchgesessen werden kann – mit einen Anwalt der was kann halt. Hessenthaler, Snowden, Assange kommen ins Gefängnis und die großen Fische schlüpfen durchs Netze der Justiz oder durchlöchern es bis zum geht nicht mehr.

Vom Jom-Kippur-Krieg bedingen Erdölschock 1973 bis zum Ukrainekrieg seit 2022

Vor allem seit sich Sebastian Kurz 2017 mit Hilfe von Praktiken, die heute mehrere Gerichte beschäftigen, an die Macht brachte ist die aktive Friedens-, Neutralitäts- und Klimapolitik das Aschenputtel der Kanzler und rechten Regierungspartner. 2017-2022 gingen 4 Jahre aktive Friedens-, Neutralitäts- und Klimapolitik verloren. Es wurden im Gegenteil sogar die Weichen gestellt, dass die Pariser Klimaziele mit Sicherheit verfehlt werden mit allen verheerenden Konsequenzen für den Planeten.

Am 9. Aug. 2021 meldete sogar die eher ÖVP-nahe NÖN

Österreich drohen bis zu 5 Grad mehr bis zum Jahr 2100 – NÖN.at

Demnach ist es hierzulande seit Beginn der Industrialisierung um rund zwei Grad wärmer geworden. Folgt keine Trendumkehr, wird die Erwärmung bis zum Jahr 2100 bei mindestens fünf Grad liegen …

Der derzeit noch extreme Wert von 40 Hitzetagen pro Jahr in Österreich wird bei einem weltweit ungebremsten Ausstoß von Treibhausgasen am Ende des Jahrhunderts der Normalfall sein“, so die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in einer Aussendung. Die Rekorde würden dann „in einem derzeit noch völlig unvorstellbaren Bereich von 60 bis 80 Tagen über 30 Grad pro Jahr liegen“.

Zentralanstalt für Metereologie, Wien

Der Orf meldete vor vier Tagen:

11.778 klimabedingte Katastrophen seit 1970 – science.ORF.at

1970 bis 2021: 11.778 klimabedingte Katastrophen. Extremwetter und klimabedingte Ereignisse haben zwischen 1970 und 2021 insgesamt 11.778 Katastrophen verursacht. Dabei kamen weltweit mehr als zwei Millionen Menschen ums Leben, der ökonomische Schaden lag bei 4,3 Billionen US-Dollar (3,98 Billionen Euro). Online seit heute, 9.15 Uhr. Die Dürre in Frankreich 2022, die Fluten in Italien 2023, die Hitzewelle im April in Spanien.

Wenn die Präsidentin der Europäischen Kommission ein Privatjet mietet um von Wien nach Bratislava zu fliegen mit ihrem Dross statt mit dem Zug, dann hat das als Fernwirkung wohl das eine oder andere Kind in der Ukraine in Lebensgefahr gebracht. Da muss man kein Mahatma Ghandi sein um das zu begreifen. Meine Mutter mit 86 Jahren sieht das klarer als Kanzler Nehammer oder gar Putin-Versteher Kickl.

GLOCK AVIATION

„PERFECTION“ steht für unseren Anspruch an kompromisslose Qualität, zukunftsweisende Fertigungstechnologien und maximale Kundenzufriedenheit. Dies garantiere ich durch unseren Status als privates, unabhängiges Unternehmen.

Gründer Gaston Glock (Rüstungsindustrieller und Waffenhändler mit Russlandkontakten via FPÖ)

Das hat endlich auch Arnold Schwarzenegger eingesehen und fliegt heuer erstmals zum Klima-Gipfel nach Wien mit dem Linienflugzeug. Wobei, wenn alle so Leben würden wie Schwarzenegger, dann würden wir wohl dem Planeten im Hand umdrehen killen, weil wir sicher die Ressourcen von mindestens 20 Planeten verbrauchen würden. Glamour-Klimaaktivisten sind in der Regel wie Glamour-Friedenstauben eben mehr Green- oder Peace-Wash-Gefahrenträger. Aber auch Gandhi war am Anfang ein relativ reicher Mann. Im Vergleich zu Trump ist Schwarzenegger natürlich eine austro-kommunistische Lichtgestalt. Und das österreichische Bundesheer die eigentliche Friedensbewegung in der Republik 😉

Selbst eine Semmel vor einem hungrigen Kind zu verzehren kann nicht wirklich als Privatsache gelten. Jedes Kind das heute verhungert sei eigentlich Mord in einer Welt in der mehr Menschen an Übergewicht sterben als an Hunger, so der Schweizer Sozialdemokrat und ehemalige  UNO-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung Jean Ziegler.

