Schwerpunkt Gewaltprävention in Schullen
Die Prävention schulischer Gewalt und Mobbing ist eine Herausforderung, der sich Schulen als Gesamtorganisation stellen müssen, so ist der Schwerpunktseite des Bildungsministeriums zu entnehmen.
13. Mai 2019 schildert das Bildungsministerium dien „Pädagogische Ansätze gegen Gewalt und Mobbing an Schulen“ nüchtern.
Ausgangslage Prävention schulischer Gewalt und Mobbing
Uneinheitliche, teils praxisferne Regelungen beim Umgang mit gravierend verhaltensauffälligen und gewalttätigen Schüler/innen.
Nur vereinzelte, nicht standardisierte Modelle der Betreuung, die vorwiegend im Bereich der Sonderpädagogik Anwendung finden.
Unvollständige Datenlage hinsichtlich des Bedarfs und der Verfügbarkeit von entsprechend geschultem Personal.
Handlungsleitende Grundsätze einer wirkungsvollen und nachhaltigen Präventionsarbeit seien:
- Null Toleranz gegen Gewalt leben: Wir schaffen eine gemeinsame Schulkultur der Gleichstellung, in der Gewalt keinen Platz hat. Eine *klare Haltung, *Verlässlichkeit, *Sicherheit, sowie *respektvoller Umgang miteinander sind für uns wichtig. JedeR leistet seinen Beitrag dazu, denn Mobbing habe negative Folgen für alle Beteiligten!
- Vielfalt anerkennen / Kultur der Achtsamkeit. Vielfalt als Chance und Bereicherung ist uns wichtig und auch im Schulleitbild verankert. Wir als Schulgemeinschaft positionieren uns klar. Wir stehen für Toleranz und Offenheit gegenüber dem ´Anders Sein´ und für ein Recht des Einzelnen gehört zu werden.
- Diskriminierungen benennen und ablehnen: Es ist uns wichtig, diskriminierende Sprache und Handlungen immer und immer wieder als solche zu benennen und konsequent eine wertschätzende Haltung gegenüber Vielfalt einzunehmen, sowie diese vorbildlich vorzuleben.
- Selbst-, Sozial- und Systemkompetenz der Lehrkräfte stärken. Wir arbeiten gemeinsam konsequent an unserer pädagogischen Professionalisierung. Schulinterne Fortbildungen zu Themen wie beispielsweise *Qualitätsentwicklung, *Teambildung, *Wissen über verschiedenen Formen von Gewalt, *Toleranz gegenüber individueller Identität und *persönlichen Lebensentwürfen, *Umgang mit digitalen Medien und der *Auseinandersetzung mit Kommunikation und Sprache unterstützen uns dabei.
- Miteinander Reden: Die *Kooperation mit allen innerhalb des schulischen Systems aktiven Personen, den Schülerinnen/Schülern, den Schulpartnern und den schulischen und außerschulischen Unterstützungssystemen, bei der Planung und Umsetzung evidenzbasierter Maßnahmen zur Gewaltprävention und Gesundheitsförderung ist uns wichtig. Handlungsräume sollen aktiv gestaltet werden. Partizipation aller Beteiligten ermöglicht es eine Schulkultur ohne Gewalt zu leben.
Das österreichische Bildungsministerium verfolgt seit 2008 eine
Nationale Strategie zur schulischen Gewaltprävention.
9-Punkte-Plan gegen Gewalt und Mobbing an Schulen
Bereich Prävention
- Teambuilding-Maßnahmen im Klassenverband
- Ausbau des Aus- und Weiterbildungsangebots, insbesondere für Quereinsteiger/innen
- Stärkung des Selbstbildes „Gewaltfreie Schule“ durch Verhaltensvereinbarungen.
Bereich Konflikt-Resilienz
- Stärkung des Schulmanagements: *Gezielte Schulungen und *Leitfaden für Direktor/innen, Lehrkräfte und Schulaufsicht zu den rechtlichen Rahmenbedingungen und den praktischen Umsetzungsmöglichkeiten von schuldisziplinarischen Maßnahmen.
- Plattform für betroffene Lehrer/innen und Schüler/innen: Einrichtung einer Plattform, um ein schnelleres Eingreifen von Seiten der jeweiligen Schulaufsicht sicherzustellen. Ziel ist es, für Betroffene eine direkte Ansprechstelle zu schaffen.
- Qualifizierung von Lehrer/innen zu Streitschlichter/innen: Bereitstellung entsprechender Ausbildungsangebote an den Pädagogischen Hochschulen, damit Pädagog/innen frühzeitig bei Konflikten deeskalierend eingreifen können.
- „Cool Down“-Phase: Kurzfristiges Unterbringen von Schüler/innen außerhalb des Klassenverbands zur Deeskalation.
Bereich Eskalation
- Ausarbeitung und Pilotierung der „Time Out“-Gruppen: Schüler/innen, die durch massive disziplinarische Verfehlungen den Unterricht in der Klasse bzw. an der Schule behindern, sollen verbindlich und unverzüglich einer „Time-Out“-Gruppe zugewiesen werden. Für die „Time Out“-Gruppen wird auf Basis bestehender internationaler Modelle ein Konzept erarbeitet und in einer ersten Pilotphase erprobt.
Links
Kontakt
Dr.in Beatrix Haller
Abteilung Schulpsychologie, Bereich Prävention und Intervention
SC, Mag.a Margarete Scheuringer
Sektion II, Bereich Lehreraus- fort und weiterbildung
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