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Stellt die Friedensfragen!

Kirchlicher Weltfriedenstag

Erstellt am 16.12.2016 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 8518 mal gelesen und am 11.12.2016 zuletzt geändert.

Das Friedensbüro Wien meldet:

Das Motto des katholischen Weltfriedenstages am 1.1.2017 wird „Gewaltfreiheit – Stil einer Politik für den Frieden“ sein.

Am 1. Jänner 2017 um 18:00 Uhr gibt es wieder einen FRIEDENSGOTTESDIENST mit Kaplan Franz SIEDER im Wiener Stephansdom.

Leitwort des diesjährigen Weltfriedensgebetstags

Das Leitwort des diesjährigen Weltfriedensgebetstags führe uns vor Augen, dass Gewaltlosigkeit nicht
nur eine Haltung im persönlichen Umgang miteinander sei, sondern als Prinzip und Mittel der Politik Frieden bewirke.

Aufruf zum Weltfriedenstag 2017

Das Leitwort nimmt Bezug auf die gemeinsame Konferenz des päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden und Pax Christi international zu „Gewaltfreiheit und gerechter Friede“ vom April 2016. In seiner Botschaft an diese Konferenz betonte Papst Franziskus, wie grundlegend dieses Prinzip ist: „Eure Gedanken über die Neubelebung der Mittel von Gewaltfreiheit – insbesondere von gewaltfreiem Handeln – sind ein notwendiger und positiver Beitrag.“

In der Abschlusserklärung wurde explizit formuliert, was dazu von jeder Christin und jedem Christen gefordert sei „die zentrale Bedeutung der aktiven Gewaltfreiheit für die Vision und Botschaft Jesu, für das Leben und Wirken der Katholischen Kirche sowie für unsere langfristige Berufung zur Heilung
und Versöhnung sowohl des Volkes als auch des Planeten Erde anerkennen.“

Absage an jegliches westliches Überlegenheitsdenken und alten Vorstellungen vom gerechten Krieg

Jedem westlichen Überlegenheitsdenken und alten Vorstellungen vom gerechten Krieg würden damit deutliche Absagen erteilt.

  • Waffenhandel,
  • Ausbeutung von Völkern,
  • Menschenrechtsverletzungen,
  • Umweltzerstörung,
  • Kriege und
  • die vielen kleinen Brandherde von Gewalt auf dieser Welt

hätten schwerwiegende soziale Auswirkungen. Um dem etwas entgegenzusetzen, genügt es nicht, Spenden zu sammeln.

Strukturelle Probleme erfordern strukturelle Lösungen.

Deshalb müsses sich der Stil von Politik – auch von unserer Politik – ändern.

  • Aus Spannungen dürfen keine Kriege erwachsen und
  • die Macht des Rechts muss Vorrang vor dem Recht der Macht erhalten.
  • Echter Fortschritt sei nur durch Gewaltlosigkeit – als Stil einer Politik für den Frieden
    – zu erlangen.

Wir laden Sie ganz herzlich ein, sich beim diesjährigen Weltfriedenstag mit diesem Thema zu beschäftigen und es weiterzudenken.

Monika Altenbeck (kfd), Stefan Dengel (BDKJ)
Gewaltlosigkeit: Stil einer Politik für den Frieden Aufruf zum Weltfriedenstag 2017

GEMEINSAME GEBETSSTUNDE ZUM WELTFRIEDENSTAG AM FREITAG, 13. JANUAR 2017

VORSCHLAG FÜR DIE GEBETSSTUNDE
Lied zur Eröffnung: Sonne der Gerechtigkeit; GL 481

Eröffnung
Liebe Schwestern und Brüder, herzlich willkommen zur gemeinsamen
Gebetsstunde zum Weltfriedenstag.

Das Leitwort des Papstes in diesem Jahr lautet:

„Gewaltlosigkeit: Stil einer Politik für den Frieden“.

Es genügt nicht, dass wir untereinander möglichst gewaltfrei miteinander kommunizieren und den Frieden in unseren Gemeinden und Beziehungen kultivieren. Die Strukturen der weltweiten Gewalt lassen sich nur durch eine Politik der Gewaltlosigkeit durchbrechen. Eine Politik, die Waffengeschäfte, Raubbau an Mutter Erde und die wirtschaftliche Ausbeutung von Frauen, Männern und Kindern wissentlich in Kauf nimmt, macht sich mitschuldig. Wie können wir durch unser Engagement etwas zu einer Politik der Gewaltlosigkeit beitragen? Mit dieser Frage und allen damit verbundenen Gedanken und Sorgen lassen Sie uns diesen
Gottesdienst beginnen:

