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Wehrschütz im Brennpunkt Ukraine

Erstellt am 30.12.2014 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 4204 mal gelesen und am 31.12.2015 zuletzt geändert.

Am 12.11.2014 kam ein E-Mail mit dem Betreff: EINLADUNG zur ERSTPRÄSENTATION im ORF-Zentrum: DAS TV-Gesicht Österreichs zum „Brennpunkt Ukraine“! ORF-Reporter Christian Wehrschütz‘ brandneues Buch über ein gespaltenes Land! Es wurde

  • vom ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz
  • vom ORF-Korrespondenten Christian Wehrschütz
  • von Mag. Gerda Schaffelhofer der Verlegerin von Styriabooks

im Atrium des ORF am Küniglberg am 28. November 2014 präsentiert. Die Veranstaltung moderierte ORF-Korrespondenten-Koordinator Dr. Roland Adrowitzer.

Da ich Christian Wehrschütz bislang eigentlich nur als eine Stimme im Radio wahrnahm, die über den Balkan berichtete, fand ich es interessant an einer Buchpräsentation samt Generaldirektor des ORF teilzunehmen. Wrabetz hat ja bekanntlich in jungen Jahren die großen Friedensdemonstrationen in Wien mitorganisiert.

Brennpunkt Ukraine

Ich erhielt vorab ein PDF des Buches und überflog es. So recht warm wurde ich nicht damit. Trotzdem ging ich zur Präsentation und machte interessante Erfahrungen. Ich konnte kurz mit Christian Wehrschütz sprechen nachdem er zahlreiche Bücher signiert hat. Auf meine Vorstellung als Friedensjournalist in der Tradion eines Alfred H. Fried reagierte er eher reserviert. Da seine Frau auch bei der Präsentation anwesend war ergab sich ein interessantes Gespräch mit ihr und mit der Opernsängerin Marisa Altmann-Althausen die Christian Wehrschütz als Wagner-Liebhaber schätzt. Zu Hause angekommen begann ich zu recherchieren.

Neues Buch „Brennpunkt Ukraine“ von ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz im ORF-Zentrum präsentiert

Wien (OTS)

Die Ukraine ist heute mehr denn je ein gespaltenes Land …

ein Land, das ORF-Journalist Christian Wehrschütz wie kein anderer kenne.

In den Interviews, die sein Buch „Brennpunkt Ukraine -Gespräche über ein gespaltenes Land“ versammelt, spricht er mit einflussreichen Politikern, politischen und militärischen Akteuren – auf Seite der ukrainischen Freiwilligen und der prorussischen Rebellen – sowie „ganz normalen“ Menschen. Es entsteht ein vielstimmiges Porträt der aktuellen Krise, das Bruchlinien, Hintergründe und mögliche Zukunftsszenarien hautnah, ungeschminkt und authentisch verdeutlicht. Es enthält Interviews vom ersten Präsidenten der Ukraine über den ehemaligen US-Botschafter in Moskau bis hin zu Bewohnern von Slowjansk und Donezk.

Das Buch von ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz wurde am Freitag, dem 28. November 2014, von ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz und Mag. Gerda Schaffelhofer, Verlegerin Styriabooks, im ORF-Zentrum präsentiert. Die Veranstaltung moderierte ORF-Korrespondenten-Koordinator Dr. Roland Adrowitzer.

ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz:

„Ich gratuliere Christian Wehrschütz zu seinem neuen Buch, das sozusagen seinen beindruckenden Einsatz in der Ukraine für den ORF nun ‚verschriftlicht‘ hat. Ein Einsatz, bei dem Christian Wehrschütz auch unter gefährlichen Bedingungen – zeitweise war er ja der einzige westliche Journalist in der Ostukraine – die Österreicherinnen und Österreicher umfassend informiert hat. Allein 20 Stunden war Christian Wehrschütz aus der Ukraine auf Sendung, sieben davon live. Da davon auszugehen ist, dass die Ukraine noch länger Krisenherd mit höchster geopolitischer Bedeutung bleiben wird, wird Christian Wehrschütz permanent dorthin übersiedeln und die notwendige Infrastruktur für eine fixe Außenstelle in Kiew aufbauen. Er wird sowohl aus Kiew als auch aus den umkämpften Landesteilen in gewohnter Qualität für alle Medien des ORF berichten. Weiterhin wird er den Balkan von Belgrad aus betreuen. Für seine nächsten Einsätze wünsche ich Christian Wehrschütz viel Erfolg.“

