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Stellt die Friedensfragen!

ORF pflegt das Unwort des Jahrzehnts

Erstellt am 01.06.2012 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 6812 mal gelesen und am 21.06.2012 zuletzt geändert.

Der ORF hat zwar einen gesetzlichen Auftrag zur Objektivität und zur Umfassenden Landesverteidigung (ULV). Friedensjournalismus oder ein Journalismus an Frieden mit friedlichen Mitteln orientiert ist bislang nicht sein Auftrag.

Krieg, neusprachlich Landesverteidigung hat eine Tendenz zum Äußersten zu streben, zur Gewalt. Nach Hiroshima ein verrücktes Unternehmen. Das Gleichgewicht des Schreckens ist ein globales russisches Roulette-Spiel der Atommächte. Niemand ist  zur Zeit in der Lage die Atomsprengköpfe aus dem Welt-Revolver zu nehmen oder die Jungs am Abzug weg zu sperren. Vom gedachten Preemptiv-Strike zum Mini-Nuke-Feuerwerk, das wie das Pulverfass am Balkan 1914 hochgeht, ist es nur ein kleiner Schritt. Aber vielleicht reicht auch ein Cyberwar-Wurm. Ein junger Österreicher hat sich ja schon ins Pentagon rein gehackt. Das zeigt im Prinzip kann sich heute jede/r eine Atomrakete unter den Nagel reissen – geil?

Die Speerspitzen des Information-Warfare setzen das Wort „Regime in Umlauf. Das Budget in Bezug auf den Einsatz von Gewalt im Iran liegt bei mindestens 200 Millionen Dollar. Die ORF-Information frisst den Köder mit einer Regelmäßigkeit, die jeden Fischer in totale Verzückung bringen würde. Hakensuchende Fische – Wahnsinn! Die sogenannte private Medien wie Heute, der Standard, das Profil … sind leider auch nicht besser.

Wenn Markt und Staat versagen, dann wird es eng!

Und so tönt im Vorfeld der Bombardierung des „Regimes XY“ das Wort „Regime“ durch die ORF-Nachrichten.

  • Regime Irak erledigt, Taliban Regime erledigt?
  • Lybischer Machthaber gelyncht – erledigt!
  • Terror-Pate Bin Laden erledigt?

Der Dalai Lama bezweifelte  jüngst in Österreich ob gezielte Ermordungen im internationalen Leben klug sind. Die Tötung bin Ladens schaffe nur 10 neue Hydras und die Tötung dieser führe wohl eher zu 100 Terror-Paten.

Der Terror der Atomwaffenstaaten-Regime und ihrer Machthaberer wir diskret ausgeblendet. So wird der ORF in der ULV zur Waffengattung. Der Gleichheitsgrundsatz, ohne den Objektivität unmöglich ist, wird wie in Orwells Animal Farm verwässert.

  • UNO: „All animals are equal
  • NATO & Co: „All animals are equal, but some animals are more equal than others“
  • Das Kriegsministerium wird zum Verteidigungsministerium und gelegentlich wird das Heer zur größten Friedensorganisation erklärt von Offizieren. Orwell hat das Liebesministerium und die Neusprache 1949 bereits vorher gesehen.

Leider scheint es dafür bei den latenten Austro-Regime-Journalisten und -Journalistinnen kein Bewusstsein – das muss ich leider gendern! Aber vielleicht könnte ich ja eine Klage einbringen wegen Verletzung von § 4 ORF-Gesetz, „(4) Insbesondere Sendungen und Angebote in den Bereichen Information, Kultur und Wissenschaft haben sich durch hohe Qualität auszuzeichnen.“ Als Freidenker und Rationalist mit emotionaler Intelligenz kann ich ja nicht einfach sagen: „Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“.

Stopp!

 

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