Millionen Muslime feiern Anti-Islamisten-Video
Wussten sie?
Muslime gehören, laut Global Terrorism Database, derzeit weltweit zu den häufigsten Opfern islamistischer Angriffe.
Bento.de, ein Angebot der SPIEGEL ONLINE GmbH, hat einen viralen „Gucktipp für alle, die fordern, Muslime müssten sich endlich mal vom Terror distanzieren“. Das Video ist auf arabisch mit englischen Untertiteln und wird von Millionen friedliebenden Moslems derzeit im Fastenmonat Ramadan gefeiert. „Lasst uns Wahnvorstellungen mit der Wahrheit sprengen. Lasst uns Hass mit Liebe sprengen.“ Trump ist ja auch nicht die Amerikaner und Putin mit den Russinnen gleichzusetzen hinkt ebenso.
Hintergrund
Unter jungen Menschen im Nahen Osten habe sich ein makabrer Spruch etabliert. „Ramadanzeit heißt Anschlagszeit.“ Er drücke, laut Marc Röhlig, eine traurige Gewissheit aus:
Zum Ramadan, dem heiligen Fastenmonat im Islam, dürfen Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts essen und trinken. Sie feiern die Zeit als innere Einkehr. Jeden Abend kommen sie mit Familie und Freunden zum Fastenbrechen zusammen. Ganz oft teilen sie dann ihre Speisen mit Armen in der örtlichen Moschee. Islamistischen Terroristen passe dieses Miteinander nicht in ihre Ideologie, so Röhlig. Im Ramadan mehren sich daher in vielen arabischen Ländern islamistische Anschläge.
Die Terrormiliz „Islamischer Staat“
Seit die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) 2013 in Syrien und im Irak Gebiete erobert habe, sei die Zahl islamistischer Anschläge, laut Röhlig, gestiegen.
Bei blutigen Angriffen sterben fast täglich Dutzende Menschen.
Vielleicht ist das der Grund, warum der Ramadan in diesem Jahr sehr politisch ist.
Virales Musikvideo gegen Islamisten
Im Nahen Osten geht derzeit ein Musikvideo viral, das gegen Extremisten und Attentätern ein Zeichen setzen will.
Im Video singen Schauspieler gegen einen Islamisten an, der sich in die Luft sprengen will. Dazwischen tauchen aber auch Menschen auf, die echte Anschläge überlebt haben – zum Beispiel die jordanische Braut, die ein Attentat auf ihre Hochzeit überlebt hat.
Dem Hass der Terroristen setzen sie im Video eine einfache Botschaft entgegen:
„Lasst uns Wahnvorstellungen mit der Wahrheit sprengen. Lasst uns Hass mit Liebe sprengen.“
Das Musikvideo wurde vor Beginn des Fastenmonats im Mai 2017 veröffentlicht. Bis jetzt hat es bereits über 5 Millionen Views gesammelt. Leider sind sonst extemistische Gruppen wie der IS im Netz sehr erfolgreich damit, junge Menschen zu ködern. Mit aufwendig inszenierten Videos gaukeln sie ein „schönes“ Leben im Krieg vor. „Das Anti-Terror-Video setzt den Propagandabildern nun ein starkes Zeichen des Zusammenhalts und der Liebe entgegen“, so Röhlig .
Den Clip finanzierte ein Mobilfunkanbieter aus Kuwait. Das Lied wird vom Emirats-Popstar Hussein al-Jasmi gesungen. Er erinnert den Attentäter im Video unter anderem daran, dass
- Mord und
- Selbstmord vor Gott verboten sind:
„Du kommt im Namen des Todes, aber Er (Gott) ist der Schöpfer des Lebens.“
In den Kommentaren und auf Social-Media-Kanälen zahlreiche Pro- und Kontrastimmen und Schuldzuschiebungen von der IS auf die Syrische Regierung etc.
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