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Politisches Framing

Erstellt am 26.02.2016 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 9612 mal gelesen und am 26.02.2016 zuletzt geändert.

Politisches Framing

Elisabeth Wehling

Politisches Framing

Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht

 

  • 2016
  • 226 S., Broschur, 190 x 120 mm, dt.
  • ISBN 978-3-86962-208-8
    21,00 EUR

 

Politisches Denken sei bewusst, rational und objektiv. Diese althergebrachte Vorstellung geistere bis heute über die Flure von Parteizentralen und Medienredaktionen und durch die Köpfe vieler Bürger.

Doch die Kognitionsforschung hat die ›klassische Vernunft‹ längst zu Grabe getragen. Nicht Fakten bedingen unsere Meinungen, sondern Frames. Sie ziehen im Gehirn die Strippen und entscheiden, ob Informationen als wichtig erkannt oder kognitiv unter den Teppich gekehrt werden. Frames sind immer ideologisch selektiv, und sie werden über Sprache aktiviert und gefestigt – unsere öffentlichen Debatten wirken wie ein synaptischer Superkleber, der Ideen miteinander vernetzen kann, und zwar dauerhaft. In der Kognitionsforschung ist man sich daher schon lange einig: Sprache ist Politik.

Höchste Zeit sei es also, unsere Naivität gegenüber der Macht politischer Diskurse abzulegen. Das Buch Politisches Framing legt aus unser Sicht einen lesenswerten Grundstein. In relativ einfacher Sprache deckt es zunächst auf,

  • wie Sprache sich auf unser Denken, unsere Wahrnehmung der Welt und unser Handeln auswirkt.
  • zeigt, wo die Wirkkraft mentaler Mechanismen wie Frames und Metaphern herrührt und
  • macht deutlich, wieso es für gesunde demokratische Diskurse unabdingbar ist, die Bewertungen von Gesellschaft und Politik durch vorherrschende Frames mit eigenen Wertvorstellungen abzugleichen

Denn, nur so könnten wir – so die These – für eine authentische Vermittlung der eigenen Weltsicht zu sorgen.

Diesen Grundlagen folgt eine Analyse der augenfälligsten Frames unserer deutschsprachigen Debatten über Steuern, Sozialstaat, Gesellschaft, Sozialleistungen, Arbeit, Abtreibung, Islam, Terrorismus, Zuwanderung, Flüchtlingspolitik und Umwelt.

Nun hat Wehlining das Politische Framing nicht erfunden sie hat aber die Gabe die Forschungserkenntnisse der Linguistik und Neurowissenschaften verständlich darzulegen. Sie bietet sprachliche Alternativen für Weißmagier der Sprache an und zeigt, dass der kluge Gebrauch von Framing für den Erfolg in der Politik heute alternativlos ist.

Warum werden Steuern denn gezahlt von Bürgern? Politisch habe einen ganz anderen Dreh, wenn Bürger mit ihren Steuern beigetragen, dass wir gute Schulen und Straßen, Konfliktbearbeitung mit friedlichen Mitteln genießen können.

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