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Friedensnobelpreis 2021 – Wie er zu CIA und globalem Medienkrieg der USA passt

Erstellt am 21.12.2021 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 4097 mal gelesen und am 25.12.2021 zuletzt geändert.

Jan Oberg vertritt in „Transnational“ am 7. Dezember 2021 die These: Der Skandal um den Friedensnobelpreis 2021 passe zu CIA und dem globalen Medienkrieg der US-Demokratie und puzzelt die Fakten dazu. Oberg polemisch:

„Stellen Sie sich vor, der Literaturnobelpreis wird einem Buchverleger oder Zeitungsmacher verliehen und die offizielle Begründung ist, dass Verlage und Papiermacher eine Voraussetzung dafür sind, dass ein Autor schreibt und gelesen wird.

Ungefähr so ​​“unvernünftig“ argumentiert das Friedensnobelkomitee, laut Oberg . So legitimiert es, dass der Preis 2021 an Maria Ressa und Dmitry Muratov geht, weit außerhalb des Buchstabens und des Geistes von Alfred Nobels Testament, das ja den Nobelpreis begründet.

„Ohne Meinungs- und Pressefreiheit wird es in unserer Zeit schwierig sein, Völkerverbrüderung, Abrüstung und eine bessere Weltordnung erfolgreich zu fördern. Die diesjährige Verleihung des Friedensnobelpreises ist daher fest in den Testamentsbestimmungen von Alfred Nobel verankert.“

Oberg denkt es sei leicht zu begreifen, wie weit hergeholt dieses Argument im Lichte von Alfred Nobels eigenem Text ist, wenn er feststellt den Preis erhält nach seinem Willen:

„die Person, die am meisten oder am besten getan hat, was die Gemeinschaft unter den Nationen, die Abschaffung oder Reduzierung stehender Armeen und die Einrichtung und Förderung von Friedenskongressen zu fördern.“

Das hat Nobel in seinem Testament geschrieben, und es sollte ziemlich klar sein was damit gemeint ist. Der Fokus liegt auf

Anti-Militarismus,

Abrüstung

Reduzierung des Militärischen und des Krieges und

Schaffung der Bedingungen einer friedlicheren Welt durch Friedenskongresse wie sie bis 1914 von Berta von Suttner organisiert wurden. Sie hat Nobel ja zur Stiftung motiviert.

„Doch weder die Medienleute noch die große Mehrheit derer, die alljährlich über den Friedenspreis diskutieren, scheinen sich jemals um Nobels Willen gekümmert zu haben. Das gilt auch für die Friedensleute, denen der prestigeträchtigste Preis der Welt vorenthalten wurde“, so Oberg.

Sie alle scheinen zu denken, dass der Friedensnobelpreis im Prinzip um eine Art Gutmenschenpreis für alle edlen Taten sei.

Oberg: „Es er nicht. Dies signalisiert, den allgemeinen Analphabetismus in Bezug auf alles, was in unserer Kultur Frieden genannt wird.“

Selbst vermeintliche Friedensexperten – PRIO und SIPRI – liegen falsch … absichtlich

Laut Oberg glauben sowohl das Friedensforschungsinstitut Oslo (PRIO) – gegründet 1959 von Johan Galtung – als auch das international bekannte Stockholm Peace Research Institut (SIPRI), dass jede gute Person oder Aktivität für den Empfang des Preises in Ordnung sein sollte.

PRIO-Direktor Henrik Urdal „feiert den diesjährigen Preis“ und sagt: „Wir haben lange auf einen Medienpreis gewartet.“ 

Oberg: „Sehr aufsehenerregend – ein Medien- , kein Friedenspreis, von einem Direktor eines Friedensforschungsinstituts!“

Die Kandidatenliste war am 7. Dezember, als Oberg die PRIO-Homepage besuchte, nicht zugänglich. In all früheren Jahren war die Liste voller Leute, die aufgrund einer ernsthaften und sogar weiten Auslegung von Nobels eigenen Worten keine Kandidaten sein dürften.

Aber Urdal sei diesbezüglich nicht unwissend. Natürlich wisse Urdal, wofür der Friedenspreis eigentlich stehe. Oberg sieht darin PRIO Abfall von einem echten, innovativen Friedens- und Konfliktforschungsinstitut zu einem Mainstream-Pro-West-Institut für internationale Beziehungen. Heute habe PRIO eine extrem geringe Konzentration auf Kernthemen und -werte der Friedensforschung.

