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Pazifismus oder bewaffneter Widerstand?

Erstellt am 11.04.2018 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 3493 mal gelesen und am 11.04.2018 zuletzt geändert.

Ein Oe1-Radiokolleg des ORF beleuchtet die Ära von

  • Martin Luther King,
  • Malcolm X und
  • James Baldwin

Gestaltung: Johannes Gelich

Wie immer noch eine Woche nachhörbar und hörenswert.

Martin Luther King

Er war die Ikone der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA der 1950er und 60er Jahre.

Seine Ermordung am 4. April 1968 wurde zum traurigen Symbol einer vom Rassismus der Weißen geprägten Gesellschaftsordnung, die sich längst überholt hatte.

Mit seiner Strategie des gewaltlosen Widerstandes setzte er die Tradition von Henry David Thoreaus zivilem Ungehorsam und Mahatma Gandhis pazifistischer Rebellion fort.

Der Erfolg der von Martin Luther King geleiteten Aktionen wäre ohne den Bedeutungszuwachs der Medien jedoch nicht denkbar:

  • Hunderte Kameras liefen mit, als Polizisten auf friedliche Demonstranten, zum Teil auch Kinder, einprügelten.
  • Der Druck der Öffentlichkeit wurde in der Folge meistens so stark, dass der Präsident gezwungen war, neue Gesetze gegen die Rassendiskriminierung zu beschließen.

Seine Aktionen waren in den eigenen Reihen aber nicht unumstrittten: Malcolm X war in den 1950er und frühen 60er Jahren Martin Luther Kings erbittertster Widersacher, war der schwarze Aktivist doch erklärtermaßen gegen den Pazifismus und für den bewaffneten Widerstand.

Er bezeichnete King des öfteren als Marionette der weißen Liberalen, denen es niemals um radikale Veränderungen und die Abschaffung der Rassendiskriminierung gehe. Nach der Durchsetzung wichtiger Gesetze gegen die Segregation in Schulen, Autobussen oder Restaurants und der gesetzlichen Verankerung des Wahlrechts für Schwarze, konzentrierte sich King vermehrt auf ökonomische und soziale Probleme der Afro-Amerikaner.

Nicht selten wurde er in der Folge als Kommunist beschimpft, was auch auf sein Anti-Vietnam-Engagement zurückzuführen ist. Mit der Ermordung von Malcolm X (1963) und Martin Luther King (1968) verlor die schwarze Bürgerrechtsbewegung ihre beiden bekanntesten Lichtgestalten. „Zu handeln bedeutet, engagiert zu sein; und engagiert zu sein, bedeutet, in Gefahr zu sein.“, hatte der schwarze Schriftsteller James Baldwin über die Lebensgefahr geschrieben, in der sich schwarze Bürgerrechtskämpfer zu jener Zeit befanden.

Er war einer von vielen, der von Martin Luther King geprägt und sich mit seinem Kampf literearisch auseinandergesetzt hat. Aber auch in der Musik fand und findet die schwarze Bürgerrechtsbewegung ihren Niederschlag: Die Hip-Hop-Gruppe Public Enemy etwa war eine der ersten Bands, die radikale schwarze Aktivisten wie Malcolm X in ihren Liedtexten zitierten. Und auch das Engagement gegen rassistisch motivierte Polizeigewalt steht heute noch im Focus der schwarzen Bürgerrechtsbewegung.

Sendereihe

Übersicht

http://oe1.orf.at/programm/20180410/512885

 

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