400000 Menschen jährlich durch EU-Luftverschmutzer getötet
WHO-Richtwert für Feinstaubbelastung 2017 auch an 94 % aller Messstellen überschritten
Der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Richtwert für den maximalen Tagesmittelwert von 50 µg/m³ – also gar keine Überschreitungen von 50 µg/m³ – wurde in Österreich im Jahr 2017 an 94 % aller Messstellen überschritten. Der WHO-Richtwert für den Jahresmittelwert von 20 µg/m³ wurde an etwa 30% der Messstellen überschritten.
Verursacher der Feinstaubbelastung
Die Belastung der Luft mit Feinstaub ist auf direkte Emissionen und auf die Bildung sogenannter sekundärer Partikel zurückzuführen. Der Großteil der österreichischen Feinstaub-Emissionen wird von den Sektoren Industrie (34 %), Kleinverbrauch (21 %), Landwirtschaft (20 %) und Verkehr (18 %) verursacht (Daten 2015). Im Kleinverbrauch entsteht Feinstaub bei Verbrennungsprozessen u.a. in manuell bedienten Öfen oder Heizungen für feste Brennstoffe; in der Industrie bei Verbrennungs- und Verarbeitungsprozessen (z. B. im Baugewerbe sowie im Bergbau). Im Verkehrssektor gelangt Feinstaub durch die Verbrennung von Kraftstoffen in die Luft, aber auch durch Brems- und Reifenabrieb und Aufwirbelung von Straßenstaub. In der Landwirtschaft tragen die Bearbeitung landwirtschaftlicher Flächen und die Tierhaltung zur Staubbelastung bei.
Vor allem im Osten Österreichs stellen sekundäre Partikel, die aus gasförmigen Vorläufersubstanzen (Schwefeldioxid, Stickstoffoxide und Ammoniak) gebildet werden, einen nennenswerten Teil der Feinstaub-Belastung dar. Die Hauptquellen der Vorläufersubstanzen sind im Fall von Schwefeldioxid Kraftwerke und Industrieanlagen (v.a. in Ostmitteleuropa), für Stickstoffoxide der regionale Straßenverkehr und für Ammoniak die regionale Landwirtschaft.
Weitere Informationen:
Ingeborg Zechmann, Pressesprecherin Umweltbundesamt, 01/313 04-5413
Posted in Europa, Österreich, Umwelt, Unfrieden, Wirtschaft