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Stellt die Friedensfragen!

Gendability und Kausalität der Gewalt

Erstellt am 20.04.2012 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 9780 mal gelesen und am 20.04.2012 zuletzt geändert.

NEU

Daniela Gronold, Bettina Gruber, Jacob Guggenheimer, Daniela Rippitsch (Hg.)

Kausalität der Gewalt

Kulturwissenschaftliche Konfliktforschung an den Grenzen von Ursache und Wirkung

Der Verlag verlinkt zum Zentrum für Frauen- und Geschlechterstudien der Universität Klagenfurt. „Offensichtlich“ spielt eine transexuelle Person am Cover mit Rollenbildern. Was hat das mit Gewalt zu tun?

Am ZIMD – das auch friedensnews.at herausgibt – war ich heuer dabei wie Doro Erharter den neuen Ansatz der Gendability  entwickelte. Im Cyberspace eingebauter Sexismus wird mit Usability, das heißt Benutzer_innen-freundlichkeit aufgehoben. Was hat das mit Frieden zu tun? Zumindest die Trägerin des global Peace Leadership Awards Riane Eisler sieht so etwas wie Kausalitäten von Gewalt in den historischen Geschlechterverhältnissen.

Rechtlich scheint es ja so zu sein, dass ohne Kausalität niemand schuld ist. Nun bröseln die Konstruktionen wissenschaftlicher Gewissheiten zu „Kausalität“, „Ursache“ und „Wirkung“ heute immer schneller. Alleine das Cover der Künstlerin Valerie Assman bringt mein Männerinnenhirn in Bewegung, denn ich bin ja nicht „Sexist_in“ aus Überzeugung, sondern

mehr aufgrund kultureller Umstände, mit physischer und verbaler Gewalt ankonditionierter Gewohnheiten ist das kausal oder systemisch?

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  • Wie könnte ich mich davon befreien?
  • Wie emanzipieren, wenn von den meisten Menschen  erwartet wird, dass der gut Fussball spielt. Ich kann zwar leidlich Fussball spielen aber lieber sind mir zirka 30 andere Sportarten.
  • Intersektionalität, Differenztheorie und Gleichheitsdenke haben alle Vor- und Nachteile Orientierung wäre fein.

Wenn ich von Wien nach Klagenfurt ziehe, wird mein Leben, dann besser oder schlechter und wie lange?

Wenn ich Frauen und Männer als Sexualpartner_innen habe, wie schaut das dann aus und hätte das gute oder schlechte Auswirkungen auf mein Lebensglück und die Wehrpflicht in Österreich. Damit etwas besser wird müsste es zumindest anders werden. Mehr Bewegung und weniger Rezensionen schreiben? Allerdings hat das 20. Jahrhundert gezeigt, dass das Meiste für die Meisten nicht besser wurde als es anders wurde oder zumindest schwer vergleichbar.  Viele Fragen! Das im April 2012 erschiene Buch mit 262 S., ist kartoniert und kostet stattliche 29,80 € (ISBN 978-3-8376-1987-4, Reihe Kultur & Konflikt des trasncript-Verlages)

Der Verlagstext zum Buch

Kausalität sei das Aufeinanderfolgen von Zuständen nach Regeln, so habe es Kant einmal definiert.
Damit seien auch zwei Kernfragen jeder gesellschaftskritischen Forschung vorbestimmt:
  • Wodurch wird Gewalt verursacht?
  • Und was bewirkt sie?
Anhand konkreter Beispiele beleuchten die Beiträge in diesem Band,
  • wie und wo nach kausalen Zusammenhängen der Gewalt geforscht werden kann und
  • wie sich Erkenntnisse für Konflikttransformationen nutzbar machen lassen.
  • Darüber hinaus stellt sich der Band der kritischen Frage, inwieweit das Denken in Kausalketten selbst die Grundlage für Gewaltverhältnisse liefert.
Mit Beiträgen u.a. von Wilhelm Berger, Josef Berghold, Leah Carola Czollek und Gudrun Perko sowie Dieter Senghaas.

Die Herausgeber_innen

Daniela Gronold (Dr.in phil.) ist Kommunikationswissenschaftlerin und als Projektleiterin im bm:ukk tätig. Sie ist Lektorin am Institut für Medienkommunikation und Research Fellow des Zentrums für Friedenspädagogik und -forschung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (AAU), wo sie auch unterrichtet.
Bettina Gruber (Dr.in phil.) ist Zeithistorikerin und Friedenspädagogin und arbeitet als stellvertretende wissenschaftliche Leiterin am Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik der AAU.
Jacob Guggenheimer (Mag.) ist Koordinator des Forschungsnetzwerks »Kultur & Konflikt«. Als Sozialpsychologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Philosophie unterrichtet er u.a. im Bereich Gender und Queer Studies an der AAU.
Daniela Rippitsch (Mag.a phil.) ist Zeithistorikerin und Mitarbeiterin am Institut für Unterricht und Schule sowie am Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik der AAU.

Inhalt

Macht der Spiele, Fußball im Iran

Bilder von Valerie Assmann, Text von Corinna Assmann und Valerie Assmann | 7

ZU DIESEM BUCH

Einleitung von Bettina Gruber und Jacob Guggenheimer | 9

1. Im Labyrinth der Vernunft

Jacob Guggenheimer | 21

Kausalität der Gewalt

Jacob Guggenheimer | 23

Es gibt keine Tatsachen …

Zu Gianni Vattimos Philosophie der Endlichkeit

Martin G. Weiß | 38

Beschleunigung, Ereignis, Entscheidung

Wilhelm Berger | 55

2. Zur Kritik an kulturellen und religiösen Konfliktphantasmen

Bettina Gruber | 73

Versinkt die Welt in Kulturkonflikten?

Dieter Senghaas | 78

Unterschiede zwischen Kulturen als Vorwand für Feindbilder Josef Berghold | 88

Migrationsbilder – Europas grausame Grenzen

Daniela Ingruber | 106

3. Gewalt in der Vereinnahmung des Widerspruchs

Daniela Gronold | 125

Kriege im Selbst – Philosophie der Ambivalenz bei Sarah Kofman

Karoline Feyertag | 128

Gewalt im kolonialen und postkolonialen Kontext

Kamerun als Fallbeispiel

Daniel Romuald Bitouh | 147

»Wir verzärtelten, unerfahrenen Menschen schreien bei jeder fremden Heuschrecke, die uns begegnet: Herr, er will uns fressen.« Ein literaturwissenschaftliches Plädoyer für das Fremde im Text (und außerhalb davon)

Nicola Mitterer | 166

4. Wir sind die Anderen

Daniela Rippitsch | 189

Das Recht auf Selbstbestimmung und Konflikttransformation

Johan Galtung | 192

Von Transitional Justice zu Just Peacebuilding?

Wilfried Graf, Valerie Kainz und Agnes Taibl | 209

Die Konfliktlösungsmethode Mahloquet im Zeichen von Social Justice

Gudrun Perko und Leah Carola Czollek | 239

Zu den Autorinnen und Autoren | 257

Links

www.uni-klu.ac.at/gender

 

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