Im Namen Gottes – die uns Frieden zutraut, im Namen Jesu Christi, der uns Gewaltfrei-
heit vorgelebt hat, im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns stärkt und zu mutigem
Handeln anspornt.
(+ Währenddessen wird das Kreuzzeichen vollzogen.)
Aktion Gewaltlosigkeit als Stil einer Politik für den Frieden scheint inmitten unserer Welt, die
wir so oft als brüchig, grausam und kaputt erleben, eine paradiesische Traumvorstellung. Das Bild der „One human family“ zeigt uns, dass alle Menschen gleich sind, von Gott geschaffen.
Überlegen Sie bitte gemeinsam wie Gewaltlosigkeit gelebt werden kann – im Kleinen wie im Großen.

Kyrie

Gott, du Quelle des Lebens. Du wendest dich den Menschen zu.
HERR, erbarme dich.
Jesus Christus, du bist den Menschen Vorbild für Frieden und Gerechtigkeit.
CHRISTUS, erbarme dich.
Hl. Geist, du verwandelst die Herzen derer, die gefangen sind im Netz der Gewalt und
zeigst uns Wege des Friedens.
HERR, erbarme dich.
Lied zum Kyrie: Meine engen Grenzen;
GL 437

Tagesgebet
Du Gott der Gewaltlosigkeit. Du schenkst uns deine Liebe und deinen Frieden. Mach uns bereit, immer wieder Wege des friedlichen Miteinanders zu suchen. Gib uns die
Kraft, allen entgegenzutreten, die nur an gewaltsame Lösungen denken. Sende uns
deinen Heiligen Geist, damit wir dich in jedem Menschen sehen.
Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder. Amen.

Lesung
Amos 5,7-15a

Weh denen, die das Recht in bitteren Wermut verwandeln und die Gerechtigkeit zu
Boden schlagen. Bei Gericht hassen sie den, der zur Gerechtigkeit mahnt, und wer Wahres redet, den verabscheuen sie. Weil ihr von den Hilflosen Pachtgeld annehmt und ihr Getreide mit Steuern belegt, darum bautihr Häuser aus behauenen Steinen – und wohnt nicht darin, legt ihr euch prächtige Weinberge an – und werdet den Wein nicht trinken. Denn ich kenne eure vielen Vergehen und eure zahlreichen Sünden. Ihr bringt den Unschuldigen in Not, ihr lasst euch bestechen und weist den Armen ab bei Gericht. Darum schweigt in dieser Zeit, wer
klug ist; denn es ist eine böse Zeit. Sucht das Gute, nicht das Böse; dann werdet ihr
leben und dann wird, wie ihr sagt, der Herr der Gott der Heere, bei euch sein. Hasst das
Böse, liebt das Gute und bringt bei Gericht das Recht zur Geltung!

Fürbitten

Antwortgesang:
Laudate omnes gentes;

GL 386
„Teilen, nicht töten“ ist der einzige Weg wie Gewaltlosigkeit gelebt werden kann. Darum
lasst uns bitten:

Für die Menschen, die Gewalt erleben oder von Gewalt bedroht sind: Sei du bei ihnen.

Für die politischen Entscheiderinnen und Entscheider: Lass sie die komplexen Zusammenhänge in der Welt mit dem Blick der Gewaltlosigkeit sehen und danach
ausgerichtet ihre Entscheidungen treffen.

Für die Konsumentinnen und Konsumenten: Lass sie nachhaltige Entscheidungen treffen und schenke ihnen die Zuversicht, dass viele kleine Schritte zusammengenommen viel bringen.

Für uns selbst: Schenke uns Achtsamkeit für unsere Verantwortung und den Mut,
anzufangen und weiterzugehen.

Vater unser

Zum Friedensgruß

Frieden wird werden Frieden wird werden, wenn die geschlagene Gerechtigkeit
wieder aufgerichtet ist.
Frieden wird werden, wenn der Essig des Rechtsbruchs, zum Honig des Rechtsspruchs wird.
Frieden wird werden, wenn das Recht wie Balsam auf den Wunden der Entrechteten wirkt.
Frieden wird werden, wenn wir die leise Stimme hören, die die Wahrheit will.
Frieden wird werden, wenn die, die das Recht beugen, den Kopf vor der Wahrheit neigen.
Frieden wird werden, wenn Lebensmittel endlich Mittel des Lebens für alle sind.
Frieden wird werden, wenn wir Unrecht erkennen, benennen, das Gute suchen, das Rechte tun.

 

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