Wenn ich meine Gastherme einschalte die Österreich bis vor kurzem als saubere und billige Alternative zu Kohle und Öl gefördert wurde, dann ist seit Feber 2022 wieder einmal klar geworden, dass das spätestens seit dem ersten Erdölschock 1973, Kriege mit und um Öl geführt wurden. 

Die erste und folgenreichste Ölkrise nach dem Jom-Kippur-Krieges 1973

Die erste und folgenreichste Ölpreiskrise wurde im Herbst 1973 anlässlich des Jom-Kippur-Krieges (6. bis 26. Oktober 1973) ausgelöst. Bald nach dem österreichischen Nationalfeiertag am 26. Oktober 1973 kam dann der autofreie Tag. Das war halt von der Alleinregierung und Kreisky möglich. Bis gab es in Österreich Vollbeschäftigung mit 0,7 % Arbeitslosigkeit.

Weltweit begannen die Menschen über Energie und Krieg nachzudenken und suchten Alternativen zur fossilen Energie. Hinzu kam das der Club of Rome ungefähr zeitgleich die Studie die Grenzen des Wachstum von den Meadows veröffentlichte. Heute ist klar, dass die grundlegenden Argumente der Studie stimmen und nur einige bezahlte Lobbyisten und Schwurbler die ihnen auf den Leim gegangen sind wider alle Vernunft diese Fakten leugnen.

Seit den Weltkriegen ist klar Rüstung und Krieg sind die energieintensiste Veranstaltung der Menschheit. Flugzeugträger lassen Kreuzfahrtschiffe als Energiesparfahrzeuge erscheinen. Kampflugzeuge wie der Tarnkappenbomber wie der B21 stellen selbst Privatjets oder Luxusyachten in den Ölschatten.


Die österreichischen Politiker*innen fast aller Couleur und die Energiekonzerne in staatsnähe, mit allzu vielen Top-Managerinnen und Aufsichtsräten, die von der Politik dort hin entsandt wurden wie die EVN, der Verbund, die Wien Holding sind in ständig im Verdacht und zu papierln. Die Spitzen und Groß-Aktionäre sahnen Rekordgewinne ab und den Kunden wird das Service entzogen in kundenfeindlichen Portalen mit 32-Stelligen Smart-Meter-Nummern für den Portaleintritt.

Ist man dann drinnen im Smartmeter Portal der Wiener Netze hat man Content der mehr Fragen aufwirft als erhellt. Will man dann in der telefonischen Hotline erfragen was los ist kommt man 7 bis 30 Minuten in eine Warteschleife der Text auf die Website verweist. Dort muss man sich einmal durch die neue Unübersichtlichkeit durchquälen und kommt mit Glück vielleicht auf FAQs die nach einstündigem Studium wieder die Telefonhotline sinnvoll macht. Oder man auf eine Seite wo man einen Rückruftermin buchen kann. Aber freuen sie sich nicht zu früh. In 5 Tagen (!!!) wird der erste Rückruftermin angeboten wird nicht in 15 Minuten was gefühlt ok wäre, wenn gerade mal viel los ist.

Hat man es dann doch geschafft und bekommt einen Einspeisvertrag von Wiener Netze wo man 70 Euro im im Halbjahr zahlen muss, dass man einspeisen darf und hilft raus aus Gas und Öl zu kommen.

Das grenzt an Krieg gegen die Klimawender und Neutralitätsverletzung durch unterlassene Dekarbonisierung. Soll das Bundesheer die kritische Infrastruktur übernehmen und Dekarbonisieren?

Nicht alles was Militärs ausgeheckt haben war schlecht. Z.B. der Marshalplan nach 1945 war eine feine Sache. Auch der General Theodor Körner wurde gegen Ende des I Weltkriegs Leiter des Präsidialbüros des Staatsamtes für Heereswesen der Deutschösterreichischen Volkswehr. In dieser Funktion setzte er sich besonders für die Verteilung der Konsumgüter an die Bevölkerung ein, die noch in beträchtlichen Mengen in den Depots der ehemaligen K.u.k. Armee lagerten. Zur Zeit ist davon auszugehen, dass das Militär auch in Österreich vorerst einer der großen Klimakiller ist. Vielleicht sollten wie den Verfassungsschutz beauftragen bis 2030 die militärischen CO2-Gase auf netto Null zu bringen. Und bis 2040 eine schrittweise globale Abrüstung zu organisieren. Friedenskraftzersetzer müssen identifiziert und unschädlich gemacht werden. Neo-Nazis und andere Gewaltanbeter*innen sollten die Heimat Erde durch Windradbau retten helfen (müssen). There is no Alternative. Es wird arschknapp um ein mittlerweile geflügeltes Wort den Oberbehlshabers Österreichischen des Heeres zu zitieren. Zwar kein General aber er hat den springenden Punkt zwischen Militär und Gesellschaft und Natur schon begriffen bevor er Bundespräsident wurde.


 

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