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Nein zu Arm und Krank

Erstellt am 10.11.2012 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 4812 mal gelesen und am 25.11.2012 zuletzt geändert.

Die Initiative Nein zu Arm und Krank

 

Wiener Staatsoper unterstützt die Initiative mit der
Vorstellung von Verdis „Simon Boccanegra“

 

Wien, 9. November 2012 – Die von Prof. Siegfried Meryn gemeinsam mit Hans Schmid und Dr. Georg-Kraft-Kinz ins Leben gerufene Initiative „Nein zu Arm und Krank“ hat sich zum Ziel gesetzt, schnelle und unbürokratische Hilfe für arme und kranke Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind, bereitzustellen und als Sprachrohr für Armutsbetroffene zu fungieren. Sie wird von zahlreichen engagierten Menschen aus Kunst, Wirtschaft und Kultur unterstützt, u.a. von Staatsoperndirektor Dominique Meyer.

 

Die Vorstellung von „Simon Boccanegra“ vom 7. November 2012 mit Kammersänger Plácido Domingo in der Titelpartie war eine Benefizvorstellung zugunsten der Initiative. Die Preise der ersten drei Kategorien wurden angehoben. Der Zuschlag geht als Spende an den Soforthilfefonds von „Nein zu Arm und Krank“. Der Erlös beträgt Euro 100.721,91.

 

Im Anschluss an die  bejubelte Vorstellung fand auf der Hinterbühne der Wiener Staatsoper ein gesponsertes Dinner, bei dem auch die mitwirkenden KünstlerInnen des Abends, u.a. KS Plácido Domingo, Ain Anger, Barbara Havemann, KS Ramón Vargas und Dirigent Philippe Auguin anwesend waren. Unter den Gästen waren Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, Bundesminister Alois Stöger, ORF-General Dr. Alexander Wrabetz, Bundeskanzler a.D. Dr. Franz Vranitzky, Burgtheaterdirektor Matthias Hartmann, ORF-TV- Direktorin Kathrin Zechner, Prof. Rudolf Buchbinder, Hans Schmid, Dr. Georg Kraft-Kinz u.v.a.m.

 

Staatsoperndirektor Dominique Meyer: „Die Wiener Staatsoper hat diese Benefizaktion ermöglicht, da wir als eine der wichtigsten kulturellen Institutionen dieses Landes auch auf die Gesundheitssituation sozial schwächerer Mitmenschen aufmerksam machen wollen. Es ist sehr erfreulich, dass viele Menschen bereit waren, an diesem Abend einen höheren Preis zu bezahlen, um Bedürftigen direkt und konkret zu helfen.“

 

„In Österreich, dem viertreichsten Land der EU, nimmt die Armut immer mehr zu. Oft fallen Menschen aufgrund von Krankheit aus dem Arbeitsleben und geraten in die Armutsfalle. Dies passiert schleichend und von vielen unbemerkt – vor allem psychisch kranke Menschen oder alleinerziehende Mütter haben es schwer, da wieder rauszukommen. Diese Menschen brauchen unsere Unterstützung und unsere Stimme“, so Initiator Meryn.

 

 

Die Initiative „Nein zu Arm und Krank“ hat drei Schwerpunkte:

 

Arbeitsschwerpunkt 1: Direkte Hilfe durch konkrete Projekte

 

Die Initiative „Nein zu Arm und Krank“ hat es sich zum Ziel gesetzt, mit einem Soforthilfefonds schnell und unbürokratisch zu helfen. Insbesondere unterstützt die Initiative Personen mit psychischen Erkrankungen sowie alleinerziehende Eltern mit therapiebedürftigen Kindern.

 

Der „Nein zu Arm und Krank“ Soforthilfefonds arbeitet nach dem Subsidiaritätsprinzip, d.h. alle Hilfsmöglichkeiten mit Rechtsanspruch müssen vorher abgeklärt werden. Die Unterstützung erfolgt bedarfsorientiert.

 

Als Zukunftsvision ist ein eigenes Zentrum geplant, d.h. ein Gesundheits- und Begegnungszentrum, das bestehenden Kräften (Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz und vielen anderen) eine Plattform und ein Dach bietet  und mit der Unterstützung von Unternehmen, allen voran Dr. Christian Konrad und Raiffeisen, errichtet werden soll

 

Arbeitsschwerpunkt 2: Anwaltschaft und Sprachrohr für Armutsbetroffene

 

Ein wichtiger Arbeitsbereich der Initiative ist die kontinuierliche Medien- und Bewusstseinsarbeit, um auf die steigende Armut in Österreich hinzuweisen. Immer mehr Menschen sind davon betroffen – viele von ihnen Kinder. Armut heißt dabei nicht nur, kein Geld zu haben sondern auch keine Chance, an der Gesellschaft Teil zu haben.

 

Die Zahlen sind alarmierend:

 

  • Menschen die in Armut leben weisen einen vier Mal schlechteren Gesundheitszustand auf, sind doppelt so oft krank und haben eine bis zu vier Jahre kürzere Lebenserwartung.
  • 100.000 Menschen haben in Österreich keine Krankenversicherung und damit keine Versorgung.
  • 150.000 Menschen leben in Österreich in einem Haushalt wo mindestens ein Mitglied einen Arzt oder Zahnarzt brauchen würde, diesen aber aus finanziellen Gründen nicht aufsuchen kann.

 

„Die Hilfe derzeit ist nur unzureichend und für viele  Menschen schwer erreichbar“, so Siegfried Meryn. „Es ist die gesellschaftliche Verantwortung von allen, das zu verbessern – Einzelpersonen ebenso wie Unternehmen. Gesundheit und Teilhabe an der Gesellschaft darf kein Privileg sein!“.

 

Die Folgen dieser Entwicklung sind in vieler Hinsicht fatal: Medizinisch kann es zum Wiederaufflammen von Armuts-Krankheiten kommen, gesellschaftlich führt die Chancenlosigkeit vieler Menschen zu einer allgemeinen Destabilisierung und volkswirtschaftlich führt dies zu allgemein sinkender Wirtschaftskraft.

 

Arbeitsschwerpunkt 3: Unternehmenspartnerschaften nach d. Prinzip „Walk the Talk“

 

Längerfristiges Ziel ist es, dass Unternehmen nicht nur die Initiative durch Spenden und Sponsoring unterstützen, sondern auch Armutsprävention im eigenen Verantwortungsbereich durchführen. Dies entspricht der immer größer werdenden Verantwortung von Unternehmen und ihrer Rolle und umfasst, z.B. Maßnahmen für  Mitarbeiter, für benachteiligte Regionen u.ä.

 

 

Fotos Benefizabend Wiener Staatsoper zugunsten „Nein zu Arm und Krank“:
https://picasaweb.google.com/117611187294663280977/Boccanegra#

 

Weitere Informationen:

Initiative “Nein zu Arm und Krank”

Mag. Jarmila Satrapa

Lazarettgasse 9/5, 1090 Wien

Tel. +43 (0) 1 409 60 10-17

Mail j.satrapa@neinzuarmundkrank.at

www.neinzuarmundkrank.at

 

 

 

Mag. Jarmila Satrapa

 

INITIATIVE „NEIN ZU ARM UND KRANK“

Lazarettgasse 9/5

1090 Vienna, Austria

Tel +43/1/409 60 10-17

Fax +43/1/409 60 11

j.satrapa@neinzuarmundkrank.at

 

Posted in Friedensstruktur, Gewaltprävention, Österreich, Wirtschaft

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