Auch Dan Smith, der Direktor von SIPRI – Stockholm International Peace Research Institute – habe Probleme griffig zu argumentieren: „Die Motivation für die Auszeichnung weist auf die Verbindung zwischen Meinungsfreiheit, Demokratie und Frieden hin. Das ist absolut richtig. Die Forschung zeigt, dass Demokratien nicht miteinander in den Krieg ziehen und tendenziell stabiler und innerlich friedlicher sind. Und Demokratie ist ohne Meinungsfreiheit und freie Medien, die die Wahrheit suchen und sagen, nicht möglich.“

Oberg: „Müdes politisch-diplomatisches Stereotyp, das die westliche Demokratie lobt! Und keine Erwähnung der Tatsache, dass diese Demokratien gerne gegen alle anderen in den Krieg ziehen, die sie nicht für demokratisch halten, mit diesem Argument. Eine Aussage, die eines Mike Pompeo oder eines klugen CIA-Agenten würdig sei und den Schaden rechtfertigt, den seine Agentur rund um die Uhr anrichtt.“

Der intellektuelle und politische Verfall dieses Instituts sei laut Ober unter der Führung von Smith offensichtlich. Dann sei da natürlich noch einer der führenden und mediengängigen Diplomaten Schwedens im Spiel. Jan Eliasson, auch er habe nie Kritik an der US/NATO-Kriegsführung geäußert.

Was könnte man sonst von einem Friedensinstitut erwarten, das die ehemalige US-Außenministerin Dr. Madeleine Albright stolz als jährliche Rednerin 2021 einlädt, fragt Oberg? 

Sie sei, laut Oberg eine nicht verurteilte Kriegsverbrecherin der Clinton-Administration. Sie habe den Krieg in Jugoslawien, im Irak, im Sudan und all das damit gerechtfertigt (siehe: Video), dass eine halbe Million toter Frauen und Kinder im Irak als Folge von Wirtschaftssanktionen – nun ja, „lohnenswert“ war“. Solche Einladungen hätten natürlich nichts mit intellektuellen oder ethischen Qualitäten zu tun, so Oberg. Sie gefallen der führenden Militärmacht der Welt, mit der Schweden keinen Konflikt haben wolle.

Natürlich wisse die SIPRI-Führung, wofür der Friedensnobelpreis stehe. Und natürlich feiere es, dass es immer wieder pro-westliche Menschen und nicht west-/US-/NATO-kritische Menschen ausgezeichnet werden. 

Natürlich hätten SIPRI und PRIA es nicht gefeiert, wenn

  • Julian Assange – laut Wikipedia – ein aus Australien stammender investigativer Journalist, Politaktivist, ehemaliger Computerhacker, Programmierer und Gründer sowie Sprecher der WikiLeaks. Er hat sich zum Ziel gesetzt, geheimgehaltene Dokumente allgemein verfügbar zu machen. 
  • Chelsey Manning – laut Wikipedia – eine US-amerikanische Aktivistin und Whistleblowerin. Sie* ist ein ehemaliger US – Armee Soldat, der durch ein Kriegsgericht im Juli 2013 wegen Verstößen gegen das Spionagegesetz und anderer Straftaten verurteilt wurde. Weil WikiLeaks  fast 750.000 militärisch und diplomatische Dokumente zuspielte, die vor der Weltöffentlichkeit geheim gehalten werden sollten und moralisch Fragwürdige Praktiken der USA belegten. [7] Sie wurde von 2010 bis 2017 gefangen gehalten und dann begnadigt .
  • Edward Snowden, ein US-amerikanischer Whistleblower und ehemaliger CIA-Mitarbeiter. Seine Enthüllungen geben Einblicke in das Ausmaß der weltweiten Überwachungs- und Spionagepraktiken von Geheimdiensten vor allem der Vereinigten Staaten und Großbritanniens. Sie lösten im Sommer 2013 die NSA-Affäre aus. Er wurde dafür mehrfach von nichtstaatlichen Organisationen ausgezeichnet. Im Jahr 2014 erhielt er den Ehrenpreis des Right Livelihood Award (auch Alternativer Nobelpreis genannt). 2016 wurde er für den Friedensnobelpreis nominiert.[2] Snowden lebt seit 2013 im Exil in Moskau.

den Preis erhalten hätten. Die beiden letzteren wären dann die ersten Friedensnobelpreistragenden, die den Preis erhalten hätten als Friedenspreis, so Oberg.