Mag. Gerda Schaffelhofer, Verlegerin Styriabooks:

„Es zeugt von höchstem Einsatz und größter Professionalität, dass es Christian Wehrschütz gelungen ist, zwischen Bombenhagel und medialem Dauereinsatz noch die Zeit für dieses Buchprojekt zu finden. Jeder, der sich für die aktuelle Krise in der Ukraine interessiert und die Hintergründe verstehen will, sollte zu dieser brisanten Lektüre greifen. Wir sind froh, diese mit einem wahren Kenner des Geschehens als Autor verlegen zu dürfen.“

ORF-Korrespondent Mag. Christian Wehrschütz:

„Das Buch ‚Brennpunkt Ukraine‘ entspricht auch der ORF-Berichterstattung über dieses Land: Sie war und ist geprägt durch die möglichst breite Darstellung aller Aspekte des Konflikts nicht nur in der Ostukraine selbst, sondern auch der beteiligten internationalen Akteure, deren Interessen in der (Ost-)Ukraine aufeinanderprallen. Mit der Eröffnung eines Büros in Kiew trägt der ORF darüber hinaus der Dimension des Konflikts Rechnung, der wohl als schwerste Belastung der Beziehungen zwischen Moskau – Washington und Brüssel seit dem Fall der Berliner Mauer vor 25 Jahren bezeichnet werden muss.“

Buchinformation:
„Brennpunkt Ukraine. Gespräche über ein gespaltenes Land“ von Christian Wehrschütz ist im Verlag Styria Premium erschienen. Erhältlich ist es im Fachhandel und im ORF-Shop um EUR 24,99. (ISBN 978-3-222-13474-6, 1. Auflage, 312 Seiten, Format: 13,5 x 21,5 cm, Hardcover mit Schutzumschlag.)

Wer ist Wehrschütz und wer fördert seine Reportagen

Christian Ferdinand Wehrschütz (* 9. Oktober 1961 in Graz) ist, laut Wikipedia ein österreichischer Journalist und Jurist. Nach der Matura in Graz-Geidorf studierte er von 1981 bis 1985 an der Universität Graz Jus und auch Slawistik. Er schloss das Slawistik-Studium aber nicht ab. Wehrschütz ist Milizoffizier beim Heeresnachrichtenamt mit dem Dienstgrad Major. In den Jahren 1987 bis 1990 war Wehrschütz Chefredakteur der Wochenzeitung Neue Freie Presse der FPÖ und Autor bei verschiedenen Zeitschriften wie der rechtsextremen Monatszeitschrift „Die Aula“. 1988 volontierte er bei der Neuen Zürcher Zeitung und schrieb in weiterer Folge für dieses Blatt einige Jahre Rezensionen in der Rubrik „Das politische Buch“. Er schreibt regelmäßig für die Kleine Zeitung über den Balkan. Außerdem verfasste er zahlreiche Aufsätze für diverse Publikationen.

Exkurs Milizoffiziere des Heeresnachrichtenamtes als ORF-Journalisten

Seit 1991 ist Wehrschütz beim ORF tätig, der ja per ORF-Gesetz den Auftrag hat im ORF-Gesetz folgenden auszugsweisen Programmauftrag hat
§ 4. (1) Der Österreichische Rundfunk hat durch die Gesamtheit seiner gemäß § 3 verbreiteten Programme zu sorgen für:
1. die umfassende Information der Allgemeinheit über alle wichtigen politischen, sozialen,
wirtschaftlichen, kulturellen und sportlichen Fragen;
2. die Förderung des Verständnisses für alle Fragen des demokratischen Zusammenlebens;
3. die Förderung der österreichischen Identität im Blickwinkel der europäischen Geschichte und
Integration;
4. die Förderung des Verständnisses für die europäische Integration;

