In Memoriam Erika Weinzierl
Das Wiener Friedensbüro verfasste einen Nachruf auf Univ.-Prof.in Dr.in Erika Weinzierl.
Erika Weinzierl war eine große Historikerin, die sich ihr Leben lang gegen den Faschismus engagiert hat. Sie hat einen großen Beitrag zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus und gegen das Verdrängen und Vergessen in Österreich geleistet.
Dr.in Weinzierl war Rednerin bei der großen Demonstration gegen Atomwaffen am 22. Oktober 1983 und hat unsere Hiroshima-Aktion dreimal mit Grußadressen unterstützt:
1999:
Die Atombombenabwürfe am 6. und 9. August auf Hiroshima und Nagasaki beendeten den größten und schrecklichsten Krieg aller Zeiten mit grauenhaften Folgen: Hunderttausende Tote, zwei zerstörte Städte, Millionen strahlenverseuchter Menschen. Opfer des Krieges waren 55 Millionen Menschen, von ihnen 20 Millionen Russen, die 6 Millionen ermordeten Juden nicht miteingeschlossen.
Schon vor dem Ersten Weltkrieg 1914 – 1918 hatte es ebenso wie in der Zwischenkriegszeit eine internationale Friedensbewegung gegeben. Nach 1945 war sie so stark wie noch nie. Es ist aber wohl das „Gleichgewicht des Schreckens“ gewesen und nicht ein Erfolg der Friedensbewegung, daß es seither keinen Atomkrieg gegeben hat. Die Zahl der Atomwaffen besitzenden Länder ist immer größer geworden. Dennoch kann und darf die Friedensbewegung nicht Hoffnung, Mut und Kraft verlieren. Von ihrem Erfolg oder Versagen hängt die Zukunft der Menschheit ab.
Ihre solidarische Erika Weinzierl.2002
Da sich die Spirale der Gewalt immer stärker dreht, sind auch die “einsetzbaren” Atomwaffen eine Gefahr für die Menschheit. Daher ist das Engagement für eine atomwaffenfreie Welt nach wie vor, ja sogar noch verstärkt notwendig. Zu groß sind die Krisen, zu stark die Versuchung für die Politik, sie mit dem Einsatz aller Mittel zu lösen. Deshalb ist es eine Verpflichtung für alle, für Gewaltfreiheit und die Erhaltung des Friedens ihre Stimme zu erheben: Laut und in allen Ländern der Erde!
2004
Für die Erhaltung des Friedens in der Welt und damit einer gesicherten Zukunft der Menschheit ist der Verzicht auf Atomwaffen aller Art, aber auch die Vermeidung von Kriegen unabdingbar.
Dafür müssen sich nicht nur alle Völker, große und kleine Staaten einsetzen, sondern auch jeder Einzelne muss dafür einen Beitrag leisten, öffentlich, aber auch in seinem privaten Umfeld.
Nur auf diese Weise kann einen weltweite, wirkungsvolle Friedensbewegung entstehen.Mit traurigen Friedensgrüßen
Andreas Pecha und Alois Reisenbichler
Friedensbüro Wien
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