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Himmlische Kultur, Weltfrieden, Wiederherstellung des Lichts?

Erstellt am 25.10.2016 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 4871 mal gelesen und am 13.11.2016 zuletzt geändert.

„Man kann auch einen Goldfisch so lange streicheln bis er tot ist“.

Hans

Die Heavenly Culture, World Peace, Restoration of Light (HWPL) auf deutsch die „Himmlische Kultur, Weltfrieden, Wiederherstellung des Lichts“ ist, laut Wikipedia, eine im Jahr 2013 oder 2014 von Lee Man-hee gegründete Organisation mit Sitz in Südkorea.[1] Sie kontaktierte friedensnews.at erstmals 2013. „Nach eigenen Angaben handelt es sich um eine Friedensorganisation“.[2] Nach Angaben von Thomas Gandow, dem ehemaligen Sektenbeauftragten der Evangelischen Berlin-Brandenburgischen Kirche, handle es sich bei HWPL um eine von mehreren Tarnorganisationen der ebenfalls von Lee Man-hee gegründeten kontroversen Shinchonji-Kirche,[3] die verschiedentlich als Sekte oder religiöser Kult angesehen werde.[4][1] Heuer wurde ich von der HWPL mehrfach kontaktiert und nach Seoul eingeladen. Da ich gemischte Gefühle dabei hatte, habe ich recherchiert um zu einer eigenen Einschätzung dieser Friedensorganisation zu gelangen. Der englischsprachige Wikipedia-Artikel hat zur Zeit keinen eigenen Artikel zur HWPL. Im Artikel zur  Shinchonji-Kirche ist aber zu lesen:

Shincheonji is a controversial organisation frequently accused of being a cult[1][2][3][4][5][6][7] It has also operated various other volunteer groups, some of which have been accused of being front organizations, including Mannam Volunteer Association (MVA), Mannam International Youth Coalition, International Peace Youth Group (IPYG), International Women’s Peace Group (IWPG), and Heavenly Culture, World Peace, and Restoration of Light (HWPL).[8][9][10][11]

Der deutschsprachige Wikipedia-Artikel ist ausführlicher: „Die HWPL ist in einer Vielzahl von Ländern aktiv, unter anderem auch in Deutschland. In Berlin teilt sich HWPL eine Adresse mit der Organisation Global Peace Generation (GPG)“.[5]

Untergruppierungen von HWPL sind

  • die International Peace Youth Group (IPYG) mit 384 Gruppen in 86 Ländern,
  • die International Women’s Peace Group (IWPG) mit 100 Gruppen in 16 Ländern.[6]

Aktivitäten der HWPL

2012 veranstaltete die von Lee Man-hee gegründete Mannam-Organisation eine World Peace Ceremony im Olympiastadion in Seoul. Es wurden, laut Wikipedie.de, Tausende Ausländer ohne Angaben der Verbindungen zur Shinchonji-Kirche eingeladen.

Gleichzeitig wurde innerhalb von Südkorea dieselbe Veranstaltung als 6. Olympiade der Shinchonji-Kirche beworben. Viele der internationalen Gäste waren verärgert und besorgt, als sie von der engen Verbindung zur umstrittenen Shinchonji-Kirche erfuhren. Die Mannam-Organisation wurde aufgelöst, und in Folge die HWPL mit Lee Man-hee als Vorsitzendem gegründet.

2014 veranstaltete die HWPL den „World Alliance of Religions for Peace Summit“ in Seoul.

Zu dieser Veranstaltung wurden internationale politische und gesellschaftliche Führungspersonen eingeladen. Statt der angekündigten Diskussionen und Workshops fanden Friedensmärsche und lange Reden von Lee Man-hee statt. Es wurde unter anderem ein Video mit Desmond Tutu gezeigt, in dem er die Friedensiniative HWPL lobte. Als Desmond Tutu erfuhr, dass das Video zur Werbung für Lee Man Hee’s Organisation verwendet wurde, zog er seine Aussage zurück und forderte, dass das Video von der HWPL-Webseite entfernt wird.[1]

März 2016 veranstaltete die HWPL die Proclamation of the Declaration of Peace and the Cessation of War. Unter anderem nahm der oberste Richter von Zimbabwe, Godfrey Chidyausiku, an der Veranstaltung teil. Dies wurde in Medien in Zimbabwe scharf kritisiert.[1]

Herbst 2016 veranstaltete HPWL die „2nd Annual Commemoration of September 18th World Alliance of Religions’ Peace Summit“. Kurz darauf traf ich Abdessatar Ben Moussa Fried-Award im österreichischen Parlament mit einem Paper der HPWL unterm Arm. Er lobte gerade aus Seoul angereist die Proclamation of the Declaration of Peace and the Cessation of War der HPWL. Abschließend habe ich bei der HPWL nach wie vor gemischte Gefühle. Die habe ich im Internet aufgrund der kaum durchschaubaren Fernwirkungen dauernd. Trotzdem nutze ich google und facebook immer noch. Machen sie sich selbst ein Bild, wenn sie können. Ich habe für eine abschließende Einschätzung leider zu wenig Ressourcen.

Literatur

 

Posted in Friedensbewegung, Friedenspädagogik, Global, Religion, Unfrieden, Völkerrecht, Weltanschauungen

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