friedensnews.at
Stellt die Friedensfragen!

Friedensnews Schattennobelpreis

Erstellt am 31.12.2015 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 3013 mal gelesen und am 24.12.2015 zuletzt geändert.

Der Friedensnobelpreis ist, laut Wikipedia, „eine Kategorie des von dem schwedischen Erfinder und Industriellen Alfred Nobel gestifteten Nobelpreises“. Nach Maßgabe des Stifters sollte er an „denjenigen“ vergeben werden, „der am meisten oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere sowie das Abhalten oder die Förderung von Friedenskongressen hingewirkt“ und damit „im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht“ hat.

2015 ging der offizielle Friedensnobelpreise an Tunesier. Haben sie am meisten oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere sowie das Abhalten oder die Förderung von Friedenskongressen hingewirkt“ und damit „im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht“?

2015 abgehaltene oder geförderte Friedenskongresse?

Ein Friedenskongress ist laut Duden ein „zum Thema Frieden abgehaltener Kongress“, d.h eine „Tagung von Vertretern fachlicher Verbände, politischer Gruppierungen, Parteien o. Ä.“. Wenn das für die Menscheit von Bedeutung gewesen sein sollte, dann müsste Google dazu zumindest deutschsprachige Einträge finden.

Bingo!

Friedenskongress 2015 – Kultur des Friedens

www.kultur-des-friedens.de/friedenskongress2015.html

Informationen zum Programm | Vorträge und Workshops | IPPNW-Friedenskonferenz vom 2. bis 4. Oktober 2015 in Frankfurt.

Verbrüderung der Völker 2015

Tunesien unterlag im Laufe seiner Geschichte immerhin dem Einfluss mehrerer Völker.  Berbern, Phönizier, Römer, Christen,  Araber , Osmanen, französisches Protektorat. Seit der Unabhängigkeit 1956 (1956 bis 2011) wurde es durchgängig autoritär von der Einheitspartei Neo Destour/RCD regiert. Im Zuge der Revolution wurde eine Verfassunggebende Versammlung gewählt, die 2014 eine neue Verfassung verabschiedet hat. Völkerkonflikte zwischen Berbern etc. und Arbabern dürften nicht das größte Problem gewesen sein die die junge Demokratie löste. Völker im Sinne Nobels sind wohl keine nationalen Volksgruppen sondern etwa die UkrainerInnen und die RussInnen. In dieser Kategorie drangen aber keine besonders auffallenden Leistungen an das Ohr von Friedensnews im vergangenen Jahr. Am ehesten fiele vielleicht das Iran-Abkommen oder Daniel Barenboim und das West Eastern Divan Orchestra in diese Kategorie.

Abschaffung oder Verminderung stehender Heere – Abrüstung 2015

Bei der Genfer Konferenz für Abrüstung drangen keine Entscheidungen messbaren Entscheidungen an die breite Öffentlichkeit. Auch die Frage wer hat 2015 abgerüstet, bringt keine brauchbare Antwort, denn „Christian Zajc hat am Montag abgerüstet“, wie mein bezirk.at meldet hätte Nobel wohl nicht vorgeschlagen.

Iran’s Außenminister forderte zwar die Nuclear Weapons States zur Abrüstung auf. Rasend erfolgreich war Mohammad Javad Zarif bei  „creation of zone free from weapons of mass destruction in Middle East“ nicht.

Also ich schlage vor 2015 den Schattennobelpreis von Friedensnews.at auszusetzen. Schauen wir mal was 2016 bringt. Vielleicht ringt sich ja das österreichische Parlament dazu durch 2018 einen Weltfriedenskongress zur Verbrüderung der Völker und Vereinbarung konkreter Abrüstungsschritte auf die Beine zu stellen – die das Fried und Suttner 1914 in die Wege geleitet hatten bevor der I. Weltkrieg ausbrach.

 

 

 

Posted in Abrüstung, Friedensarbeit, Friedenskultur, Friedenspolitik, Friedensstifter, Friedensstifterin, Global, Peacebuilding, Unfrieden

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.