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Aufessen der strukturellen Gewalt

Erstellt am 04.01.2012 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 4276 mal gelesen und am 04.01.2012 zuletzt geändert.

A documentary about the worldwide destruction of food.

  • Why do we throw away so much?
  • And how can we stop this kind of waste?

TASTE THE WASTE – UMWELTMEDIENPREIS

Die globale Lebensmittelverschwendung
Ein Film von Valentin Thurn

HD, 88 Minuten ⁄ Berlinale 2011 ⁄ Deutscher Kinostart nach der Sommerpause

50 Prozent aller Lebensmittel werden weggeworfen

  • Jeder zweite Kopfsalat, jede zweite Kartoffel und jedes fünfte Brot.
  • Das meiste davon endet im Müll, bevor es überhaupt den Verbraucher erreicht.
  • Und fast niemand kennt das Ausmaß der Verschwendung.
  • Wer macht aus Essen Müll?
  • Welche Folgen hat die globale Nahrungsmittel-Vernichtung für das Klima?
  • Und für die Ernährung von sieben Milliarden Menschen?

Der Film findet Antworten bei Bauern, Supermarkt-Direktoren, Müllarbeitern und Köchen. In Deutschland, Österreich, Japan, Frankreich, Kamerun, Italien und den Vereinigten Staaten.?

 

Und er findet Menschen,

  • die unserem Essen mehr Wertschätzung entgegenbringen und
  • Alternativen entwickelt haben, um die Verschwendung zu stoppen.

Essen wegzuwerfen findet niemand gut

„weil andere nichts zu essen haben“, sagen die Jüngeren und die Älteren erinnern sich noch an den Hunger im Krieg: „Da waren wir um jeden Kanten Brot froh.“

Aber wir alle machen mit beim großen Ex und Hopp!

Valentin Thurn hat die Wirklichkeit in unseren Mülltonnen aufgespürt. In den Abfall-Containern der Großmärkte, der Supermärkte und denen vor unserer Haustür. Sie enthalten

  • Massen einwandfreier Lebensmittel, teilweise noch originalverpackt, oft ist nicht einmal das Haltbarkeitsdatum abgelaufen.
  • Über zehn Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr werden allein in Deutschland weggeworfen.

Und es werden immer mehr!

  • Warum werfen wir so viel weg?
  • Auf der Suche nach Erklärungen spricht Valentin Thurn mit Supermarkt-Verkäufern und -Managern, Bäckern, Großmarkt-Inspektoren, Ministern, Psychologen, Bauern und EU-Bürokraten.

Was er findet ist ein System, an dem wir uns alle beteiligen:

  • Supermärkte bieten durchgehend die ganze Warenpalette an.
  • Bis spät in den Abend muss das Brot in den Regalen frisch sein, zu jeder Jahreszeit gibt es Erdbeeren.
  • Und alles muss perfekt aussehen: Ein welkes Salatblatt, ein Riss in der Kartoffel oder eine Delle im Apfel, und sofort wird die Ware aussortiert. Joghurtbecher schon zwei Tage vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums.

Dass wir die Hälfte unseres Essens verschwenden, wirkt sich verheerend auf das Weltklima aus.

  • Die Landwirtschaft ist für mehr als ein Drittel der Treibhausgase verantwortlich,
  • der Anbau der Lebensmittel verbraucht Energie und Dünger und zerstört immer mehr Regenwälder.
  • Wenn Nahrungsmittel auf der Müllkippe verrotten, entweicht zusätzlich Methangas, das bei der Erderwärmung 25-mal so stark wirkt wie Kohlendioxid.

Unsere Verschwendungssucht verschärft auch den weltweiten Hunger.

Früher mahnten uns unsere Mütter, den Teller leer zu essen: „Die Kinder in Afrika wären froh, wenn sie dieses Essen bekämen.“ Als Kinder haben wir sie nicht ernst genommen — wie sollten unsere Tellerreste auch zu den afrikanischen Kindern kommen?

Doch die Aussage unserer Mütter war geradezu prophetisch.

Die steigenden Weizenpreise belegen es:

  • Heutzutage kaufen wir unser Essen auf demselben Weltmarkt, auf dem auch die Entwicklungsländer kaufen.
  • Würden wir weniger wegwerfen, müssten wir weniger einkaufen; die Preise fielen und es bliebe mehr für die Hungrigen.

Aber es geht auch anders!

UMWELTMEDIENPREIS 2011
für TASTE THE WASTE und Valentin Thurn

Valentin Thurn gewinnt mit seinem Dokumentarfilm „Taste the Waste“ den UmweltMedienpreis der Deutschen Umwelthilfe e.V. in der Kategorie Fernsehen/Film. Die Ehrung für „herausragende Leistungen bei der journalistischen und schriftstellerischen Auseinandersetzung mit der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen“ gehört mittlerweile zu den begehrtesten Auszeichnungen im Bereich Umwelt- und Nachhaltigkeitsjournalismus in Deutschland.

„Der Film hat seit seinem Kinostart eine intensive bundesweite Debatte über den Umgang mit unserer Nahrung ausgelöst – mehr kann eine Dokumentation kaum erreichen.“

Link

www.duh.de

 

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