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Atomkriegsgefahr 2023

Erstellt am 12.01.2023 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 1609 mal gelesen und am 12.01.2023 zuletzt geändert.

Wie groß ist die die Gefahr eines Atomkrieges 2023?

Es ist schwer, die Gefahr eines Atomkrieges für das Jahr 2023 genau einzuschätzen. Wie in jedem Jahr hängt es von vielen Faktoren ab und es gibt solange es so viele Atomwaffen gibt keine Garantie, dass ein Atomkrieg nicht stattfinden wird.

Seit 2010 hat es jedoch einige positive und auch negative Entwicklungen gegeben, die dazu beigetragen haben, die Gefahr eines Atomkrieges zu reduzieren und zu steigern. Einige Beispiele für eine Reduzierung der Atomkriegsgefahr sind:

  1. Abrüstungsabkommen: Es wurden Abrüstungsabkommen unterzeichnet, um die Anzahl der Atomwaffen in der Welt zu reduzieren, wie z.B. das New-START-Abkommen zwischen den USA und Russland. Es wurde in Prag 2010 von Barack Obama und Dmitri Medwedew unterzeichnet und trat 2011 in Kraft.
  2. Diplomatische Bemühungen: Es gab diplomatische Bemühungen, um den Austausch von Waffen zu verlangsamen und den Frieden zu fördern, wie z.B. die Friedensgespräche über den Nordkorea-Konklikt.

Exkurs: New-START-Abkommen zwischen den USA und Russland heute

Das New START-Abkommen (Strategic Arms Reduction Treaty) ist ein vertragliches Abrüstungsabkommen zwischen den USA und Russland, das im Februar 2010 unterzeichnet und im Februar 2011 in Kraft getreten ist. Das Abkommen hat zum Ziel, die Anzahl der strategischen Atomwaffen und delivery systems (Trägersysteme) von beiden Seiten zu reduzieren, dies durch regelmäßige Inspektionen und Überprüfungen überwacht werden soll.

Das Abkommen ist auf eine Laufzeit von zehn Jahren angelegt und kann mit einer Verlängerungsoption um weitere fünf Jahre verlängert werden.

New START ist das letzte in Kraft befindliche Abrüstungsabkommen zwischen den USA und Russland. Es hat beide Länder verpflichtet ihre Anzahl an Nuklearsprengköpfen und Trägersysteme auf ein limitiertes Niveau zu reduzieren und regelmäßige Inspektionen und Überprüfungen zuzulassen, um dies zu überwachen. Es hat wichtige Rolle in der Verringerung der Risiken eines Atomkriegs und in der Erhaltung der internationalen Stabilität gespielt.

Wann wurde das New START Abkommen zuletzt verlängert?

Das New START-Abkommen hatte eine ursprüngliche Laufzeit von zehn Jahren, die am 5. Februar 2021 endete. Es konnte jedoch automatisch um fünf Jahre verlängert werden, wenn keine der beiden Parteien spätestens sechs Monate vor Ablauf der ursprünglichen Laufzeit gekündigt hat.

Also keine spezifischen Verlängerungen wurden in Bezug auf dieses Abkommen getroffen. Es bleibt in Kraft automatisch bis Februar 2026, wenn beide Parteien es nicht früher kündigen.

Was ist von der Doomsday-Clock der Nuklear Scientists zu halten?

Die Doomsday Clock ist ein Symbol, das von den Bulletin of the Atomic Scientists (BAS), einer internationalen Gruppe von Wissenschaftlern, verwendet wird, um die Welt in Bezug auf die Gefahr eines globalen Katastrophenereignisses, wie beispielsweise einem Atomkrieg, zu beschreiben. Die Uhr wurde 1947 eingeführt und seitdem regelmäßig angepasst, um die aktuelle Bedrohung durch Atomwaffen und andere globale Risiken widerzuspiegeln.

Die Uhr wird jährlich von einem Gremium von Wissenschaftlern, Experten und politischen Führern eingestellt, die die aktuellen Entwicklungen in Bezug auf Atomwaffen, Klimawandel und andere globale Risiken bewerten. Je näher die Uhr zur Mitternacht steht, desto größer ist die Bedrohung durch globale Katastrophen. Im Jahr 2021 stand die Uhr auf 100 Sekunden vor Mitternacht, was ihre nächste Position nach „zwei Minuten vor Mitternacht“ seit Beginn der Veröffentlichungen ist, welche als ein Symbol für die größtmögliche Bedrohung gilt.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Doomsday Clock nicht auf wissenschaftlichen Fakten oder Daten basiert, sondern eher eine subjektive Einschätzung der Gefahr durch ein Expertengremium darstellt und daher kann ihre Interpretation unterschiedlich ausfallen. Es dient jedoch als wichtiges Symbol und erinnert die Weltgemeinschaft an die Bedrohung durch Atomwaffen und andere globale Risiken und die Notwendigkeit für kontinuierliche Anstrengungen, um sie zu minimieren.

Was hat in den letzten Jahren dazu beitragen, dass die Gefahr eines Atomkrieges gewachsen ist?

In den letzten Jahren hat es einige Entwicklungen gegeben, die dazu beigetragen haben, dass die Gefahr eines Atomkrieges gewachsen ist. Einige Beispiele sind:

  1. Abbau von Abrüstungsabkommen: In den letzten Jahren haben sich einige Länder aus Abrüstungsabkommen zurückgezogen oder angekündigt, dies zu tun, was zu einer Aufrüstung führen kann und das Risiko eines Atomkrieges erhöhen kann.
  2. Veränderungen in der Führung und in den politischen Prioritäten: In einigen Ländern haben sich die politischen Prioritäten verändert und die Rolle von Atomwaffen in der Sicherheitsstrategie hat sich verstärkt, was das Risiko eines Atomkrieges erhöhen kann.
  3. Spannungen zwischen Atomwaffenstaaten: In den letzten Jahren hat es Spannungen zwischen einigen Atomwaffenstaaten gegeben, die das Risiko eines Atomkrieges erhöhen können.
  4. Cyber-Bedrohungen: Die Möglichkeit von Cyber-Angriffen auf die Kontrolle von Atomwaffen und anderen kritischen Infrastrukturen kann das Risiko eines Atomkrieges erhöhen.
  5. Unvorhergesehene Ereignisse: Unvorhergesehene Ereignisse wie Naturkatastrophen, Kriege in den Staaten mit Atomwaffen involviert sind (Ukraine, Taiwan, Indien-Pakistan, Israel …), terroristische Anschläge oder Unfälle können das Risiko eines Atomkrieges erhöhen, indem sie Spannungen und Unsicherheiten auslösen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Gefahr eines Atomkrieges immer noch sehr hoch ist und es erfordert kontinuierliche Anstrengungen und diplomatische Bemühungen, um sie zu minimieren.

Der letzte Roman von Ken Follet „Never“ schildert wie die Welt in einen Atomkrieg schlittern kann wie 1914 und 1945. Selbst wenn eine US-Präsidentin und führende Kreise in China das nicht zum Ziel hätten.

 

Posted in Friedensarbeit, Friedensforschung, Gewaltprävention, Global, Unfrieden

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