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Kolonialistischer Umweltschutz in Israel

Erstellt am 08.07.2013 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 4342 mal gelesen und am 09.07.2013 zuletzt geändert.

Die Rolle des Jüdischen Nationalfonds (JNF) in Israel und den besetzen Gebieten.

Referent:
Prof. Dr. Gadi Algazi, Tel Aviv
Samstag, 20. Juli 2013 18.00 Uhr
eckstein Saal E.01
Burgstr. 1-3 90403 Nürnberg

Gadi Algazi wurde 1961 in Tel Aviv geboren, hier lebt er noch heute.

Er hat in Göttingen promoviert und ist heute Professor für Mediävistik an der Universität Tel Aviv.

Gadi kann auf eine lange Geschichte in der israelischen Bürgerrechtsbewegung zurückblicken.
Bereits als Achtzehnjähriger

  • organisierte er eine Gruppe von Kriegsdienstverweigerern und
  • verweigerte 1979 den Dienst in der israelischen Armee,

wofür er ins Gefängnis geworfen wurde. Dank einer internationalen Kampagne, auch mit Hilfe von amnesty international, kam er frei.

2000 war er an der Gründung der jüdischarabischen Gruppe Ta´ayush („Zusammenleben“) beteiligt, die in der Westbank zahlreiche gewaltlose Aktionen zur Unterstützung der palästinensischen Zivilbevölkerung und gegen die Mauer organisierte.

Heute ist er vor allem für die „Tarabut-Hithabrut“ aktiv, die 2006 nach dem Libanonkrieg gegründet wurde. Diese Gruppe – Tarabut bedeutet „Zusammenbringen“ – ist eine jüdischarabische soziale Bewegung, die versucht, benachteiligte und diskriminierte Gruppen in Israel zusammenzubringen.

In diesem Zusammenhang hat sich Gadi besonders für die Beduinen im Süden Israels eingesetzt, speziell in Al-Arakib, von denen viele von Enteignung und Vertreibung bedroht sind.

Der Jüdische Nationalfonds

Er stellt sich auf seiner Homepage www.jnf-kkl.de
wie folgt vor:

„Heute ist der JNF-KKL Israels größte Umwelt-Organisation. Wie die Umwelt selbst, hat sich auch der JNF-KKL den veränderten Anforderungen von Menschen und Land angepasst und so seine Bedeutung in einer sich rasch entwickelnden Umgebung bewahrt.
Das Engagement in ökologischen Fragen, lange bevor diese zu modernen Schlagwörtern wurden,
hat dem JNF-KKL weitere Arbeitsbereicheeröffnet. Von der

  • Gewinnung neuer Wasserresourcen über
  • die Erforschung neuartiger Arbeitstechniken bis hin zu
  • internationalen Kooperationen befindet sich der

JNF-KKL immer auf dem aktuellen Stand ökologischer Erkenntnisse, welche neues Denken und Handeln erfordern. Zum Wohle von Menschen und Umwelt, für eine Zukunft kommender Generationen.“
Kritiker hingegen betonen die Rolle es JNF-KKL bei der Besiedelung der Westbank.

Seit Anbeginn bestand seine Aufgabe darin

  • Land aufzukaufen,
  • die auf dem Land befindlichen arabischen Pächter zu vertreiben und
  • es mit Juden zu besiedeln,

um so die territoriale Grundlage für den jüdischen Staat zu schaffen.

Ein Lieblingsprojekt der „Deutsch-Israelischen Gesellschaft“ (DIG), der „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit“ (GCJZ) wie auch der „Sozial-Demokratischen Partei Deutschlands“ (SPD) ist der „Wald der deutschen Länder“, ein vorgeblich dem Umweltschutz dienendes Wiederaufforstungsprojekt im Norden des Negev – auf dem Boden vertriebener Beduinen.

 

 

Posted in Friedenspädagogik, Menschenrecht, Mitwelt

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