Menschenrechtsverletzung durch Mali-Armee
Die eigenmächtige Interpretation der Sicherheitsratsbeschlüsse durch die NATO in Libyen hat zum Patt im UNO-Sicherheitsrat in Syrien geführt und die aktuellen Konflikte in Mali ausgelöst. Nun zeigt ein Bericht von Amnesty International, dass die Friedensknüppelpolitik von Weltpolizisten zumindest genau beobachtet werden muss, denn laut Amnesty seien in:
MALI: ZIVILISTEN DURCH ALLE KONFLIKTPARTEIEN BEDROHT
Bamoko, 01.02.2013. Die malische Armee habe im aktuellen Konflikt im Kampf gegen bewaffnete Gruppen schwere Menschenrechtsverletzungen begangen. Darunter seien laut Zeugenaussagen, die während einer 10-Tages-Mission von Amnesty International in Mali zugetragen worden waren, auch außergerichtliche Hinrichtungen von Zivilisten.
Ein erster Bericht mit Schlussfolgerungen aus dieser Mission zeige auch, dass auch die bewaffneten „islamistischen Gruppen“ schwere Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht begangen hätten, darunter
- rechtswidrige Tötungen und die
- Rekrutierung von Kindersoldaten.
Nachweislich seien bei einem Luftangriff im Rahmen einer gemeinsamen Operation der malischen und französischen Armee mindestens fünf Zivilisten, darunter drei Kinder, getötet worden.
„Während der Kämpfe in Mali müssen alle Konfliktparteien die Einhaltung des humanitären Völkerrechts gewährleisten – insbesondere betrifft das die menschenwürdige Behandlung von Gefangenen und alle notwendigen Vorkehrungen, um Schäden an Zivilisten zu vermeiden“,
sagte Gaëtan Mootoo, Experte von Amnesty International in Mali.
Während ihrer Mission habe die Delegation von Amnesty International Recherchen in den Städten Segou, Sévaré Niono Konna und Diabaly durchgeführt.
„Viele Menschen haben Angst, verhaftet zu werden, vor allem durch das Militär. Die Sicherheitskräfte müssen gewährleisten, dass Zivilisten vor Racheakten aufgrund ihrer ethnischen Herkunft oder ihrer vermuteten politischen Gesinnung geschützt sind“, sagte Gaëtan Mootoo.
Hinweise auf die Rekrutierung von Kindersoldaten
Darüber hinaus gäbe es Hinweise auf die Rekrutierung von Kindersoldaten. „Die Rekrutierung von Kindersoldaten muss sofort gestoppt werden, und all diejenigen, die in den Reihen der bewaffneten islamistischen Gruppen sind, müssen freigelassen werden.“
„Frankreich und Mali müssen den Vorfällen der letzten Wochen in einer unabhängigen Untersuchung nachgehen und die Resultate öffentlich machen, um Gerechtigkeit, Wahrheit und Wiedergutmachung für alle Opfer zu gewährleisten“, fordert Gaëtan Mootoo.
Ein ausführlicheren Bericht in englischer Sprache ist bei Amnesty International Österreich erhältlich
Christine Newald, MA
Kommunikation und Medien
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