Unversöhnlichkeit rund um Syrien-Friedensverhandlungen
„Geschichte wird nicht auf Konferenzen gemacht.
Es ist umgekehrt: Die Konferenz kommt,
wenn Geschichte einen bestimmten Punkt erreicht hat.
… Ich habe mich dazu entschlossen, die Zeit zu nutzen,
um die verfeindeten Seiten ein wenig aufeinanderzuzuschieben“.Staffan de Mistura Chefverhandler der UNO im Syrienkonflikt
Barbara Nolte veröffentliche im Berliner Tagesspiegel am 25.6.2017 ein ausführliches Interview mit dem italienisch-schwedischen Diplomaten Staffan de Mistura der derzeit als UN-Gesandter Chefverhandler der UNO im Syrienkonflikt ist. Er habe in vielen der schwersten Konflikte der letzten Jahrzehnte verhandelt was die Unversöhnlichkeit betreffe so sei laut Mistura: „Nichts ist mit Syrien vergleichbar“
Er habe mit
- Saddam Hussein,
- Idi Amin und
- Slobodan Milosevic
verhandelt. Doch im Syrienkonflikt stoße der UN-Sondergesandte Mistura auf bislang ungekannte Unversöhnlichkeit. Der italienisch-schwedische Diplomat Staffan de Mistura (70) ist, laut Nolte, seit Juli 2014 UN-Gesandter für Syrien.
Nolte: „Gerade tun sich neue Konfliktlinien auf: Die sunnitischen Staaten isolieren Katar, die USA schießen einen syrischen Jet ab, woraufhin Russland droht, Flugzeuge der US-geführten Allianz ins Visier zu nehmen. Jetzt kam auch noch heraus, dass Israel syrische Rebellen unterstützt. Politologen vergleichen die Gemengelage bereits mit dem Dreißigjährigen Krieg.“
Mistura: „Nichts ist mit Syrien vergleichbar. Die Komplexität ist einmalig.“
Nolte: Wollen Sie damit sagen, dass die Beilegung des Dreißigjährigen Krieges diplomatisch gesehen ein Kinderspiel war gegen Syrien?
Mistura: Nein. Aber ich glaube, es war einfacher.
Hier geht es zu ausführlichen Interview
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