friedensnews.at
Stellt die Friedensfragen!

3. Weltkrieg bedroht Aufrüstung

Erstellt am 21.05.2018 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 2318 mal gelesen und am 21.05.2018 zuletzt geändert.

Am 02.05.2018 berichtete www.tagesschau.de das laut SIPRI-Auswertung die weltweiten Militärausgaben weiter ansteigen

Auch im vergangenen Jahr gingen die weltweiten Ausgaben für Verteidigung weiter nach oben.

Vor allem China gab erneut mehr aus. In anderen Ländern sanken die Kosten hingegen.


Die Grafik sehe fast harmlos aus:

  • Von Mitte der 1990er-Jahre bis 2010 steigt die Kurve etwas an und bleibt dann mit geringen Schwankungen stabil.
  • Erst die daneben stehenden Zahlen geben zu denken:
    Es ging hoch von 1.000 auf mehr als 1.500, gemeint sind Milliarden Dollar.
  • Aktuell stehen wir bei 1.739 Milliarden, die im vergangenen Jahr weltweit für alles, was mit Militär zu tun hat, ausgegeben wurden: Waffen, Personal, Dienstleistungen.

Nach Angaben der Stockholmer Friedensforscher bedeute das gegenüber dem Vorjahr zwar eine Steigerung von 1,1 Prozent.

  • Die astronomische Höhe der Ausgaben und
  • zunehmende internationale Spannungen

machen nicht nur den SIPRI-Experten Sorgen. Einer der SIPRI-Experten ist Pieter Wezeman laut tagesschau:

„In den USA sind die Militärausgaben viele Jahre lang zurückgegangen, aber in 2016 und 2017 sind sie gleich geblieben. In China dagegen sehen wir seit Längerem ein jährliches Plus von etwa fünf Prozent. Ganz anders ist die Lage in Russland: Nach Jahren mit signifikantem Anstieg sind die Militärausgaben dort plötzlich um 20 Prozent gesunken“, fasst er die wichtigsten Ergebnisse zusammen.

Dennoch bleibe Russland unter den fünf Staaten mit den größten Militärbudgets, zu denen neben den

  1. USA und
  2. China auch
  3. Saudi Arabien und
  4. Indien zählen.

Diese fünf Staaten allein sorgen für 60 Prozent der globalen Militärausgaben.

Laut SIPRI gingen 2017 zwar in

  • Nordafrika,
  • Zentralamerika,
  • in der Karibik,
  • Ozeanien und
  • Osteuropa
  • zurück

Auf der anderen Seite stiegen aber in

  • großen Teilen Asiens,
  • Subsahara-Afrika,
  • in Zentral- und
  • auch in Westeuropa
  • teils deutlich

„Die Feindschaft zwischen Russland und dem Rest Europas wächst, dazu sind europäische Staaten in Konflikte im Nahen Osten verwickelt“, so Wezeman. „Das alles sehen diejenigen als Bestätigung, die glauben, dass Waffen und militärische Macht ein wichtiger Bestandteil von Sicherheitspolitik sein müssen.“

In Europa finden sich drei weitere Staaten, die zu den „Top Ten“ mit den größten Militärausgaben zählen:

  • Frankreich auf Platz Sechs,
  • Großbritannien auf Platz Sieben und
  • an neunter Stelle Deutschland.

In Deutschland sind die Ausgaben laut SIPRI-Bericht zufolge nach 4,2 Prozent im Vorjahr 2017 um weitere 3,5 Prozent auf jetzt knapp 37 Milliarden Euro gestiegen.

Das war der höchste Anstieg der Militärausgaben für Deutschland seit 1999.

Zum Vergleich:

  • Russland hat etwa 55 Milliarden Euro ausgegeben,
  • China 188 und

die Vereinigten Staaten sogar mehr als 500 Milliarden Euro!

Die Ausgaben für militärisches Gerät stiegen weiter an.
„Kein Grund zur Panik“

„Die USA wollen die Weltmacht bleiben und wir sehen, dass Präsident Trump diese Rolle noch stärken möchte. Er strebt nach vielen rückläufigen und zuletzt zwei stabilen Jahren wieder höhere Militärausgaben an“, so Wezeman.

SIPRI wies allerdings darauf hin, dass Trump diese Erhöhung nicht alleine durchsetzen könne, dafür benötige er die Zustimmung des Kongresses. Sie sei dennoch mittelfristig zu befürchen – mit entsprechenden internationalen Effekten. Trotzdem gebe es keinen Grund zur Panik, so Wezeman, wohl aber einer zur Sorge:

„Militärausgaben allein sagen noch nicht, dass es Krieg gibt. Aber sie sind eine Warnung und sie zeigen uns, dass die zwischenstaatlichen Spannungen zunehmen.“

 

 

Posted in Global, Unfrieden, Waffenhandel, Wirtschaft

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.