Die Köpfe wüssten, wie man politisch korrekt sei – so antiintellektuell und kurzsichtig sie auch sein mögen. Das würden auch die Augen der Zukunft sehen.

Der politisierte Friedensnobelpreis

Die extreme Politisierung des Friedensnobelpreises habe viele Gründe:

  • Der allgemeine Friedensdiskurs in Medien, Politik und Forschung wurde in den letzten Jahrzehnten, insbesondere nach dem 11. September, abgebrochen.

Exkurs dazu: Auch interessant?   Ausflüchte, Unfälle, Engagements und Erfüllung: Ein autobiografisches Fragment von Oberg

  • Der Friedensnobelpreis war schon immer ein wichtiges Element der norwegischen Außenpolitik. Er könne im Verständnis der Jury im Prinzip an jeden Kandidaten unabhängig von seiner Qualifikation verliehen werden, wenn es politisch in die Norwegische Außenpolitik im Rahmen der NATO passe.
  • Ihn jemandem zu verleihen, der der militaristischsten und kriegerischsten Zivilisation, USA, insbesondere der NATO, offen gegenüberstehe, sei laut Oberg heute völlig ausgeschlossen.
  • Der Friedensnobelpreis-Ausschuss verfüge über keine besondere Expertise im Bereich Frieden. Der Ausschuss wird vom norwegischen Parlament Stortinget ernannt und umfasst pensionierte Mitglieder norwegischer politischer Parteien. 

Oberg: „Stellen Sie sich vor, eine solche Gruppe würde gebeten, Kandidaten für den Preis in Medizin oder Literatur auszuwählen! Aber wenn es um Frieden geht, ist jeder ein geborener Experte. Es ist auch eine grobe Fehlinterpretation des Testamentstextes von Nobel, der besagt, dass das norwegische Parlament den Ausschuss ernennt , aber nirgendwo sagt, dass er aus norwegischen Parlamentariern bestehen oder diese umfassen soll.“

  • Der Westen verliert an Macht und Relevanz. Es entsteht eine neue multipolare Weltordnung. Die Zeit, in der der Westen dominieren und sagen konnte, was andere Länder und Kulturen tun und wie sie denken sollten, sind in der Tat lange vorbei. Aus dieser Perspektive klammert sich das Friedensnobelpreiskomitee an seine Tische und Stühle an Bord der Titanic.
  • Weder die Friedensbewegung noch die breite Öffentlichkeit scheine sich darum zu kümmern, dass der prestigeträchtigste Preis der Welt – für das hehre Ziel des Friedens und der Entmilitarisierung – nicht-friedenspolitischen Zwecken und sogar pro-militaristischen Konzepten und Strategien diene, so Oberg.

Wenn Meinungsfreiheit, freie Medien und Frieden, dann Julian Assange

Stellen Sie sich nun vor, ein „Medienpreis“ könnte vielleicht eine innovative Idee im Rahmen von Nobels Willen sein. Das Nobelkomitee würde dann jemandem verliehen:

  • der im Geiste des positiven Friedens Friedensjournalismus  praktiziert, oder
  • einer Person, die sich für Transparenz eingesetzt hat, das Recht belohnen, Kriegsverbrechen zu veröffentlichen – und offenzulegen – und
  • Gehei´me Informationen uns Menschen, die Verbrechen begehen der breiteren Öffentlichkeit bekannt machen

Die Ausgezeichneten Aktivitäten sollten, laut Oberg, zumindest etwas mit der klaren Absicht von Nobel zu tun haben.

Stellen Sie sich weiters vor, das Komitee wollte nicht Spionage belohnen, sondern die Freiheit der Medien, das ihnen präsentierte zu veröffentlichen. Wenn ja, wäre Julian Assange ein offensichtlicher Kandidat gewesen, so Oberg.

Das hätte auch die Menschen darauf aufmerksam gemacht, dass demokratische Gesellschaften wie Schweden, Großbritannien, die USA und Equador ohne Zögern legale Prozesse marginalisieren und ihr Spiel zur Unterstützung des Militarismus spielen. Oberg verweist hier auf Nils Melzers wegweisende und auch herzzerreißende Enthüllungen in seinem Buch, The Case of Julian Assange. A History Of Persecution. Es soll Anfang 2022 erscheinen.

