Gnadenlose Überfälle der USA Grund für Atomprogramm Nordkoreas
Jürgen Todenhöfer kam kürzlich aus Nordkorea zurück. Sein erstes Fazit – aufgenommen in Nordkorea
Plant Nordkoreas „Oberster Führer“ Kim Jong Un einen Nuklearkrieg?
Todenhöfers Eindruck nach 9 Tagen Nordkorea und intensiven politischen Gesprächen:
Das Regime in Pjöngjang überdecke
mit seinem Macho-Gehabe in erster Linie seine fast paranoide Angst, ein ähnliches Schicksal zu erleiden, wie der Irak Saddam Husseins, der, nachdem er unter internationaler Kontrolle abgerüstet hatte, von den USA gnadenlos überfallen wurde.
Nordkorea fühle sich von den USA bedroht:
durch deren regelmäßige Landemanöver und durch die massive Aufrüstung Südkoreas.
Der Tiger Nordkorea faucht die USA nicht aus Angriffslust an, sondern aus Furcht. So wie ein Igel mit seinen aufgestellten Stacheln nicht angreifen, sondern abschrecken will, plant auch Nordkorea nicht, seine Atomwaffen gegen andere präventiv einzusetzen. Nordkorea will allerdings jedem Angreifer klarmachen, dass er einen Überfall mit unzähligen Toten bezahlen müsste.
Doch das sei ein Spiel mit dem Feuer.
Von beiden Seiten. Die Lage ist sehr ernst.
Nur durch Verhandlungen lässe sich verhindern, dass aus der Koreakrise durch militärische Fehleinschätzungen ein nuklearer Schlagabtausch werde, der die Welt in ihren Grundfesten erschüttern würde.
Wir sollten alles tun, damit das gegenseitige Säbelrasseln beendet wird und es zu direkten Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea kommt. Auch in Asien kommt man mit kluger und entschlossener Entspannungspolitik weiter als mit militärischen Abenteuern.
Ein ausführlichen Reisebericht findet sich in der Donnerstagsausgabe von „FREITAG“.
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