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Esperanto als Sprache für eine reformierte Europäische Friedensunion

Erstellt am 28.06.2015 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 7224 mal gelesen und am 03.07.2015 zuletzt geändert.

Was spricht für Esperanto statt Englisch als Wissenschafts- und Arbeitssprache

Die Idee, Esperanto als eine Art internationale Verkehrsprache zu etablieren, wurde wie die Welt-Friedensbewegung im 19. Jahrhundert geboren.

Pro Argument 1
Wirklich jeder und jede müßte Esperanto als „Fremdsprache“ lernen. Niemand wäre durch seine oder ihre Mutter- oder Vatersprache bevorteilt. Es gibt zwar heute durchaus „Esperanto-Muttersprachler,“ allerdings ist das im Vergleich zu Englisch, etc. eine vernachlässigbare Zahl. Trotzdem hätten auch bei Esperanto nicht alle Menschen auf der Welt gleiche Startvoraussetzungen, weil der Wortschatz des Esperanto sehr europazentriert (romanisch, germanisch, slavisch) ist. In weiten Teilen Eurasiens und in den ehemaligen Kolonien wäre Esperanto aber ein großer Fortschritt gegenüber den Imperialsprachherrschaften. Auf jeden Fall wären die Startvoraussetzugen für praktisch alle Menschen gleicher als beim Englischen, Französischen, Spanischen oder Deutschen.

Pro Argument 2

Esperanto ist im Vergleich zu anderen Sprachen nicht an nationale Kulturen gebunden. Da Sprachen immer auch eine Form von Kultur-Marketing sind, wäre Esperanto somit zumindest in Eurasien wesentlich neutraler.

Pro Argument 3
Esperanto ist logischer und für die meisten Menschen einfacher zu erlernen. Im Gegensatz dazu haben Englisch & Co viele Ausnahmen und eine sehr komplizierte Aussprache im Vergleich zu Esperanto oder Latein.

Pro Argument 4 Esperanto-Wachstum

Es ist zwar derzeit schwierig, die Zahl der Esperantosprechenden zu bestimmen, da diese sich nirgends registrieren müssen. Es wird angenommen, dass heute mindestens 100.000 Menschen weltweit die Sprache aktiv sprechen und ein deutlich größerer Teil sie einmal gelernt hat und versteht. Nimmt man als Indikator die Anzahl der Esperanto-Treffen oder die Anzahl der Teilnehmer an Esperanto-Treffen, veröffentlichte Esperanto-Musik oder Esperanto-Internetseiten, ist ein klarer Wachstumstrend von 2 % bis 10 % pro Jahr erkennbar. Das Wachstum findet nicht nur in Europa statt, sondern vor allem auch in Regionen wie Brasilien, Ostafrika, Nepal oder China. In den letzten hundert Jahren hat sich die Zahl der Esperanto-Sprecher etwa vertausendfacht.

Zum Vergleich: Die Zahl der Englischsprechenden hat in diesem Zeitraum zirka um das Zwanzigfache zugenommen.

Dabei steht hinter der Verbreitung des Englischen ein deutlich größeres „Werbebudget“ als hinter Esperanto. Während einige Regierungen, traditionsreiche Stiftungen und große Unternehmen sich für Englisch einsetzen und Geld zur Verfügung stellen, ist Esperanto bisher weitgehend auf das Engagement Einzelner angewiesen. Es wird bis heute zusätzlich zu anderen Pflichtfremdsprachen freiwillig gelernt.

Vor diesem Hintergrund scheint das Wachstum umso bemerkenswerter!

Durchsetzbarkeit von Esperanto?

Einen großen Sprung würde Esperanto machen, wenn sich die EU dazu entschließt, Esperanto als EU-Amtsprache einzuführen. Damit wäre auch das Sprachchaos im EU-Parlament, in der Kommission etc. beseitigt. Derzeit kann offizielle EU-Sprache nur eine Sprache werden, die in mindestens einem Mitgliedsland anerkannte Amtssprache ist. Für Esperanto ist das bisher leider nicht der Fall. Dadurch werden einige Sprachen gegenüber anderen bevorzugt. Das kann sich in einer demokratischen Union aber alles ändern.

Was Esperanto als Fachsprache angeht, würde sich diese mit Sicherheit schnell entwickeln, wenn Esperanto erst einmal in Gebrauch wäre.

 

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