Oberg möchte nicht, dass dieser Artikel mit einer Diskussion über Assange endet – pro et contra. Er sage nur, wenn die Meinungs- und Medienfreiheit der eigentliche Zweck gewesen wäre, hätte sie anders laufen können: „Belohnte Medienarbeit, die zu einem erhöhten Bewusstsein für die Verbrechen und den Wahnsinn von Militarismus, Kriegsführung, illegalen Tötungen usw.“

Obergs Leser würden jetzt wohl verstehen, warum das Friedensnobelkomitee 2021 niemals eine solche Entscheidung getroffen hätte. Denn: Sie würde wahrscheinlich dazu führen, dass die USA und andere NATO-Mitglieder ihre Unzufriedenheit mit der Wahl des Ausschusses zum Ausdruck zu bringen. Das sei vor dem Hintergrund zu sehen, das Schweden nähere Beziehungen zu den USA anstrebe – mit Norwegen als Verbündeten.

Zivilcourage und ehrliches Engagement für den Frieden im Allgemeinen und Nobels Friedensvision im Besonderen.

Oberg habe die Langzeitarbeit von Maria Ressa und Dmitry Muratov nicht analysiert. Was er in seinem Artikel vermutet, habe nichts mit ihrer Arbeit für Pressefreiheit, Menschenrechte oder was auch immer zu tun. Beide haben bereits zahlreiche Preise erhalten und sind alles andere als unbesungene Helden. Ich zweifle nicht daran, dass sie bemerkenswerte und mutige Dinge getan haben, Oberg sage nur, dass sie „nichts für den Frieden getan haben und nichts, was sich für diesen besonderen Preis qualifiziert“.

Abgesehen davon, was finden Sie über sie, wenn Sie das tun, was jeder professionelle Medienmensch tun würde – nämlich ein wenig im Internet recherchieren –, anstatt nur Pressemitteilungen zu lesen und US-Nachrichtenbüros zum Friedensnobelpreis zu replizieren?

Maria Ressa hat Gelder von der CIA und 
Dmitry Muratov von der niederländischen Regierung erhalten

Maria Ressa ist eine philippinisch-amerikanische Journalistin, die in den USA ausgebildet und unterrichtet wurde, fast 20 Jahre lang für CNN-Bürochefin in Manila schreibt und als diese fungierte sowie für andere US-Medien, darunter das Wall Street Journal, arbeitete. Und sie ist Mitbegründerin und CEO von Rappler.

Im Jahr 2017 erhielt Maria Ressa den Demokratiepreis des National Democratic Institute (dessen Vorsitzende Madeleine Albright sei). Oberg verlinkt um zu zeigen, „um welche Art von Institut es sich handelt“ Es sei eng verwandt mit NED, der National Endowment for Democracy, die nach eigenen Angaben eine Front der CIA sei. Auf Wikipedia lesen Sie, dass: „1986 der Präsident der NED, Carl Gershman, sagte, dass die NED gegründet wurde, weil „es für demokratische Gruppen auf der ganzen Welt schrecklich wäre, als von der CIA subventioniert angesehen zu werden. Das haben wir in den 1960er Jahren gesehen und deshalb wurde es eingestellt.“

Beiden Institute erhalten Mittel aus dem US – Kongress und seien somit 

  • in der Nähe von Regierungsorganisationen; 
  • sie seien rechtsgerichtet,
  • pro-militärisch (das Gegenteil von Nobels Absichten),
  • nahe dem Außenministerium und dem Pentagon
  • werden von den üblichen Typen von Leuten, Denkfabriken und Stiftungen unterstützt, die auch dem US-Militär nahe stehen oder Teil davon sind.

Industrie-Medien-Akademischer Komplex (MIMAC)

Oberg findet dazu auch interessant?   
Julian Assange – Google ist nicht das, was es scheint

Maria Rassa hat in den letzten Jahren mindestens zweimal Gelder von NED erhalten. Siehe Dokumentation hier auf NEDs eigener Datenbank. Und sie wird hier auf der NED-Homepage vorgestellt .

Es gäbe also kein bekanntes Werk, das Maria Rassa auch nur im Geringsten zur „besten oder besten Förderung der Völkergemeinschaft, der Abschaffung oder Reduzierung stehender Armeen und der Einrichtung und Förderung von Friedenskongressen“ getan habe. Und sie werde, zumindest teilweise, von eindeutig militaristischen Kreisen in Washington finanziert.

Ressa’s Rappler habe eine interessante Startup-Historie, die man hier aber nicht auf Rapplers eigener Homepage nachlesen kann. Dahinter stecken – fast hätte man schon wieder „natürlich“ gesagt – große Konzerngelder, insbesondere im Zusammenhang mit Marcus Brauchli, der zufällig auch mit den renommiertesten US-Mainstream-Medien verwandt ist.

