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SIPRI Jahrbuch

Erstellt am 19.05.2014 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 11377 mal gelesen und am 19.05.2014 zuletzt geändert.

Armaments, Disarmament and International Security
SIPRI YEARBOOK 2013
Dieser Berich basiert auf der von der Berghof Foundation erstellten Kurzfassung der englichen Fassung des STOCKHOLM INTERNATIONAL PEACE RESEARCH INSTITUTE

Das Internationale Stockholmer Friedensforschungsinstitut (SIPRI) ist bekanntlich eine unabhängige, internationale Einrichtung zur Erforschung von Konflikten, Rüstung, Rüstungskontrolle und Abrüstung. Es wurde 1966 gegründet und stellt auf öffentlich zugänglichen Quellen basierende Daten, Analysen und Empfehlungen für Politik, Wissenschaft, Medien und für die interessierte Öffentlichkeit zur Verfügung.

DAS SIPRI-JAHRBUCH 2013 ist eine Zusammenstellung von Originaldaten aus den Bereichen

  • globale Militärausgaben,
  • internationale Rüstungstransfers,
  • Rüstungsproduktion,
  • Atomstreitkräfte,
  • bewaffnete Konflikte und multilaterale Friedenseinsätze sowie
  • von neuesten Analysen wichtiger Aspekte der Rüstungskontrolle, des Friedens und der internationalen Sicherheit.

Das SIPRI-Jahrbuch, das erstmals 1969 erschienen ist, wird von SIPRI-Forschern und eingeladenen externen Experten verfasst.
Im folgenden ein Überblick der Inhalte des SIPRI Yearbook 2013 und enthält eine Auswahl an Daten und Informationen aus dem Jahrbuch.
www.sipriyearbook.org

INHALT

Einleitung 1

Teil I. Sicherheit und Konflikte 2012

1. Bewaffnete Konflikte 2
2. Friedenseinsätze und Konfliktmanagement 4

Teil II. Militärausgaben und Rüstung 2012

3. Militärausgaben 6
4. Rüstungsproduktion und militärische Dienstleistungen 8
5. Internationale Rüstungstransfers 10
6. Atomstreitkräfte weltweit 12

Teil III. Nichtverbreitung, Rüstungskontrolle und Abrüstung 2012

7. Atomare Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung 14
8. Verringerung der Sicherheitsbedrohungen durch chemische und biologische 16
Materialien
9. Konventionelle Rüstungskontrolle und militärische Vertrauensbildung 18
10. Doppelverwendungsfähige Güter (dual-use) und Kontrolle des Waffenhandels 20
Anhänge
22

Übersetzt ins Deutsche von Astrid Fischer und Sophie Hoffmann, Berghof Foundation.

einleitung 1
EINLEITUNG. DIE PERSPEKTIVE EINES ÖKONOMEN AUF SICHERHEIT, KONFLIKT UND FRIEDENSFORSCHUNG

Tilman Brück argumentiert
Bedauerlicherweise sei die Anwendung physischer Gewalt ein wesentliches Merkmal mensch-
lichen Verhaltens. Es sei erstaunlich, wie wenig man über Zwang und Gewalt weiß, wenn man
bedenkt, wie prägend diese für das menschliche Zusammenleben, Gruppenverhalten und staatliche Handeln sind.
Daher greifen, laut Brück, viele politische Strategien angesichts drohender oder realer gruppenbasierter Gewalt zu kurz. Beispielsweise verweise kein einziges der Millenium-Entwicklungsziele (englisch: Millennium Development
Goals, MDG), die den entwicklungspolitischen Diskurs seit 2000 geprägt haben, auf Frieden
oder Sicherheit. Es sei an der Zeit, dieses Schweigen zu Sicherheit, Konflikt und Frieden
zu brechen.

Das SIPRI Yearbook wolle die bestehenden Wissenslücken schließen: Es liefert Informationen und ist bestrebt, die Kenntnisse über Konflikt, Frieden und Sicherheit zu erweitern, damit eine bessere Politik zur Schaffung einer friedlicheren, sichereren und gerechteren Welt umgesetzt werden kann. In den Sozialwissenschaften gibt es vier weitere wichtige Bereiche, in denen die strategische Anwendung von Gewalt durch Gruppen im Umfeld geschwächter staatlicher Institutionen, auch in undemokratischen Staaten, bislang noch kaum untersucht wurde. Diese seien:
1. Ursachen für Unsicherheit, Konflikt und Fragilität
2. Entwicklungen in den Bereichen Sicherheit, Konflikt und Frieden
3. Auswirkungen von gewaltsamem Konflikt und Unsicherheit sowie
4. Interventionen und Institutionen für Sicherheit und Frieden.

All diese Wissenslücken verwiesen darauf, dass es kein umfassendes System für Sicherheitsdaten gäbe, das die verschiedenen Bereicheder Friedensforschung zusammenführt. Letzteres sei vermutlich die schwerwiegendste und umfangreichste Leerstelle insgesamt.
Dieser Kenntnismangel erschwere Friedensarbeit und Konfliktprävention erheblich. Das
Eingreifen in Konflikte wird dadurch viel ideologischer und weniger eine Sache tatsächlicher,
gemeinsamer Interessen – und damit letztlich weniger erfolgreich. Die Folge sind Prophe-
zeiungen, die sich selbst bewahrheiten oder „Geschichten“ gescheiterter Interventionen, die
scheinbar die Grenzen dieses Vorgehens belegen.
Wenn so viele andere Dinge im Leben eines Einzelnen oder in einer Gesellschaft gemessen
werden können, sollte es möglich sein, Maße für Frieden und Sicherheit, sowohl für den Einzelnen als auch auf Staatsebene, zu finden. Es reicht aber nicht aus, Unsicherheitsempfinden zu messen, Kriegstote oder Fälle von Waffenschmuggel zu zählen, Stellvertretervariablen für Frieden zu entwickeln oder Sicherheitsindikatoren zu schät-
zen. Trotz dieser und vieler anderer Forschungsansätze, die das SIPRI-Jahrbuch in den
vergangenen Jahren aufgegriffen hat, bleiben mindestens zwei wichtige Herausforderungen:

Erstens gilt es zu definieren, welche Daten gebraucht werden, um die Forschung zu Sicherheit, Konflikt und Frieden voranzubringen.

Die zweite Herausforderung wird sein, ein „globales Datensystem zur Darstellung von Sicherheit“ zu entwickeln, das die vielen Variablen zur Messung der Dynamiken von Sicherheit und Frieden in einem konsistenten Rahmen zusammenführt.

Möglicherweise sei die Zeit nun reif, eine Politik für Sicherheit und Frieden sowie das Wissen darüber weiterzuentwickeln.

 

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