11. die angemessene Berücksichtigung der Anliegen der Familien und der Kinder sowie der
Gleichberechtigung von Frauen und Männern;

13. die Verbreitung und Förderung von Volks- und Jugendbildung unter besonderer Beachtung der
Schul- und Erwachsenenbildung;

17. die Förderung des Verständnisses für wirtschaftliche Zusammenhänge;
18. die Förderung des Verständnisses für Fragen der europäischen Sicherheitspolitik und der
umfassenden Landesverteidigung.

Frieden und Menschenrechte sowie die Vereinten Nationen kommen im Programmauftrag nicht ausdrücklich vor. ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender, der inzwischen von Angela Merkel abgesetzt wurde, hat im ZDF unter der rot-grünen deutschen Regierung Friedensjournalistinnen werken lassen. Denn  „Guter Journalismus“ habe „immer den Frieden im Sinn.“

Wobei die Frage nach dem Guten eine Frage der Ethik ist. Die Ethik ist von ihrer Zielsetzung her eine praktische Wissenschaft. Es geht ihr nicht um ein Wissen um seiner selbst willen (theoria), sondern um eine verantwortbare Praxis. Sie hat drei Hauptdenkgebiete und -fragen :

  1. was ist das „höchste Gut“?
  2. Immanuel Kant: „Was soll ich tun?“ und
  3. die Frage nach der Freiheit des Willens.

Wehrschütz ist 2002 nach elf Jahren im ORF aus der FPÖ ausgetreten. Damals war seit zwei Jahre eine ÖVP-FPÖ Regierung in Österreich an der Macht. Laut eigenen Angaben habe die FPÖ seine Erwartungen nicht erfüllt, weswegen er im Jahr 2002 aus der Partei ausgetreten sei. Damals hat ja die ÖVP unter Generalintentantin Lindner kräftig umgebaut. Unter dem historisch vielfach erprobten Vorwand des Sparzwanges wurden vor allem für Schwarz-Blau unbequeme Formate eingespart. Leute die nach der Abwahl Klimas keine guten Versorgungsposten bekamen liefen zur F über oder zur ÖVP wie ich beobachten konnte. Warum Wehrschütz damals austrat lässt unterschiedliche Vermutungen logisch erscheinen.

Wehrschütz war zunächst bis 1992 beim ORF-Teletext und danach bis 1999 beim ORF-Radio im aktuellen Dienst. 1999 wurde Wehrschütz als Balkan-Experte vom ORF nach Belgrad entsandt. Er betreute von dort aus die Berichterstattung über das ehemalige Jugoslawien und Albanien. Zwei Jahre war er auch für Bulgarien zuständig.

Im Juni 2011 kandidierte Wehrschütz, für das Amt des Generaldirektors des ORF.  Er wurde der FPÖ zugerechnet. Wehrschütz betonte jedoch in einem Presseinterview er sei niemandes Mann.

Wehrschütz spricht Englisch, Russisch, Ukrainisch, Serbisch, Französisch, Slowenisch, Mazedonisch und Albanisch. Er ist verheiratet mit Elisabeth Wehrschütz die heute in Salzburg lebt. Er ist Vater zweier Töchter die in Salzburg studieren.

Bücher

Im Kreuzfeuer: am Balkan zwischen Brüssel und Belgrad. Molden, Wien/Graz/Klagenfurt 2009, ISBN 978-3-85485-247-6.
Brennpunkt Balkan. Blutige Vergangenheit, ungewisse Zukunft. Styria premium, Wien 2013, ISBN 978-3-222-13427-2.
Brennpunkt Ukraine. Gespräche über ein gespaltenes Land. Styria premium, Wien 2014, ISBN 978-3-222-13474-6.

Auszeichnungen und Preise für Christian Wehrschütz

2000: Österreichischen Staatspreis für publizistische Leistungen im Interesse der Geistigen Landesverteidigung
2007: Leopold-Kunschak-Pressepreis

Weblinks

 

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