Dmitry Muratov?

Er ist russischer Journalist, Fernsehmoderator und Chefredakteur der russischen Zeitung Novaya Gazeta, die sich mit

  • Menschenrechten,
  • Korruption und
  • Machtmissbrauch in Russland

beschäftigt. Das erste, was man in Bezug auf ihn und die Zeitung denkt, ist die Berichterstattung über den Tschetschenienkrieg, die 2006 auf tragische Weise ermordete Journalistin und Menschenrechtsaktivistin Anna Politkowskaja veröffentlichte die meisten Berichte und Analysen in dieser Zeitung, mit der Gorbatschow ihn unterstützte einige der Mittel aus dem Buch ihrer Frau (nicht sein Friedensnobelpreisgeld) und dass Muratov gegenüber der New York Times erklärt hat, dass Alexei Nawalny . , wenn er über den Preis entschieden hätte, seine Wahl gewesen wäre. Darüber hinaus wissen wir auch aus Wikipedia, dass er bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde, darunter dem höchsten französischen Verdienstorden, der Ehrenlegion – und natürlich mehreren Medienpreisen.

Oberg: „Zu sagen, dass das Friedensnobelpreiskomitee eine innovative Entscheidung getroffen hat, die Friedensarbeit weniger bekannter Leute mit Ressa und Muratov zu unterstützen, wäre ein Witz.“

Wenige wissen vielleicht, dass Novaya Gazeta in den Anfangszeiten teilweise von der niederländischen Regierung gegründet und finanziert wurde. Oberg verlinkt dazu auf eine „mangelhafte“ Übersetzung in RusLetter eines Artikels in Izvest ia

Wie die USA, die niederländische Regierung unterstützt ausländische Medien. Insbesondere solche, die unter Druck stehen, und die niederländische Botschaft in Moskau ist daran aktiv beteiligt.  Novaya Gazeta scheint auch Gelder von der George Soros‘ Stiftung erhalten zu haben.

Erwähnenswert sei auch der eigentümliche Zufall, dass sowohl Maria Rassa als auch Dmitry am „Democracy Summit“ von Präsident Biden gehuldigt wurde.

Obergs Fazit: „Der Friedensnobelpreis fest in ideologischen Händen und zur Unterstützung des Medienkalten Krieges der USA/NATO

Es sehe fast wie eine koordinierte Aktion aus:

  • zuerst der Friedensnobelpreis,
  • dann die Förderung und Stärkung der US-Demokratie bei einem Seminar, zu dem weder Russland noch China (sondern Taiwan) eingeladen sind

Oberg sieht hier einen glasklaren Bestandteil der US-Ideologischen Kriegsführung.

Der Verdacht wachse, wenn man sehe, dass die neue globale Medieninitiative der Biden-Administration an diesem ersten Gipfeltag von Außenminister Antony Blinken angekündigt wurde – The International Fund for Public Interest Media, der übrigens auch von NED mitbegründet wird (siehe oben). Er hat Maria Ressa als Co-Vorsitzende des Verwaltungsrats. Damit ist sie nun eine Angestellte der US-Regierung, deren Aufgabe es sein wird, die US-Werte und den von den USA geförderten und stark finanzierten medienideologischen Kalten Krieg aggressiv zu fördern.

Und schließlich auf einer Metaebene und als Teil unseres „Zeitgeists“ – sei es unglaublich, dass ein Friedensnobelpreis zur Unterstützung der Medienfreiheit zu einer Zeit vergeben werde, in der diese besondere Freiheit in den westlichen Mainstream-Medien am niedrigsten seit 1945 sei und sich Fake sowie Auslassungen exponentiell angesammelt haben über die letzten zwei bis drei Jahrzehnte. Ausgespart werden Perspektiven, alternatives Fachwissen, investigative Recherche, Quellenüberprüfung, nicht-westliche Nachrichtenbüros und US/NATO-kritisches und Friedensmaterial. Mit Fake sei eine Konglomerat von Erzählungen, vermarktete Geschichten, PSYOPS und offenen Lügen gemeint.

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Quelle: Jan Oberg: Der Skandal um den Friedensnobelpreis 2021 – Wie er zu CIA und dem globalen Medienkrieg der US-Demokratie passt, hinzugefügt von JO on9. Dezember 2021

 

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